Kapitel 22

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"The Call" - Ruu Campbell

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Die folgenden Stunden verbrachte ich damit, in meinem Bett zu liegen und zu versuchen, nicht verrückt zu werden.

Ohne wirklichen Erfolg.

Es war viel grausamer als das letzte Mal. Weil ich diesmal wusste, was auf mich zukam. Was es mit dem "Spiel" auf sich hatte.

Egal was ich tat, ich konnte mich nicht davon ablenken.

Immer wenn ich versuchte, die Furcht beiseite zu schieben, nur um einen kurzen Moment Ruhe zu haben, kam diese sofort doppelt und dreifach so schlimm zurück.

Gleichzeitig fühlte sich trotzdem alles in mir so leer an...

In meinem Inneren war nicht ein einziger Funke Positives zurückgeblieben.

Ich fühlte mich taub.

Trotzdem konnte ich die Angst deutlich spüren...


Zwischendurch war ich duschen gegangen, in der Hoffnung, dass das heiße Wasser wenigstens meinen Körper zum Entspannen bringen konnte.

Der vanillige Geruch meines Duschbades, hatte mich vielleicht eine Sekunde lang beruhigen können...

Danach musste ich mich wieder beherrschen, nicht vor Panik zu zittern.

Ich konnte einfach nicht anders...


Trotz allem hatte ich mich zwingen können, den Rest von meinem Frühstück noch aufzuessen und es auch in mir drin zu behalten.

Ich hatte Angst, was passieren würde, wenn mein Körper schon zu Beginn des Spiels zu schwach sein würde...



Je länger ich wartete, desto mehr begann ich mich zu fragen, was schlimmer war.

Das eigentliche Spiel, welches nicht länger als eine halbe Stunde dauern konnte, aber mit extremen Schmerzen verbunden war...

...oder die Zeit davor, in der man zwar keinen physischen Schmerz verspürte, dafür aber Stundenlang vor Angst fast wahnsinnig wurde.

Ich konnte mich nicht ganz entscheiden.

Jedes war auf seine Art und Weise so abgrundtief schrecklich, dass man es nicht mit dem anderen vergleichen konnte.

...was auch überhaupt nicht nötig war.

Immerhin ging es nicht darum, eine Entscheidung zu treffen.

Ich würde jedes Mal beides ertragen müssen.

Mein Herz fühlte sich finsterer an, je länger ich darüber nachdachte.


Keine Wahl zu haben, war furchtbar.

Unerträglich.

Letztendlich blieb mir nichts anderes übrig, als einfach zu warten, bis Tae wiederkam und den ganzen Horror über mich ergehen zu lassen.




Die Stunden vergingen zäh, bis schließlich das kleine Piepen der Eisentür erklang.

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