Kapitel 32

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Als ich am nächsten Morgen versuchte, meine Augen zu öffnen, machte ich sie sofort wieder zu.


"Hnnn...", angestrengt rieb ich mir mit den Händen übers Gesicht.

Meine Augen brannten wie Feuer und fühlten sich an, als wären sie auf ihre dreifache Größe angeschwollen.

Kein Wunder, wenn ich bedachte, dass ich gestern praktisch den ganzen Tag über geweint hatte...





Ich hob meinen Kopf ein wenig an, als das Piepen der Eisentür erklang.


"Guten Morgen, Kookie~", begrüßte Tae mich gut gelaunt. Er schien hellwach, obwohl er genauso viel, wenn nicht sogar weniger Schlaf als ich gehabt haben musste.


Mit schmerzenden Knochen schleppte ich mich aus meinem Bett.

Der Schnitt an meiner Brust drückte...

Wie Wunde an meinem Arm schmerzte...

Und trotzdem spürte ich gerade nur, dass mein Kopf sich so matschig anfühlte, als hätte jemand mein Gehirn püriert.


"Morgen...", murmelte ich, während ich mich vor Tae auf den Boden sinken ließ.

Da mir die Begrüßung gestern sowieso rausgerutscht war und nach diesem emotionalen auf und ab, welches in dieser mehr als verwirrenden Nacht geendet hatte...

....sah ich irgendwie keinen Grund mehr, den Blauhaarigen auf Teufel komm raus anzuschweigen.

So ganz war es mir ja sowieso nie gelungen.


Taes Miene erhellte sich sofort, kaum dass meine Stimme erklungen war.

"Jeder Morgen wird noch hundert Mal schöner, wenn du mich begrüßt.", sagte er freudestrahlend.

Dabei klang seine Stimme so rein und ehrlich wie die eines kleinen Kindes, dem man gerade einen Lolli geschenkt hatte.


Ich hob eine Augenbraue über seine ungerechtfertigte Begeisterung.

Spinner.

Gleichzeitig konnte ich nichts dagegen tun, dass mein Herz einen kleinen Sprung machte...


Bevor ich meine Aufmerksamkeit meinem Frühstück widmete, richtete sie sich auf Taes Gesicht.

Mal wieder kam ich nicht umhin zu bemerken, was für ein unglaublich gutaussehender Mensch er war.

Sein makelloses Äußeres bildete einen fast schon schmerzhaften Kontrast zu seiner kaputten Persönlichkeit.


Meine Augen blieben an denen von Tae hängen.

...eher knapp darunter.

Unwillkürlich weiteten sich meine Pupillen, als ich seine dunklen Augenringe entdeckte.

Hatte er letzte Nacht überhaupt geschlafen?

Meine Brust begann ein wenig drücken, als mir auffiel, dass ich aufgrund seiner sonnigen Stimmung zuvor einfach angenommen hatte, dass es ihm gut ging, ohne genau hinzusehen.

Auf einmal fragte ich mich, ob das schon häufiger passiert war.

....und wieso mich das überhaupt kümmerte.





"Hast du keinen Hunger?", holte Taes Stimme mich aus meinen Gedanken.

Sie klang so weich...

Von seinem Kontrollfanatismus war gerade überhaupt nichts zu hören.


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