Kapitel 28

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"Unknown" - Jacob Banks

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Der Tag, nachdem Tae mir die Switch geschenkt hatte, war ziemlich ereignislos verlaufen.

Tae hatte mir Frühstück gebracht, war arbeiten gegangen, irgendwann wiedergekommen, hatte mir wieder Essen gebracht, mich die ganze Zeit lächelnd angestarrt und im Prinzip mit sich selbst geredet.


Ich war damit beschäftigt gewesen, mich zu Tode zu langweilen und mich zu fragen, warum Taes Blicke mich immer weniger störten.

Warum ich nicht mehr wollte, dass er den Raum am besten gleich wieder verließ, sobald er gekommen war.

Warum ich es sogar ein kleines bisschen genoss, seine Stimme zu hören...

Vollständiger sozialer Entzug schien wirklich Wunder zu wirken.


Zwischenzeitlich hatte ich eine gute Stunde damit zugebracht, die Switch anzustarren.

Ich hatte mich immer noch nicht getraut, sie wirklich zu benutzen.

Irgendwas hielt mich davon ab...



"Hmhn...", benommen blinzelte ich, als das Piepen der Eisentür mich aus meinem erholsamen Schlaf riss.

Ich hatte das Bedürfnis, mich umzudrehen und einfach weiterzuschlafen.

Aber ich war nicht sicher, wie Tae darauf reagieren würde...


"Guten Morgen, Kookie~", begrüßte der Blauhaarige mich gut gelaunt, während er mein Frühstückstablett auf dem Boden anstellte und es unter den Gitterstäben durchschob.


"Morgen...", murmelte ich, während ich mich schwerfällig vor ihm auf dem Boden sinken ließ.

Mich von dem Bett hierher zu schleppen, hatte mich so viel Kraft gekostet, dass ich meinen Antwort-Reflex nicht hatte zurückhalten können.

Normalerweise erwiderte ich Taes Begrüßungen nicht.


Eine Tatsache, die dem Blauhaarigen mehr als bewusst zu sein schien.

Kaum hatte dieses eine kleine Wort meine Lippen verlassen, wurden seine Augen riesengroß. Seine Mundwinkel zogen sich zu einem überglücklichen Lächeln nach oben.

Schon wieder sah er mich an, als wäre ich das Schönste, was er je zu Gesicht bekommen hatte...


Ein paar Sekunden lang konnte ich nicht anders, als seinen Blick einfach zu erwidern.


Dann...ganz langsam... widmete ich meine Aufmerksamkeit dem Frühstückstablett.

....nur um den winzig kleinen Schritt, den ich gerade auf Tae zugegangen war, sofort bitter zu bereuen.

Auf dem Tablett befand sich kein Kaffee.


Schwer schluckte ich, bevor ich mechanisch zu Tae aufsah.

Nein...

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