Kapitel 34

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Entspannt seufzte ich, bevor ich das Wasser abstellte.

Die Wunden von gestern hatten zunächst ein wenig gebrannt, als das Duschbad darüber gelaufen war. Allerdings hatte ich mich ziemlich schnell daran gewöhnt und die restliche Zeit über einfach das Gefühl genossen, wieder vollständig sauber zu werden.


Nachdem ich aus der Dusche gestiegen, mich etwas abgetrocknet und meine Haare geföhnt hatte, blieb mein Blick an der Tür hängen.

Ich hatte mich vorhin so fluchtartig ins Bad verzogen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, mir Kleidung mitzunehmen.

Tat ich normalerweise auch nicht.

Aber heute...


Ich schluckte, während ich überlegte, ob Tae immer noch auf der anderen Seite der Gitterstäbe sitzen könnte.

Immerhin war ich bestimmt seit über einer halben Stunde hier drin...


Vorsichtshalber wickelte ich das Handtuch trotzdem um meinen ganzen Körper.

Nicht unbedingt, weil es mir peinlich war...

Sondern weil ich Angst davor hatte, was passieren würde, wenn Tae viel Haut von mir zu Gesicht bekommen könnte.

Ich wusste, dass es sein 'Spielbedürfnis' nicht gerade senkte.

Deshalb wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen.





Zögerlich legte ich meine Hand auf die Klinke, bevor ich die Tür öffnete und langsam meinen Kopf in das andere Zimmer steckte.

Meine Augen wurden groß, als ich am Türrahmen vorbeilugte und Tae entdeckte, wie er immer noch auf den Boden saß.

Er hatte sich nicht bewegt.


Allerdings schien er bis eben in Gedanken versunken gewesen zu sein.

Als er das Geräusch der Türklinke hörte, sah er auf.

Seine Seelenspiegel weiteten sich, sobald er mich erblickte.


Kaum dass unsere Blicke sich trafen, stieg mir die Röte ins Gesicht.

Hastig verzog ich mich zurück in das Badezimmer.


Von mir selbst irritiert blinzelte ich ein paar Mal.

Wieso hatte es mich plötzlich so nervös gemacht, dass Tae mich nur in einem Handtuch bekleidet sehen könnte?...

In meinen Jahren auf der Straße hatte ich eigentlich gelernt, mich nicht mehr daran zu stören, bei so ziemlich allem potentielle Zuschauer zu haben.

Doch gerade schlug mein Herz so schnell, als würde es jede Sekunde zerspringen können...





Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich erschreckt zusammenfuhr, als Taes Stimme mich erreichte.

"Hab mich umgedreht!", rief er von der anderen Seite der Gitterstäbe.


Überrascht schaute ich in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war.

So viel Rücksicht hatte ich von Tae nicht unbedingt erwartet...

Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah daran vorbei, nur um festzustellen, dass es stimmte.

Tae hatte sich umgedreht.

Er schaute die Wand an.





Kurz zögerte ich, bevor ich schließlich doch zu der Kommode lief, um mir Kleidung zu holen.

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