chapter 5 - acta deos numquam mortalia fallunt

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Mortal deeds never deceive the gods

my mother said I'm too romantic
she said, "You're dancing in the movies"
I almost started to believe her
then I saw you and I knew
— sam smith, fire on fire

my mother said I'm too romanticshe said, "You're dancing in the movies"I almost started to believe herthen I saw you and I knew— sam smith, fire on fire

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Es war erstaunlich, wie man in einer Millionenstadt genau auf die Menschen traf, die man am wenigsten sehen wollte.

Eigentlich bezeichnete Jimin sich als Verfechter des Fatalismus, derjenigen Weltanschauung, der zufolge jedes Geschehen von einer höheren Macht vorherbestimmt sei.

Aber nach reiflicher Reflexion der gestrigen Nacht wagte er doch tatsächlich zu bezweifeln, ob die Pläne, die sein Schicksal für ihn bereithielt, rechtmäßig waren—oder ob sein Leben bloß ein einfacher, urkomischer Witz war.

Die Menschen waren Kreaturen einer Spezies, die mit einem Fingerschnipsen ihr Rückgrat verlor, wenn sie ohne Vorwarnung mit fremden Situationen konfrontiert wurde. Und er war die Superlative von ihnen: weil er geradeheraus sagte, was er dachte, und machte, von dem ihm abgeraten wurde. Und jetzt erschlugen ihn die Konsequenzen seines Daseins wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht.

Tatsächlich lag dem rechten Haken seines schlechten Karmas eine Kraft inne, die es schier unmöglich machte, an diesem Samstagmorgen nicht in Jogginghosen auf dem beigen Schlafsofa zu lümmeln und sich eine Portion heißer Ramyeon hineinzustopfen.

Langsam schlurfte Jimin aus der Küche in das anliegende, kleine Wohnzimmer und pustete im Gehen in den kochenden Becher mit Nudelsuppe, die er sich zuvor frisch aufgegossen hatte.

Ein penetranter Farbgeruch stach ihm in die Nase und Jimin taxierte den Ursprung des Geruchs an dem neu überstrichenen Wandstück. Zwar kaschierte der neue Farbton den Fleck auf der Tapete, allerdings besaß er bei weitem nicht dieselbe Nuance wie die Wandbekleidung selbst. Diese Tatsache anzubringen, brachte Jimin aufgrund des Aufwands, den sie zum Auftreiben ebenjenes Farbtons betrieben hatten, und des Status quo ihres Malermeisters allerdings nichts übers Herz.

Die Oberfläche ihres gemeinsamen Esstisches, der gegenüber vom Sofa platziert war und auf den Jimin eine exzellente Sicht während seines Frühstücks hatte, war unter einem Berg aus Notizen, Broschüren, Mappen, Klebezetteln, Zeugnissen und dreckigem Geschirr begraben. Inmitten des heillosen Chaos hockte ein konzentriert aussehender Seokjin hinter dem Laptop-Bildschirm und begrüßte ihn mit einer Handbewegung, deren Intention es wohl gewesen war, ihm zuzuwinken. Allerdings fuhr sich ihr Besitzer im nächsten Moment mit gequälter Miene durch das Haar und die geplante Begrüßung verlief im Sande.

„Die Chaos-Theorie funktioniert nicht wirklich, weißt du?", sagte Jimin und stocherte in seinen Nudeln herum, während er sich tief in das Polster der Couch lümmelte. Als ihm nach geschlagenen fünfzehn Sekunden noch immer keine Antwort zuteil wurde, richtete er seine Augen erneut auf Seokjin, der gerade damit beschäftigt war, den Laptop-Bildschirm einem akribischen Vergleich mit einer seiner aufgeschlagenen Mappen zu unterziehen.

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt