chapter 19 - alea iacta est

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The die is cast

too much drugs and alcohol
what the hell were we fighting for?
'cause now the whole damn world will know
that we're too numb and just too dumb to change the story
zayn, good years

Die bittere Wahrheit, dass der Grat zwischen einer kugelsicheren Weste und einer Zielscheibe nicht nur übermäßig schmal war, sondern vielmehr einen tödlichen Tanz auf Messers Schneide bedeutete, manifestierte sich in dem Gewicht von Jimins Dienstm...

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Die bittere Wahrheit, dass der Grat zwischen einer kugelsicheren Weste und einer Zielscheibe nicht nur übermäßig schmal war, sondern vielmehr einen tödlichen Tanz auf Messers Schneide bedeutete, manifestierte sich in dem Gewicht von Jimins Dienstmarke auf dem Revers seiner Uniformsjacke. Mit jedem Schritt, den er tat und mit dem er das fünfeckige Medaillon zum Klingeln brachte, drohte es, ihn zu ersticken.

Nur wenige Stunden nachdem sie aus Asan zurückgekehrt waren, betrat er hinter Seokjin durch die gläserne Drehtür das Daegu'sche Polizeipräsidium am bewaldeten, östlichen Rande von Suseong-gu und spürte dabei, wie sein nervöses Herz immer höher in seinem Hals zu schlagen begann. Er zweifelte nicht daran, dass es richtig gewesen war, dass alleinig er Seokjin begleitete, um Jeongguk zu vernehmen. Taehyung befand sich schlichtweg nicht in der Verfassung, die ihm einen Besuch ermöglicht hätte.

Außerdem verspürte er das brennende Bedürfnis, an der Befreiung des Jüngsten teilzunehmen; sein Bestes zu geben, um irgendetwas wieder zurecht zu rücken, penetranter denn je in seinem Herzen. Er hätte es sich niemals verziehen, wenn er im letzten Moment einen Rückzieher gemacht hätte — und Seokjin im erdenklich schlimmsten Fall ohne seine Unterstützung versagt hätte. Diese beschissene Exmatrikulation saß ihm im Nacken und sollte sie sich tatsächlich bewahrheiten, dann sollte sich der letzte polizeiliche Dienst in seiner jungen Karriere verdammt noch mal gelohnt haben.

Konzentriert schweifte sein Augenmerk über die goldenen Letter an der Wand im Eingangsbereich des Gebäudes, die neben ihrem Hanguel'schen Äquivalent aufgehängt die englischen Worte Daegu Metropolitan Police bildeten.

Das Empfangszentrum war spartanisch konzipiert und in einer hellen monochromen Schlichtheit gehalten worden. Farne säumten den Wollteppich im Eingang und zu ihrer Rechten tat sich eine Form von Wartebereich auf, der aus schwarzen Sitzreihen bestand und zu dieser späten Uhrzeit wie erwartet leer stand. In dem weißen Einheitsbrei der Vertäfelungen taten sich verschiedene graue Türen auf, hinter denen irgendwo ein Telefon klingelte. Zwei Polizisten unterhielten sich am Kaffeeautomaten lautstark über die angestiegenen Steuern. Das Herz des Raumes bildete der Empfangstresen, hinter dessen Plexiglasdurchreiche eine junge Frau mit schwarzem, schulterlangem Frau saß, die konzentriert auf ihrem Rechner tippte.

Merklich verlangsamte Seokjins Geschwindigkeit sich, als sie in die beheizte Wärme des Eingangsbereichs traten. Er rieb seine erkühlten Hände aneinander und fing gerade so den Blick der Rezeptionistin auf, die die beiden Studenten mit gediegener Neugierde in ihren großen Augen betrachtete. Ihre Stimme überwand die Distanz zwischen ihnen wie eine Glocke, was Jimins Schätzung bezüglich ihres Alters nicht sonderlich hoch ausfallen ließ — vermutlich war sie nur wenige Jahre älter als er.

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt