chapter 12 - veritatem dies aperit

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Time discovers the truth

guess you figured my two times two
always equates to one
dreamers are selfish
when it all comes down to it
labrinth & zendaya, all for us

guess you figured my two times twoalways equates to onedreamers are selfishwhen it all comes down to it— labrinth & zendaya, all for us

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Die Flexibilität des menschlichen Körpers war eine Faszination, deren Zauber Jimin sich nicht erwehren konnte.

Er entwickelte sich schleichend wie eine Krankheit: ruhig und kontrolliert, bevor er seine unsichtbaren Fesseln um den Zuschauer legte, der im Rausch seiner Bewunderung das Gefühl für die Zeitlichkeit vergaß. Die hereinfallenden Lichtstrahlen verliehen seiner glänzenden Haut einen ätherischen Schein und Jimin verlor sich in der Betrachtung des vermenschlichten Kunstwerks vor seinen Augen. Hoseok teilte die Luft wie ein eleganter Seiltänzer, als würde er seine Seele durch die Bewegungen seines Körpers sprechen lassen und sich vollkommen verirren in den Zwischenräumen zwischen Selbstbestimmung und Fernsteuerung.

Ihn hatten wortlose Gesten noch nie so berührt wie es seinem Freund in nahezu müheloser Manier gelang. Wie ein Ertrinkender klammerten sich seine Augen an die federleichte Feinmotorik in den Händen des Älteren; an den natürlichen Strom seiner Bewegungen, dem Jimin am Ende des dynamischen Liedes mit lauter Applaus die wohlverdiente Anerkennung zollte.

Schwer atmend stoppte Hoseok den angesagten Track und stemmte beide Hände in seine Hüfte. „Du kannst es auch versuchen", bot er Jimin außer Atem an und wischte sich mit dem Handrücken eine Schweißperle von der Oberlippe. „Ich zeig' dir, wie's geht."

„Klar", spottete Jimin von seinem Zuschauerplatz aus und stützte sein Kinn auf seiner Faust ab. Er hatte es sich im Hintergrund des weitläufigen Studios gemütlich gemacht und lümmelte im Schneidersitz und in seinen eigenen Sportklamotten begeistert auf dem PVC-Boden; darauf bedacht, möglichst wenig Platz zu beanspruchen, um dem Tänzer nicht in die Quere zu kommen. „Ich passe. Nach dieser Woche fühle ich mich, als könnte ich glatt einen ganzen Monat durchschlafen."

Hoseok schenkte ihm ein wissendes, erschöpftes Lächeln und fuhr sich durch die verschwitzten Haare. „Du hättest nur sagen müssen, dass du zu erschöpft bist, um mit mir Zeit zu verbringen, Jimin-ie. Ich wäre dir nicht böse gewesen."

„Red' keinen Quatsch!", platzte es prompt aus Jimin heraus, der irritiert die Stirn in Falten legte und seine Hände in seinem Schoß umeinander verschlungen hielt. „Die Ablenkung tut mir gut. Ich wäre jetzt ungern allein Zuhause im Hostel mit nichts weiter als meinen Erinnerungen an gestern. Außerdem ist Seokjin in einen regelrechten Jahrhundertschlaf gefallen, nachdem wir heute Nacht wiedergekommen sind, und Taehyung darf ich erst ab fünf Uhr besuchen, weil er davor Besuch von seinen Großeltern bekommt."

Hoseok gab ein belustigtes Geräusch von sich und schüttelte dann den Kopf. „Für jemanden, der gestern fast erschossen worden ist, geht es dir erstaunlich gut", schmunzelte er und zog dann amüsiert seine Nase kraus. „Du bist wie ein Chamäleon, das sich an seine Umweltbedingungen nahtlos anpassen kann."

𝐒𝐈𝐗 𝐅𝐄𝐄𝐓 𝐔𝐍𝐃𝐄𝐑 | ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt