Lunar Eclipse

30

Seufzend legte ich meinen Kopf auf Sirius Schulter. Lily und James saßen so weit wie möglich auseinander. Dabei hatte er es doch fast geschafft. Fast hätte er sie rumgekriegt. Sie hatte Sympathien ihm gegenüber entwickelt, die beiden waren sogar irgendwie Freunde geworden. Was war bloß passiert, dass sie ihn jetzt wieder hasste. Noch vor dem Prüfungen und auch während der Prüfungen, hatten sie sich besser verstanden denn je. Doch nach den Prüfungen, hatte sich das, von einem Tag auf dem anderen geändert. Mit dem Unterschied, dass nun nicht nur Lily, James hasste, sondern James auch Lily. Es nervte mich. Alles hatte so gut funktioniert. Lily und James hatten sich verstanden. Hestia hatte sich auch gut integriert und ab und zu waren sogar Gideon, Fabian, Marlene, Mary, Alice und Frank bei uns. Wir hatten dass gut hinbekommen. Ich hatte meine Zeit nicht so wie in den ersten Jahren zwischen zwei Freundesgruppen aufteilen müssen. Aber wenn Lily und James sich nicht verstanden, konnte ich sie auch nicht zwingen, Zeit miteinander zu verbringen. Vielleicht würde es Sirius und mir ja auch ganz gut tun, nicht die ganze Zeit zusammen zu sein. "Über was denkst du nach" murmelt eben dieser in mein Ohr. "Wie dass weiter gehen soll. Mit uns meine ich." Flüsterte ich zurück. "Machst du etwa gerade Schluss?" Fragte Sirius entsetzt. Ich schüttelte lachend den Kopf. "Nein, ich meinte nicht uns beide." Ich nicke mit dem Kof in Richtung der anderen. "Meinst du die Gruppe? Wegen Prongs und Lily?" Hakte er beruhigt nach und ich nickte. Genau dass meinte ich. "Das kriegen wir bestimmt wieder hin. Wir werden den Hirsch schon schaukeln." Erwiedert Sirius und bringt mich zum Lachen. "Was?" Fragt er verwirrt. "Ach nichts. Du solltest nur in Muggel Sprichwörtern noch mal Nachhilfe nehmen. Aber so ist es auch ganz süß." Ich kicherte. Sirius sah mich noch immer verwirrt an, doch ich hauchte ihm nur einen Kuss auf die Lippen und wandte mich dann wieder den Gesprächen zu, die am Tisch stattfanden. "Und was machst du in den Ferien Liv?" Fragte Alice mich gerade. "Natürlich etwas mit ihrem heißen Freund" antwortete Sirius für mich. Ich schlug ihn leicht an der Schulter und wandte mich dann wieder Alice zu. "Lily und mir fällt schon was ein." Antworte ich ihr. "Und du? Wie verbringst du deine Ferien" hacke ich nach. "Mit Frank in Italien." Strahlt sie. "Und meiner Mutter" setzt Frank noch dazu. "Und seiner Mutter" wiederholt Alice stöhnend. Ich lache und Frank pikst sie spielerisch in die Seite. Während die beiden herumalberten, wandte ich mich wieder Sirius zu, der mich ernst ansah. Fragend hob ich eine Augenbraue. "Du verbringst in den Ferien aber schon etwas Zeit mit mir oder meintest du dass ernst, dass du nur etwas mit Lily und deiner Familie machst?" Fragte er mich und klang dabei komplett ernst. "Wieso? Würdest du mich etwa vermissen?" Fragte ich ihn spielerisch und grinste neckische. Doch er erwiederte mein Grinsen nicht. Er schaute mich nur weiter ernst an und sagte kein Wort. Nicht einmal ein amüsiertes Funkeln war in seinen Augen zu sehen. "Wenn du in den Ferien Zeit mit mir verbringen möchtest, können wir dass gerne machen." Sagte ich nun auch ernst. "Aber du willst dass nicht oder was? Dann brauche ich dass auch nicht. Wenn meine Freundin keine Zeit mit mir verbringen möchte, muss ich auch keine Zeit mit ihr verbringen. Moment, eigentlich muss ich dann nicht mal eine Freundin haben." Sagte er und seine Stimme war zornig. Er rückte ein Stück von mir weg. Er hatte mich vollkommen falsch verstanden. Was war denn heute los mit ihm? "Nein Sirius..." begann ich, doch er unterbrach mich. "Nichts, Sirius!" Knurrte er. Er wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. Noch hatten die anderen nichts mitbekommen, aber dass würden sie, wenn es so weiter ging und wir würden ihnen den Tag versauen. "Sirius, natürlich möchte ich dich in den Ferien sehen und etwas mit dir unternehmen. Ich werde dich furchtbar dolle vermissen. Ich will unbedingt Zeit mit dir verbringen. Ich wusste nur nicht dass dieses Thema so ernst für dich ist und ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum dass so ist." Sage ich leise. Er wendet sich mir wieder zu. "Tut mir leid, ich glaube ich hatte einfach nur Angst, dass jetzt wo dass Jahr vorbei ist, du dass alles nicht mehr willst." Flüstert er. "Doch ich will dass, unbedingt will ich dass!" Flüstere ich zurück. Dann fasste ich einen Entschluss. Ich stand von der Bank auf und hielt Sirius meine Hand hin. Nun wurden die anderen auf uns aufmerksam, wandten sich aber kurz darauf wieder ab. Sirius sah mich verwirrt an, ergriff jedoch meine Hand. Ich sagte Remus noch, dass sie nicht auf uns warten sollten, dann ging ich Hand in Hand mit Sirius nach draußen. Von dort aus führte ich ihn zum Quidditch Feld und dann zu der Tribüne. Der, auf der wir uns dass erste mal geküsst hatten. Sirius hatte keine Ahnung was ich vor hatte, dass sah ich an seinem Gesicht. "Setz dich" ich deutete auf einen der Sitze. Sirius setzte sich und ich ging vor ihm in die Hocke. "Weißt du noch vor sechs Monaten haben wir uns hier geküsst. Ich hatte eine Panikattacke, du wolltest mich beruhigen und dann haben wir uns hier geküsst. Damals hast du mir etwas versprochen. Ich habe gesagt, dass wenn du innerhalb der nächsten acht und vierzig Stunden mit einer anderen rumachst, du mich zu einer deiner vielen Schlampen machen würdest und dass ich das nicht will. Ich sagte ich würde dir dass niemals verzeihen. Du hast gesagt..."erzählte ich und an dieser Stelle machte Sirius für mich weiter. "Du bist keine Schlampe und erst recht nicht eine unter vielen. Ich werde keine andere küssen. Vielleicht, eines Tages, den Rest meines Leben nicht mehr. Wenn du es zulässt. Ich verspreche dir etwas, wenn du mich irgendwann an deiner Seite haben willst, obwohl ich es nicht wert bin, dann bleibe ich für immer. Dann lasse ich dich nicht mehr los." Ich nickte. Das hatte er damals gesagt und ich hatte es nicht verstanden. Ich wusste nicht was er damit gemeint hatte. Nun wusste ich es. "Ich lasse es zu. Ich will dass du den Rest deines Lebens keine außer mich küsst und ich werde keinen außer dich küssen. Ich habe dir gezeigt dass ich dich an meiner Seite haben will, jetzt musst du deinen Part erfüllen." Flüstere ich. Dann stelle ich mich hin und setze mich anschließend rittlings auf seinen Schoß. Er schloss seine Arme um meine Taillie. "Lass mich nicht mehr los! Nie wieder!" Flüstere ich und schmiegen mich an ihn, meinen Kopf in der Kuhle zwischen seinem Kopf und seiner Schulter. "Nie wieder!" Flüsterte er ebenfalls und drückt mich fester an sich. Ich hebe meinen Kopf, sehe in seine Augen. Diese verdammten sturmgrauen Augen, die mich schon immer um den Verstand gebracht haben. "Grün" flüstert er. "Was?" Verwirrt sehe ich ihn an. Wie kam er denn plötzlich darauf. "Meine Lieblingsfarbe! Weißt du noch als wir Amortentia gebraut haben. Wir sollten sagen was wir riechen und hinterher gucken welche Farbe der Trank für uns hat, dass sei unsere Lieblingsfarbe. Ich habe gesagt schwarz, aber ich habe gelogen. Es war grün. Hellgrün. Wie deine Augen. Du bist meine Lieblingsfarbe und du bist mein Amortentia. Zitrone, Lavendel und Regen, dass habe ich gerochen. Nicht Pfefferminz, Schokolade und Kaffee. Nein, ich habe dich gerochen." Haucht er, dicht vor meinen Lippen. "Das trifft sich gut, du bist auch mein Amortentia, aber dass wusstest du schon, mir war es damals nur nicht klar." Flüstere ich unsere Lippen berührten sich bereits, doch es war noch kein Kuss. "Grau, Sturmgrau. Kakao, Wald und Moschus. Noch niemand hat mich so genau beschrieben, ohne dass ich mitkriegen dass man mich beschreibt." Murmelt er. Er merke wie er sich über die Lippen leckt, spüre seinen Atem. "Küsst du mich jetzt endlich?" Frage ich leise und ehe ich blinzeln konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Einige Minuten später lehnten wir noch immer Stirn an Stirn. "Ich liebe dich, Liv" Sirius Lippen zierte ein Lächeln, kein Rumtreiber Grinsen, kein verführerisch Grinsen, kein verspieltes, kein amüsiertes. Nein, dieses ganz besondere, nur für mich bestimmte Sirius Lächeln. "Ich liebe dich auch. Mehr als du dir vorstellen kannst." So saßen wir noch eine Weile da. Bis ich schließlich aufstand und wir Händchenhaltend zum Tor von Hogwarts gingen. Wir bekamen gerade so noch die letzte Kutsche, warfen einen letzten Blick auf Hogwarts und stiegen dann mit unseren Freunden in den Hogwarts-Express. Wir hatten ein weiteres Jahr geschafft und alle mit guten Noten abgeschnitten. Fabian, Gideon, Alice und Frank würden nun Auroren werden und im Krieg kämpfen. Aber jetzt ging es erstmal zurück nach Hause.