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"Chillypullver? Wirklich jetzt? Ihr wart auch schon einmal kreativer." knurrte ich, als ich mich neben James im Zaubertränkelabor nieder ließ. Neben dem Unterrichtsraum für Zaubertränke, gab es noch ein kleines Labor, für Schüler die außerhalb des Unterrichts brauten. James grinste sein Rumtreiber-Grinsen. "Du warst also eine der Glücklichen." kicherte er. "Eine der Glücklichen? James, die ganze Schule isst Kürbispastete. Jeder war einer >der Glücklichen<" sagte ich und unterstrich das ganze mit Häckchen die ich mit meinen Fingern formte. Das bracht James noch mehr zum lachen. "Das nächste mal warne ich dich, versprochen." sagte er, nachdem er sich beruhigt hatte und der Schalk blitzte in seinen Augen. Ich grinste ihn an. Es war klar, dass er mir nicht bescheid sagen würde oder nur so, dass ich dann doch rätseln müsste, aber das war okay. Eigentlich war ich auch gar nicht sauer. Es hatte mich nur gestern etwas überrumpelt. Ich meine ich dachte tatsächlich, es könnte ein guter zweiter Abend werden und dann hatte ich im nächsten Augenblick eine Feuerscharfe Kürbispastete in Henrys Gesicht gespukt. Seine Augen sind bis jetzt noch rot von dem Pulver. Ich konnte glücklich sein, dass er mich nicht auf den Mond gehext hatte. Stattdessen hatte er eine Schimpftirade über die Rumtreiber los gelassen und war bis jetzt noch nicht fertig. Ihm vielen tatsächlich immer wieder neue Gründe ein, warum er sie hasste und über die konnte er geschlagene Stunden reden. "Die Hauselfen lieben euch einfach zu sehr." murmelte ich, aber James hörte es trotzdem und lachte noch einmal. Es stimmte aber auch. Bei jedem Streich der Rumtreiber halfen sie liebend gern mit. Nicht das mich die Streiche groß stören würden, eigentlich fand ich sie meistens lustig. Dann wurden wir beide aber wieder ernst und widmeten uns dem Grund, weshalb wir eigentlich hier waren. Wir sollten einen Zaubertrank brauen. Dieses mal konzentrierten wir uns, während ich den Trank braute, schrieb James unsere Schritte auf. Ich hielt mich exakt an das Rezept und nach zwei Stunden, wir schwänzten Geschichte der Zauberei, waren wir schließlich fertig. Wir hatten tatsächlich einen guten Trank gebraut. Das Skeele-Wachs war durchsichtig und flüssig und sah wirklich ziemlich gut aus. Wir füllten ein Phiole davon ab und rannten anschließend zum Quidditch Trainig. Wir kamen gerade noch rechtzeitig und schon ging es los. Es gab ein paar Probleme bei der Zusammenarbeit, aber das würden wir noch hinbekommen. Jetzt trainierten wir noch ganz normal, nächste Woche dann würden wir mit Strategien anfangen. Die Strategien würde ich mit James und Fabians Hilfe entwickeln und ganz genau auf die Fähigkeiten jedes einzelnen anpassen. Langsam wurde es dunkel und der Mond ging auf. Es war bereits spät. Ich war froh dass wir nur Mittwochs so lange Unterricht hatten und sonst der Unterricht pünktlich zum Mittag endete. Auf Dauer würde ich so volle Tage nicht durchhalten. Immerhin hatten wir nach dem Unterricht meist noch Training. Eigentlich war am Mittwoch, wegen des langen Unterrichts, auch gar keine Training angesetzt, doch aufgrund dessen, dass wir am Montag nicht trainiert hatten, war diese Woche eine Ausnahme. Nach drei Stunden Training waren alle hungrig und müde und so schleppten sie sich zum Abendessen. Auch ich war ausgelaugt. Allerdings mussten James und ich unseren Aufsatz für Zaubertränke nachher noch beenden und die Sachen für Geschichte der Zauberei nachholen. Ich wollte garnicht daran denken, wie es die nächsten Wochen seien würde. Die Schule und das Trainig waren einfach echt viel auf einmal. Ich setzte mich neben Henry und griff nach einem Apfel. Mit meinem Kopf an seiner Schulter aß ich den Apfel und hinterher noch eine Pastete. Von der Kürbispastete hielt ich mich heute allerdings fern. "Hey, alles okay?" fragte Henry mich flüsternd. Ich nickte. "Ja, ich bin nur etwas erschöpft und muss mich gleich noch an Zaubertränke und Geschichte der Zauberei setzen. Das ist momentan einfach echt viel." murmelte ich zwischen zwei Bissen. Henry nickte mitfühlend. "Du kannst meine Notitzen haben." Ich blickte zu ihm auf und strahlte ihn an. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke du bist ein Schatz." Henry lacht rau auf und zwinkerte mir zu. Mit Henry war es so einfach. Von allen Menschen die ich kannte, war er am unkompliziertesten. Henry war überhaupt nicht kompliziert, er war einfach Henry, mein bester Freund. Lily, Hestia, Mary, Frank, Alice, James, Sirius, Fabian, Gideon, sie alle hatten irgendetwas in ihrem Leben, was es härter machte. Ja sogar Peter hatte das. Von mir und Remus ganz zu schweigen. Remus war ein Werwolf, wir hatten viele Probleme. Aber Henry, in seiner Nähe war alles immer so unkompliziert. Es war wie eine Blase, die um ihm herum existierte. Wenn er dich in seine Blase einlud, verblassten alle Probleme, alle Komplikationen. Da waren nur noch er, ich und die Stille. Ich genoss es jedesmal. Henry ließ mich besser fühlen, ließ mich meine Sorgen vergessen. Ich lächelte ihn an. "Hab dich lieb" flüsterte ich dann und erhielt dafür einen Kuss auf die Wange. Nach dem Essen saß ich zusammen mit den Rumtreibern vor einem der Kamine. Lily, Hestia und Henry saßen zusammen mit Alice und Mary an einem der Tische und unterhielten sich mit ihnen oder machten Hausaufgaben, da ich und James allerdings noch unseren Aufsatz beenden mussten, hatte ich mich da zu entschieden mich zu ihm zu setzen. Hier bei den Rumtreibern war es, kaum zu glauben, ruhiger. Remus las, Black und Peter spielten Zaubererschach und James und ich saßen auf dem Boden und arbeiteten still. Mein Rücken lehnte an Remus Beinen und ich massierte mir meinen Nacken. Ich wollte endlich in mein Bett. Mit dem Aufsatz waren wir zum Glück vor ein paar Minuten fertig geworden und schrieben nun Henrys Notitzen aus Geschichte der Zauberei ab. Ich setzte den letzten Punk und ließ mich dann mit einem Stöhnen nach hinten sinken. "Lupin, hier sind Kinder. Keine Sexuellen Ausstöße in der Nähe von Kindern" wies mich Black zurecht und ich verdrehte die Augen. Er war ein Arschloch. Das sagte ich ihm auch, was ihn wiederum zu wüsten Beschimpfungen brachte. Nachdem er nach zehn Minuten immer noch nicht damit fertig war, beleidigende Adjektive für mich zu finden, raffte ich meine Sachen zusammen, drückte Remus einen Kuss auf die Wange und verschwand im Schlafsaal, Blacks Stimme in meinem Ohr. Sobald dieses allerdings auf das Kissen sank, war Blacks Stimme weg und ich begrüßte den ersehnten Schlaf.

Lunar EclipseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt