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Lachend lief ich neben Sirius zurück zur Großen Halle. Nachdem wir noch eine Weil still nebeneinander gessesen hatten, hatte James an der Tür geklopft und uns essen gebracht. Bevor er wieder gegangen war, hatte er Sirius kurz in eine brüderliche Umarmung gezogen und uns dann aleine gelassen. Wir hatten den Nachmittag damit verbracht Zaubererschach zu spielen und nachdem Sirius mich fünf Mal geschlagen hatte, war seine Laune deutlich gestiegen. Die anderen waren wahrscheinlich schon beim Essen, denn als wir in den Gemeinschaftsraum gekommen waren, waren sie niergendwo zu sehen. Gerade unterhielten wir uns über die Halloweenparty. "Ich kann es immer noch nicht fassen, das du und James als Professor McGonnagel gegangen seit" lachte ich und Sirius zwinkerte mir schelmisch zu. "Nächstes Jahr gehen wir als Dumbeldore!" erklärte er mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. Ich brach in Gelächter aus. "Dann musst du mich aber unbedingt küssen. Ich wollte schon immer wissen, wie es ist von Dumbeldore geküsst zu werden! Denkst du der Bart kratzt? Kann man mit so einem Bart überhaupt küssen?" fragte ich kichernd. Sirius grinste. "Wir sollten jetzt schon mal einen Durchlauf machen, dann hast du einen Vergleich!" raunte er dann mit dunkler Stimme. In der nächsten Sekunde spürte ich die Wand an meinem Rücken und Sirius dicht vor mir. Ich sah zu ihm auf. Seine Augen zogen mich in ihren Bann. Unsere Gesichter näherten sich und ich spürte bereits seinen Atem auf meinen Lippen. Nur noch ein paar Millimeter und wir würden unseren zweiten Kuss haben. Obwohl, zählte der Erste überhaupt? "Mhm, das sollten wir unbedingt" hauchte ich. Unsere Lippen trennten nur wenige Millimeter. "Na siehe einer an, Black und Lupin. Knutschend im Flur." ertönte da eine gehässige Stimme und wenig später, mehr stimmiges Gelächter. Wir fuhren auseinander. Die Stimme war von Evan Rossier. Neben ihm standen Erick Goyle, Samuel Crabbe, Morpheus Malfoy und Regulus Black. Ich straffte die Schultern "Neidisch?" frgte ich höhnisch nach. Rossier lachte auf. "Ich weiß garnicht was mich mehr anwiedert. Das du dich auf einen Blutsverräter und Bastard wie Black einlässt oder das er sich auf ein Schlammblut einlässt." höhnte er. Doch es waren die falschen Worte, denn nun rastete Sirius aus. Er stürzte auf Rossier zu, wurde aber von Crabbe und Goyle zurückgehalten. Sie hielten ihn mit eiserenem Griff fest. Ich wollte nach meinem Zauberstab greifen, doch bevor ich ihn erreichen konnte, hielt nun Malfoy meine Hände fest. "Ihr verdammten Bastarde!" tobte Sirius. Ich blieb ruhig. Ich wollte ihnen nicht die Genugtuung geben. "Er hat recht. Nachdem du deine Familie verraten und zurückgelassen hast, lässt du dich nun auf Schlammblüter ein. Das ist ekelhaft." erklang Regulus Blacks kalte Stimme und ließ Sirius inne halten. "Nenn sie nicht so. Du hast doch keine Ahnung, keine Ahnung wie es war. Du warst doch immer ihr Lieblingskind. Der kleine Regulus, der Slytherinjunge, der zukünftige Todesser. Du hast doch nie zu spüren bekommen, was ich zu spüren bekommen habe. Du hast keine Ahnung wie es in diesem Haus war ich zu sein. Du hast keine Ahnung." knurrte Sirius und funkelte ihn an. "Du brennst doch schon darauf dem kleinen Totesser-Club beizutreten. Ich habe dich gefragt ob du mit mir mitkommst und du wolltest nicht!" Sirius sah Regulus wütend an. Er wurde noch immer von Crabbe und Goyle zurück gehalten. "Ach bitte Sirius. Natürlich wollte ich nicht mit. Ich bin nicht du. Ich wollte nie weg. Du hast recht. Ich habe keine Ahnung wie es ist du zu sein, weil ich nicht so bin wie du und es auch niemals seien will. Du bist ein Blutsverräter. Du hast die falsche Entscheidung getroffen, als du gegangen bist." sagte Regulus, sein Gesicht ausdruckslos und seine Stimme kalt. "Jeder trifft Entscheidungen. Wir alle haben Entscheidungen getroffen. Manchmal trifft man die Falschen und manchmal die Richtigen. Du hast alle falschen Entscheidungen getroffen. Nicht ich. Du." knurrte Sirius. Regulus lachte höhnisch. "Sie haben mich gefoltert Regulus." sagte Sirius dann und seine Stimme klang müde. Regulus Lachen brach ab. Er sah Sirius an. "Sie haben mich gefoltert. Meine eigenen Eltern. Nur weil ich nicht ihren Idealen entsprach. Nur weil ich ihre rassistischen Ansichten nicht geteilt habe. Ich war fünf, da haben sie mich das erste Mal geschlagen und ich war zwölf, da bekam ich den ersten Fluch zu spüren. Also nein, ich habe nicht die falsche Entscheidung getroffen. Ich habe mich dazu entschieden zu leben. Sie haben mich umgebrach, Stück für Stück und du hast zugesehen." sagte Sirius vollkommen ruhig, aber erschöpft. Regulus Gesicht war von Zorn überzogen. "Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich nichts unternommen habe. Ich war noch ein Kind." sagte Regulus wütend. "Das war ich auch!" brüllte Sirius und Regulus entgleisten seine Gesichtszüge. "Ich war auch noch ein Kind, ein Kind das von seinen Eltern misshandelt und von seiner ganzen Familie verachtet wurde. Ich war ein Kind Regulus! Und hatte niemanden. Sie waren nie meine Familie." brüllte er. Regulus erwiederte nichts, sah ihn nur sturr an. Keine Emotion war in seinem Gesicht zu sehen. Sirius schnaubte und verdrehte die Augen. "Du bist wirklich das Kind unserer Eltern Regulus." sagte er, dann riss er sich los und ging weg. Ich starrte auf die Stelle an der er eben noch gestanden hatte. Dann spürte ich, wie sich auch der Griff um meine Arme löste. Ich setzte mich in Bewegung, blieb aber vor Regulus noch kurz stehen. "Du nennst mich ein Schlammblut und ihn einen Blutsverräter. Redest abwertend von uns. Und totzdem liebt er dich. Er hat dich immer geliebt, er hatte nur zu große Angst um es zu zeigen. Dein Verrat hat ihn mehr verletzt, als alles andere. Du hast es nie bemerkt, aber er hat viel für dich auf sich genommen. Du warst immer seine größte Schwäche und jeder aus eurer Familie wusste das. Du solltest auf seiner Seite stehen, nicht auf ihrer. Du bist unfair zu ihm." murmelte ich ihm zu, so dass nur er es hören konnte, dann folgte ich Sirius. Ich hatte es an seiner Stimme gehört, hatte gehört, wie sehr er seinen Bruder liebte und wie sehr ihn dieser verletzt hatte. Ich sah gerade noch so, wie er durch das Tor nach draußen verschwand und eilte ihm nach. Als ich ihn endlich eingeholt hatte, saß er am See und blickte auf das Wasser. Ich ließ mich neben ihn sinken und legte meine kleine Hand auf seine große. Es gab nichts, was ich ihm sagen konnte, um ihn aufzumuntern. Also schwieg ich einfach nur und war an seiner Seite.

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