Plötzlich explodierte die Scheibe der Terassentür. Eiskalte Luft wirbelte herein. Scheiben klirrten. Zwei schwarz bekleidete Personen sprangen mit blitzender Waffe herein. Es ging so schnell, dass ich nicht mal blinzeln konnte.
„Hinter die Theke!" schrie Regan uns an. „Los jetzt!"
...
Ich hatte keine Zeit das zu hinterfragen, sondern griff nach River und schlitterte hinter die Theke. Ich hörte wie meine Tante aufknurrte, dann war aufeinanderprallen von Klingen zu hören. Es war eine sehr schnelle Abfolge. Geübte Kämpfer. River zitterte.
Ich presste ihn fester an meinen Körper und versuchte ihn damit zu beruhigen, während mir mein Herz bis zum Hals schlug.
„Wo ist das Mädchen?!" hörte ich eine verzerrte Stimme, die im selben Moment auffluchte. „Rückzug! Diese verdammte Walküre!"
Es rumste heftig. Oh Götter.
Dann war es still. Totenstill. Ich bedeutete River hinter der Theke zu bleiben und schlicht mit klopfenden Herzen hinter der Theke hervor. Alles was ich jedoch vorfand war ein verwüstetes Wohnzimmer und meine Tante die in einer grünen Rüstung schwer atmend im Wohnzimmer stand. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Schwert mit einer seltsamen weißen Klinge. Ich starrte sie an. Sie trug eine dunkelgrüne Lederartige Hose und Weste, in denen sie sich scheinbar gut bewegen konnte. Die dazu passenden festen Stiefel, passten perfekt zu den metallhaltigen Schutzplatten, an ihren Schienbeinen, Brust, Schulter, Rücken und Unterarmen. Ihre Oberarme lagen frei. Ein Tattoo blitzte an ihren Oberarm hervor, dass ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es war eine Art Schwert aus dessen griff Flügelwuschen und ein Kreis in der Mitte drei ineinandergeschlungene Dreiecke zeigte. Zumindest sahen sie aus wie Dreiecke. Es war ein nordisches Symbol, was ich jedoch nicht ganz zuordnen konnte.
Der Anblick war zu irritierend. War das da in dieser hammerharten Rüstung tatsächlich meine Tante?
„Regan." brachte ich leise hervor.
Sie fuhr zu mir herum. Dabei entdeckte ich die tiefe Schnittwunde an ihren anderen Oberarm. „Du bist verletzt!"
Sie sah auf ihren Oberarm. „Das geht schon."
Ich starrte ihre Rüstung an.
Sie steckte ihr Schwert weg und drehte an ihrem Ring. Innerhalb von einer Sekunde stand sie wieder in Alltagskleidung da. „Ist so eine Walkürending." sagte sie und sah zum ramponierten Wohnzimmer.
„Tante Regan?" zitternd kam River hervor.
„Hey kleiner." sie hob ihn, trotz seiner zehn Jahre, hoch und drückte ihn an sich. Dann sah sie mich ernst an. „Sie waren auf der Suche nach dir. Wir sollten von hier verschwinden."
„Aber..."
„Kein aber!" sie setzte River ab. „River, pack etwas Kleidung in deinen Rucksack. Wir müssen hier weg, okey?"
Mein Bruder nickt sichtlich irritiert, aber lief los. Regan griff unterdessen ihr Handy.
„Momentmal. Was machst du da? Erst kämpfst du Badassmäßig gegen zwei Unbekannte in dieser krassen Rüstung und jetzt bringst du uns weg?"
Sie wählte eine Nummer und griff nach den Autoschlüsseln, während ich hinter ihr her lief. „Diese beiden haben nach dir gesucht, Opal. Sie waren schwarz gekleidet, so wie du die Frau in der Bibliothek eben noch beschrieben hast. Sie waren offensichtlich nicht zum Spaß hier." sagte sie und legte ihr Handy ans Ohr und sah mich an. „Mach dich fertig. Wir fahren jetzt."
Ich schlüpfte in meine Schuhe, während meine Tante auf fluchte. „Dumme Kuh, geh doch endlich mal dran." sie ließ das Handy wieder sinken. Eilig schlüpfte sie in ihre Winterschuhe und holte Rivers Jacke, Mütze und Schuhe hervor. Als er mit seinem Spidermanrucksack herunterkam, reichte sie ihm die Sachen. Er zog sie ohne zögern an, aber griff sofort nach meiner Hand. Ich drückte sie, in der Hoffnung ihn zu beruhigen. Währenddessen, trat Regan schon raus und schloss das Auto auf. „Setzt euch rein."
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Ragnarök - new beginnings
FantasyAuf der Suche nach der Wahrheit über den Tod ihrer Schwester müssen sich die Walküren Regan und ihre Nichte Opal nicht nur, mit der Gefahr, die damit einher geht herumschlagen, gleichzeitig versuchen sie ihre Leben und die Trauer auf die Reihe zu be...