18. Ich treffe einen Hippie als Gott

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Mein Handy war tatsächlich hin, als ich mich am frühen Morgen, nach einen kurzen schlaf, damit beschäftigte, wieder in meine eigene Kleidung zu schlüpfen und zu sehen was ich noch von meinem Handy retten konnte. Ich seufzte in mich hinein. Das war für die Mülltonne. Ich konnte nur noch die Sim- und Speicherkarte entnehmen, in der Hoffnung, die würden noch funktionieren. Dann schmiss ich das Handy weg.

„Sobald wir in die nächste Stadt kommen, muss ich mir ein neues Handy besorgen." sagte ich und sah auf.

Gersimi zog sich gerade ihren Mantel an. „Wir sind jeden Moment bei Njörd. Vielleicht finden wir unterwegs einen Laden."

Ich nickte langsam und zog mir meinen Mantel ebenfalls an, bevor wir zusammen an Deck stiegen. Die Sonne schien in fröhlich hell. Die Fackeln waren bereits abgebrannt und erloschen, aber Tagsüber waren wir vor diesem Ungeheuer sicher. Tatsächlich türmte sich vor uns eine kleine unscheinbare Insel auf. Ein einzelnes Strandhaus mit Anlegerdock das vor den Palmen und Standstrand gebaut worden war. Das ganze sah nicht aus, als würde hier ein Gott wohnen, aber ich hatte Njörd tatsächlich selten getroffen.

Hier war es definitiv wärmer als im kalten London und ich verspürte das Verlangen meinen Mantel wieder auszuziehen. Doch der kühle Wind, der hier auf dem Meer noch vorherrschte, ließ mich zögern. Ich würde warten bis wir an Land waren.

„Und was genau ist jetzt der Plan?" ich wandte mich der Göttin zu.

„Ich werde mit Njörd sprechen, um herauszufinden ob er weiß, was Freya damit bezwecken wollte."

„Wie führt uns das zu Opal?"

„Ich habe die Hoffnung, dass er uns einen Tipp geben kann."

Ich seufzte. „Hoffentlich, ist er gut gelaunt."

„Das ist er." sie lächelte Richtung Insel. „Sieh, er hat uns schon entdeckt."

Ich sah zur Insel. Tatsächlich lief gerade ein Mann aufs Dock. Von weitem erkannte ich sein platinblondes, langes Haar und den Vollbart. Dazu trug er ein wirklich schrecklich buntes Haweiihemd und eine kurze Jeans. Seine Füße steckten in Flip Flops. Auf den ersten Blick würde man ihn niemals für den Gott des Meeres halten, sondern eher für einen Touristen.

Ich schob die Hände in meine Taschen und sah angespannt dabei zu, wie das Schiff immer näher kam und schließlich am Dock anlegte.

Gersimi war die erste die vom Boot gesprungen war, um ihren Großvater zu begrüßen. Der große Mann lächelte erfreut. „Gersimi, wie schön."

Er hatte uns sicherlich bereits erwartet, dennoch waren seine Augen aufrichtig, als er Gersimi kurz in seine Arme schloss. Anschließend sah der Gott mit seinen türkisen Augen mich direkt an. „Reginleifr, ich habe dich erwartet."

„Da wäre ich nicht drauf gekommen." ich reichte ihm meine Hand. Seine Macht prickelte leicht auf meiner Haut. „Schön dich wieder zu sehen, Njörd."

Er lachte. „Wie viele Jahrhunderte ist es her."

„Einige. Damals gab es noch keine Haweiihemden." ich deutete schief grinsend auf das schrille Hemd.

„Toll oder? Das nenne ich mal eine sinnvolle Erfindung."

„Na ja." ich neigte meinen Kopf. „Jeder Geschmack ist anders."

„Hm." summte er. „Wie geht es Sigrún? Immer noch die alte Schreckschraube?"

„Njörd!" rief Gersimi aus.

Ich schmunzelte, als Njörd mir zuzwinkerte.

„Er meint es nicht so böse." erklärte ich Gersimi. „Sigrún und ich sind ihm schon einmal begegnet."

Ragnarök - new beginningsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt