Opal
Der Palast Asgards war aus purem Gold und erhob sich von der weißen Bergstadt hoch in die Wolken. Es war unglaublich. Ich hatte noch nie eine solche Stadt gesehen. Überall liefen Krieger und Asen herum. Es gab hier niemanden, der keine Waffe trug. Ich konnte jetzt auch verstehen, warum Regan mich gebeten hatte die Rüstung zu aktivieren. Sie glänzte Gold im Licht, das von der Sonne am Palast reflektiert wurde. Regan, die links von mir ging und Cartwright, die sich rechts neben mir aufhielten, marschierten mit selbstsicheren Schritten neben mir. Wurden von den Asen begrüßt, während ich nur staunen konnte. Asgard war das komplette Gegenteil von Wanenheim. Dort wo in Wanenheim Natur herrschte, war hier Stadtgebiet und Reichtum soweit das Auge reichte. Die Treppen zum Palast hoch waren aus purem Gold. Und so stark poliert, dass ich fast mein Spiegelbild glaubte zu sehen. Die Türen des Palastes öffneten sich automatisch sobald wir oben angekommen waren. Ich hatte keine Ahnung wie die riesigen schweren Türen sich einfach öffneten konnten. Ich sah keinen Mechanismus dafür."
„Odin erwartet uns." sagte Cartwright.
„Weiß er das wir hier sind?"
Sie nickte langsam. So in ihrer Rüstung, dem geflochtenen Haar und ohne Brille, sah sie so ganz anders aus. Jünger und kriegerischer. Und machte mir noch mehr Angst.
„Willkommen!" plötzlich erklang Gersimis Stimme. Ich sah zu den Türen auf. Mir klappte die Kinnlade fast herunter. Wow. In einem wunderschönen weißen nordischen gewandt mit goldenem Schmuck und gewelltem Haar stand sie wie eine wortwörtliche nordische Göttin dort. Unglaublich schön. An einer Schlaufe um ihre Hüfte hing ein kleiner Dolch. Ihr Haar wehte leicht in einem Wind, der nicht existierte. Mein Mund war staubtrocken.
„H...hi." stotterte ich und grinste verlegen.
In ihren Augen funkelte der Schalk. „So sprachlos heute?"
„Ähm."
Sanft lachend gab sie mir einen viel zu kurzen Kuss und bedeutete uns dann zu folgen. „Odin ist schon im Saal."
Eine Hand legte sich auf meine Schulter. „Keine Sorge, Nugget. Wir sind bei dir."
Dankbar für Regans Anwesenheit, nickte ich ihr zu. Ihr Auge schien tatsächlich geheilt zu sein, auch wenn in ihrer Iris eine silberne Narbe zusehen war. Sie unterbrach das braungrün dort wo sich die Narbe auch über ihre Haut langzog. Die Narbe würde vermutlich noch abflachen und unauffälliger werden, aber nie wieder verschwinden.
„Komm." sie legte die Hand kurz an meinen unteren Rücke. Zusammen traten wir in den kunstvollen Palast ein. Ein langer Flur mit Holzstaturen führte zu einer zweiten Tür. Da Gersimi, Regan und Cartwright zielsicher darauf zusteuerten, schien das der Thronsaal zu sein.
Ein wenig nervös schluckte ich, war aber dankbar, dass die beiden älteren Walküren mitgekommen waren. Sie waren hier schon mehrmals gewesen. Kannten sich hier aus und wussten, wie man sich verhalten musste.
Auch die Türen zum Thronsaal schwangen einfach auf.
„Willkommen meine geliebten Walküren."
Eine warme, wenn auch mächtige Stimme hallte durch den Saal und erinnerte mich an etwas.
Ich fuhr mit dem Blick hoch und starrte. Auf einen goldverzierten Thron saß er. Odin. Ein etwa sechzig Jahre alter Mann, dessen rotes Haar langsam erblasste. Sein Körper war breit und kräftig, aber trainiert vom Kampf. Trotz seines alters, sah man sofort das er ein Krieger war. In einer goldenen Rüstung richtete er sich auf und trat vom Thron. Gersimi, die vorgetreten war, verneigte sich kurz vor dem Gott. Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln, bevor er in unsere richtung trat.
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Ragnarök - new beginnings
FantasyAuf der Suche nach der Wahrheit über den Tod ihrer Schwester müssen sich die Walküren Regan und ihre Nichte Opal nicht nur, mit der Gefahr, die damit einher geht herumschlagen, gleichzeitig versuchen sie ihre Leben und die Trauer auf die Reihe zu be...