Ich lief voraus zu meinem Zimmer und klopfte an die Tür. Ser Ulfred öffnete die Tür und atmete erleichtert aus. Erleichtert knickste er und meinte:"Zum Glück seid ihr zurück. Kommt herein, Mylady. Wer ist denn eure Begleitung?" "Nun Ser Ulfred das kann ich euch auch nicht sagen, er wollte mir seinen Namen nicht verraten, aber er meinte, ich würde es erfahren, wenn er mich begleitet. Er hat mich im Wald gefunden, ich hatte mich verirrt und den Weg nicht mehr zurück gefunden." "Kommt erstmal herein." Ich betrat das Zimmer und sah an dem Tisch, einen etwas dickeren Mann sitzen. An seinem Wappen erkannte ich, dass dies Lord Maes Tyrell sein musste. Ich knickste tief und sagte:"Es tut mir leid, normalerweise bin ich pünktlich, aber ich liebe das Reiten und eure Wälder sind wunderschön. Ich habe mich leider in ihnen verirrt und habe nicht zurückgefunden. Verzeiht mir auch meine Aufmachung, ich trage zum Reiten lieber eine Hose, damit kann man besser springen." "Nun da seid ihr aber in guten Händen wieder hierhergebracht worden, nehme ich Mal an, oder?" "Dieser Mann bot mir seine Hilfe an, verriet aber nicht seinen Namen, er wollte mich aber unbedingt begleiten bis hierher." "Nun, dann würde ich das Rätsel lösen. Der Mann, der dich zurückgeführt hat, ist mein Sohn Willas Tyrell und euer zukünftiger Mann, er wollte nicht mitkommen euch zu begrüßen, doch scheint es mir, dass das sehr gut war auszureiten, immerhin hat er euch zurückgebracht." Fassungslos sah ich ihn an.Er sah mich nur entschuldigend an und ich hörte wie Maes Tyrell sich erhob. Er trat vor mich und nahm meine Hände. "Lass dich anschauen. Sehr dünn bist du zwar, aber ich nehme an, durch das reiten besitzt du bestimmt eine gute Körperhaltung. Dennoch ist dein Becken nicht zu klein zum gebären. Wie lang sind deine Haare Mädchen?" "Wenn ihr wollt werde ich sie aufmachen." "Sehr gerne." Ich trat zu dem einen Spiegel und zog die Haarklammer heraus. Sofort fielen meine Haare in leichten Locken herunter. Maes Tyrell betrachtete sie und meinte:"Sie sind ziemlich lang, doch wunderschön. Kannst du dir vorstellen, sie zur Hochzeit offen zu tragen? Sie betonen deine außergewöhnliche Schönheit ungemein." "Ja, es würde mich sehr freuen." "Nun eure Verlobung soll morgen bei einem Turnier bekannt gegeben werden und eure Hochzeit findet in zwei Wochen statt. Ich werde draußen auf dich warten, mein Sohn. Sprecht euch ruhig unter zwei Augen mal aus. Mylady ich wünsche eine geruhsame Nacht." "Euch ebenfalls Mylord." Lord Tyrell und Ser Ulfred verließen das Zimmer und ich wendete mich Willas am zu, der am Feuer stand und in die Flammen sah. "Warum wolltet ihr mir euren Namen nicht verraten?" "Nun hättet ihr mir aufrichtig eure Meinung gesagt? Außerdem wollte ich unentdeckt sein, mein Vater ist bei solchen DIngen nicht gerade einfach. Doch sagt mir was euch über mich gerade durch den Kopf geht." "Nun, die Sache mit eurem Bein scheint euch ja nicht so viel zu hindern, sonst hättet ihr mir nicht euer Schwert vor die Brust gehalten. Mein Vater schrieb, dass ihr ein guter Ehemann für mich sein werdet, dass muss sich noch zeigen, aber was denkt ihr über mich."
Willas'Sicht:
Ich sah von den Flammen hoch und in ihr wunderschönes Gesicht. Dann überlegte ich was ich ihr sagen sollte. Um mich abzulenken, sah ich an ihr herunter. Ihre Reitkleidung war wirklich wie für einen Jungen, doch erkannte man an der wohlgeformten Brust, dass sie ein Mädchen war. Ihre Haare umramten alles und ihre dunklen Augen traten dadurch hervor. In ihrem Blick lag etwas Pflichtbewusstes und Neugier. "Mein Vater erzählte mir lediglich von eurer Schönheit. Als er sagte, ihr wäret sehr dünn, dachte ich, ihr würdet mir gerade bis über die Hüfte gehen und wäret sehr dünn, dass ihr niemals auf einem Pferd reiten könntet, doch als ich euch im Wald begegnet bin und ihr euren Namen gesagt habt, da dachte ich mir, das kann doch nicht sein, sie liebt das reiten genauso wie ich. Sagt mir, habt ihr wirklich ein so gutes Gedächtnis wie erzählt wird?" "Ich kann mir vieles merken und neben dem reiten habe ich das lesen stets geliebt. Winterfell hatte eine wunderbare Bibliothek." Sie seufzte und ich fragte mich, wie man nur so süß sein konnte. Sie zog mich beinahe an und ich hoffte, dass das Eis bald gebrochen werden würde und sie glücklich wäre. "Wart ihr schon einmal in Altsass? Unser Maester kann sich Bücher von der Zitadel leihen und einige von ihnen habe ich schon gelesen. Sie sind echt interessant. Ich könnte sie euch zeigen, die Bibliothek auf Rosengarten ist riesig." "Das wäre sehr schön. Rosengarten sieht man von hier aus nicht, oder?" "In der Nacht nicht, am morgen seht ihr es auf einem Berg, der von hier aus noch eine Meile entfernt ist. Dürfte ich euch morgen abholen uind zum Turnierplatz bringen?" Das Mädchen gefiel mir, ihr Charakter war sehr eigenwillig, doch hatte er andere Seiten als zum Beispiel, der meiner Mutter. "Gerne, bevor wir uns schon wieder verirren." Sie kicherte und es schien mir als flösse mein Herz dahin und in ihre Hand. Das letzte Mal hatte ich so gefühlt für...nein! Ich würde nicht in ihrer Gegenwart über Miranda sprechen oder denken. Sie sah mich wieder an und wartete wohl, dass ich noch etwas sagte. Ich überlegte und sprach mit sanfter Stimme:"Euer Pferd ist ein sehr gutes Pferd, woher habt ihr es?" "Rhaegar schenkte mir mein Vater an dem Tag, an dem ich Hohenehr verließ und nach Winterfell aufbrach, damals war ich 7 Jahre alt. Ich habe nie viel von meinem Vater gesehen, immer war er beschäftigt und nun ist er Tod." Sie schluchzte, dann sah ich in ihren Augen die Tränen glitzern. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Ich trat auf sie zu und nahm sie in meinen Arm. Sanft strich ich ihr über den Rücken und die Arme. Plötzlich riss sie sich zusammen und wurde komplett ernst. Sie wischte ihre Tränen weg und dann sagte sie:"Verzeiht mir, Mylord, ich hatte nur noch keine Gelegenheit meine Trauer freizulassen. Wann auch denn bitte? Nach Königsmund durfte ich nicht und die Nachricht seines Todes habe ich von Köigin Cersei bekommen." Ihr Gesicht war ein rein gestelltes Lächeln. Tief im innern sah ich, dass sie gerade auseinander gebrochen war. Ich trat auf sie zu und sagte:" Dann lasst sie jetzt frei." "Ich kann nicht, was werdet ihr dann von mir denken." "Nun ich werde von euch denken, dass ihr Gefühle habt und nicht eine von diesen Schauspielerinnen aus Königsmund seid, die lediglich ihren Mann verführ..." Sie fing schon wieder an zu weinen. Ich nahm ihre rechte Hand und zog sie zu ihrem Bett. Wir setzten uns darauf und ich zog sie zu mir, um sie zu beruhigen. Minutenlang weinte sie, dann wurde sie langsam ruhiger und atmete ganz ruhig. Als ich in ihre verweintes Gesicht blickte sah ich, dass sie schlief. Sie war eingeschlafen und so hob ich die Decke hoch und legte sie ins Bett, dann stand ich auf und ging vor die Tür. Ihr Ritter wartete schon davor und wollte fragen, da fiel ich ihm ins Wort:"Sie schläft, vielleicht solltet ihr ihre Zofe rufen." Sehrwohl Mylord, was waren das für Schluchzer? Ihr habt Mylady doch nichts getan?" "Nein, gewiss nicht. Sie ist nur in Tränen ausgebrochen, als wir über ihren Vater gesprochen haben. Ich glaube der Verlust macht ihr sehr zu schaffen. Ich werde morgen hergeritten kommen und Mylady auf meinem Pferd mitnehmen, sorgt dafür, dass morgen während des Turniers ihre Sachen nach Rosengarten gebracht werden und fragt nach Tom Blumen. Er wird euch die Zimmer zeigen. Das Turnier beginnt eine Stunde vor Mittag auf dem Turnierplatz zu Füßen der Burg. Wann es endet kommt darauf an, am Abend jedoch wird es noch ein kleines Fest im Saal geben, wo die Verlobung bekannt gegeben werden wird und getanzt werden soll." "Danke, eine geruhsame Nacht." "Euch ebenfalls und in den Händen meiner Brüder und mir wird ihr schon nichtss passieren, macht euch keine Sorgen." Ich ging hinaus und kochte vor Zorn, als ob ich einem so schönen Geschöpf wehtun wollen würde. Mein Vater erwartete mich und schweigend ritten wir nach Rosengarten zurück.
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Spiel der Intrigen (Game of Thrones ff)
FanfictionRhaenyra Joanna Arryn benannt nach einer Targaryen und einer Lennister, doch gehörig dem Hause Arryn von Hohenehr, wächst als Mündel auf Winterfell auf. Ihr Vater, Jon Arryn, Hand des Königs, hat wenig Zeit für seine Familie und so schikte er sie na...