Kapitel 12

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Marie's Sicht:

Am nächsten Morgen befahl mir Lord Tyrell den beiden Frühstück zu bringen und Lady Rhaenyra anzukleiden. Ich nahm das Tablett und er hängte mir ein Kleid über den Arm. Er hatte eines aus der neuen Garderobe von Mylady ausgesucht. Es ging ihm nicht darum, dass ich Frühstück brachte, es ging ihm vielmehr darum zu erfahre, ob sein Sohn die Ehe vollzogen hatte. Als ich das Zimmer betrat stellte ich das tablet auf den Balkon und verteilte die Sachen auf dem kleinen Tisch. Ich ging wieder hinein und sah wie Mylady in der festen Umarmung von Willas Tyrell lag. Mit einem sachten Rückeln an beider Schultern hatte ich sie geweckt. Sie wirkten ein wenig erstaunt, dass ich sie weckte, aber auch verlegen. Ich ging das Kleid holen und reichte es Mylady. Willas ging nach nebenan um seine Sachen auszusuchen. "Ein neues Kleid?" "Die neue Garderobe, die euer Vater anfertigen ließ. Lord Tyrell suchte es aus." Sie zog sich an und ich machte das Kleid in ihrem Rücken zu. Es war braun und schmeichelte ihren hellen Haaren. Ab der Taille fiel es locker herunter und war wunderschön. Ich reichte ihr noch einen Kamm, damit sie schonmal mit dem kämen anfangen konnte. Das Hochzeitskleid lag auf dem Boden und ich hob es auf, dann packte ich noch die Sachen von Willas Tyrell und lief einmal nach draußen zu meinem Berg an Wäsche, die ich sowieso waschen musste. Als ich zurückkehrte kam Willas Tyrell in einem grünen Jagdanzug wieder zurück. Ich knickste und sagte:"Das Frühstück steht auf dem Balkon." "Danke." Außer Mylady hatte noch nie jemand danke für etwas zu mir gesagt. Ich sah wie Willas Mylady die Hand reichte und sie auf den Balkon zog. Sie setzten sich und ich entdeckte ein schüchternes Lächeln bei Mylady. Ich widmete mich dem Bett. Die ganzen Kissen schüttelte ich durch, doch auf dem Lacken sah ich Blut. Dann war die Ehe vollzogen worden. Ich wechselte das Lacken und trug alles in den Hof, wo ich die Sachen nahm und hinunter zum Fluss lief. Die Zofe von Lady Margaery war ebenfalls mit dem waschen beschäftigt und so war ich nicht alleine. Als ich zurückkam, wollte Lord Tyrell mich sehen. Unbehaglich betrat ich das Solar und Knickste tief. "Meine Liebe Marie, ihr seid die Zofe meiner Schwiegertochter, sagt mir, habt ihr das Bett gemacht?" "Ja, Mylord." "Haben die beiden noch geschlafen?" "Ich habe sie geweckt." "Fand sich auf dem Laken Blut?" "Ja Mylord, es war nicht sonderlich viel, aber immerhin ein bisschen." "Gut, du kannst gehen." "Wie Mylord befehlen."

Rhaenyra's Sicht:

Ich saß mit ihm auf der Terrasse und frühstückte. Marie hatte Himbeeren und Weintrauben gebracht, dazu zwei Salzbretzeln und einen Kräutertee für Willas, für mich hatte sie frisches Quellwasser mit Zitronenspritzer gebracht. Willas aß seine Bretzel, ich aß lieber Weintrauben und Himbeeren. "Ich weiß, du hast Rosengarten bestimmt erst lieb gewonnen, aber ich würde dir gerne die Weite zeigen. Du musst ja schließlich wissen wo du lebst. Ich hatte gedacht wir könnten Altsass besuchen und dann eine Weile in dem Herrenhaus wohnen, welches Lord Rothwein uns schenkte. Marie kommt natürlich mit, aber auf die Weise bist du mal meine Großmutter los." "Lady Olenna kann wirklich reden, reden und noch mehr reden. Wenn es dich freut natürlich, warum reisen wir nicht mit dem Schiff, welches Lord Cuy uns sandte als Entschädigung für sein Fernbleiben. Wir könnten die Schildinseln sehen und uns dann nach Altsass aufmachen." Willas lächelte und meinte:"Ich werde mit meinem Vater reden." Als wir das Frühstück beendet hatten, traten wir in den Hof und verabschiedeten uns von allen, die wieder abreisten. Es war ein eigenartiges Gefühl diesmal erneut bei einer anderen Familie gelassen zu werden. Doch dann sahen wir, dass auch Loras und Lord und Lady Tyrell sich bereit machten aufzubrechen. Loras wollte an einem Turnier in Königsmund teilnehmen und zurück zu Renly Baratheon, dessen Knappe er war. Seine Eltern wollten ihn begleiten und sagten zu Willas:"Sieh es als eine Probe an, wenn wir beide irgendwann nicht mehr sind, wirst du die Weite regieren. Mit deiner Frau." "Ich danke dir für das Vertrauen." Die drei verließen den Hof und wir winkten ihnen hinterher. Margaery und Garlan und Janna standen bei uns. Ein Mann kam auf und zugeeilt und sagte:"Lord Willas, euer Vater hat nicht mehr Recht gesprochen seit der Verlobung. Zu viele Bittsteller." "Ruft sie in den alten Thronsaal. Ich werde sie empfangen." Garlan und Janna ließen alle Hofdamen und Lords zusammenrufen, die noch da waren. Margaery fragte:"Wollen wir zu zweit ausreiten oder uns zu den Hofdamen gesellen?" "Es tut mir leid, dir deine neue Freundin zu stehlen, Schwesterchen, aber als meine Frau hat auch Rhaenyra Pflichten. Sie wird Mutters Platz in ihrer Abwesenheit einnehmen. Großmutter wird das sicher verstehen. Liebes, du wirst im Solar des Lords warten, es werden euch Audienzen gewährt, ich kümmere mich um die Bittsteller. Morgan begleitet meine Frau bitte." Der Haushofmeister führte mich über den Hof in ein Solar. Ich setzte mich hinter den Schreibtisch und stellte Feder und Tinte bereit. Dann wartete ich. Doch nicht allzu lange. Plötzlich kam Garlan herein. "Es werden keine Audienzen gewährt, die Bittsteller wollen nur zu euch sprechen, selbst mit Willas wollen sie nicht reden."
Ich erhob mich und folgte Garlan in den alten Thronsaal. Es standen auf der einen Seite die feinen Tyrells, auf der anderen sah man einfache Leute. Vorne saß auf einem hohen Stuhl Willas. Vor ihm kniete ein Schmied, doch der verlangte:"Euer Lordschaft hat uns zwei Wochen warten lassen. Wir werden nur mit der hohen Lady sprechen." Ich trat vor und knickste vor Willas:"Mein Gemahl ihr habt mich rufen lassen?" "Komm her Liebes." Ich ging zu Willas und Willas erhob sich. "Nun ihr wolltet mit Lady Tyrell sprechen, nun sprecht." "Wo ist Lady Olenna? Zu ihr wollten wir, nicht zu diesem kleinen Mädchen." Lady Olenna trat zwischen den Tyrells hervor und sprach:"Ich bin alt und irgendwann muss eine Jüngere an meine Stelle treten. Dieses Mädchen wie ihr sagt wird dem Erben von Rosengarten weitere Erben schenken und sie ist genauso klug wie ihr Mann! Sprecht zu ihr!" Ich dankte ihr und der Mann sprach:"Verzeihung. Unsere Dörfer haben mich entsandt. Unsere Töchter werden immer schweigsamer und zudem verschwinden sie des Nachts stets. Sie sagen uns nicht wo sie hingehen und sprechen auch so nicht mehr mit uns. Dann war meine Tochter schwanger und gebar einen Bastard. Es wird immer häufiger. Bitte was sollen wir dagegen tun? Wir können sie doch nicht von jetzt auf gelich verheiraten. Bitte eines Abends sind die jungen Burschen, die meine Töchter gerne wollen würden, ihnen nach. Sie treffen sich im Wald und eine nach der anderen wird dazu gezwungen. Taju berichte!" Ein Junge trat nach vorne und verbeugte sich, dann sagte er:"Wir hbaen die Mädchen verfolgt und versucht aufzuhalten, sie hatten rotgeweinte Augen und wirkten traurig, doch sie stießen uns aus dem Weg und sie weitergegangen. Natürlich sind wir ihnen weiter gefolgt und sahen sie auf einer Lichtung. Dreißig Ritter ohne Wappen. Sie haben sich die Mädchen geschnappt und gefesselt. Sie schnitten ihnen die Kleidung vom Leib und vergnügten sich mit ihnen. Für Randa war es besonders schlimm sah ich, sie war gerade erst erblüht und wurde dort von einem zu anderen gereicht. Bis in die frühen Morgenstunden trieben sie es, dann verschwanden alle im Wald. Sie ließen die Mädchen zurück, welche sich mit den Kleidungsfetzen bedeckten und ins Dorf zurückschlichen. Am nächsten Morgen versuchte ich Randa zu befragen, aber sie sprach  nicht mehr. Sie wolllte nicht sprechen, doch nach einer Woche brach sie weinend in meine Arme und beichtete mir was sie des Nachts tat. Die Ritter hatten ihnen gesagt, sie sollen sie befriedigen sonst plündern sie das Dorf und würden alle Männer grausam töten, die Frauen würden sie so oder so bekommen. Mylady was sollen wir tun?" "Gehen eure Mädchen noch jeden Abend in den Wald?" "Ja." "Willas wie viele Männer stehen uns zur Verfügung?" "Die Streitmacht der Tyrells beträgt 2000 Mann." "Gebt mir 100. 50 Fußsoldaten und 50 Reiter. Sie sollen die Ritter festnehmen und zur Mauer bringen. An der Mauer werden Schwerter immer gebraucht und das Dorf wird nicht geplündert. Die Nachtwache wird sich freuen über die fähigen Kämpfer. Sie brauchen immer Männer." "Ich danke euch Mylady.", sagte der Bauer und erhhob sich. Der Junge jedoch kniete vor mir und sprach:"Mylady haben ein gutes Herz, aber wäre Blutvergießen nicht sinnvoller?" "Ist es Rache die ihr wollt? Ich gebe euch Schutz, die Nachtwache gibt dem Reich Schutz. Wildlinge werden über das Reich herfallen und die Weißen Wanderer werden kommen, die lange Nacht wird anbrechen, wenn kein Drache geboren wird und das Reich beschützt! Jeder Mann in der Nachtwache trtägt seinen Teil zum Schutze der Länder der Menschen bei und jedes Land sollte seinen Anteil leisten. Diese Ritter sind Verbrecher und würden hier dem Schwert überantwortet werden, doch wozu einen Mann töten, der dem Reich dienen kann, um sich seiner Taten reinzuwaschen? Sagt mir, ihr würdet eure Mädchen ebenfalls verlieren an die Wildlinge. Ich bin im Norden aufgewachsen und die Wildlinge fielen ständig erneut in die Schenkung ein. Sie plünderten die Felder und raubten die Töchter. Dennoch sind Wildlinge noch Menschen und Aegon vertrieb sie. Die Targaryen regieren nicht mehr in Westeros, wir brauchen einen Schild in der Dunkelheit, ein Schild der unsere Reiche schützt. Die Mauer kann erklummen werden und die Tore von hinten geöffnet werden. Doch glaubt ihr die Wildlinge würden sich mit dem Norden zufrieden geben? Sie werden versuchen soweit südlich zu kommen, wie nur möglich. Wenn sie die Weite erreichen, werden sie euch töten, eure Felder über euren Knochen bestellen und eure Töchter genauso nehmen wie diese falschen Ritter! Die Nachtwache war einst stark, doch schrumpfte sie über die Jahrhunderte. Sie ist zu klein um in so geringerer Zahl zu bestehen und zu beschützen, diese Männer werden dort gebraucht! Auch dort wird Fahnenflucht mit dem Schwert bestraft! Sollen sie dort sterben, doch zuvor dienen sie! Valar Morghulis, alle Menschen müssen sterben! Valar dohaeris, alle Menschen müssen dienen!" In Der Halle war ein plötzlicher Tumult ausgebrochen. Einige jubelten für diese Weisen Worte. Ich sah wie Willas mich bewundernd ansah. Einige Männer traten nun vor. Es waren zehn, soweit ich sah. Sie knieten nieder und sagten:"Wir sind ebenfalls aus Dörfern, diese Ritter sind bei uns am Tage, sie fordern hohe Abgaben sonst drohen sie unsere Familien zu töten. Mylady vertreibt sie!" "Beratet euch nmit dem Offizier, den ich mitschicken werde. Man kann der Nachtwache auch freiwillig beitreten. Es is eine gute Sache dafür zu kämpfen! Ich habe die Mauer gesehen als kleines Kind. Ich war dort im tiefsten Winter. Es ist kalt, aber das wird es so oder so überall werden! Wenn sich Männer freiwillig melden, werden sie diesen Zug begleiten und nach Norden gehen!" Ich hatte gesrochen und wirkte erleichtert. Diese Männer sahen mich voll Bewunderung an. Einige standen auf und sagten:"Ich habe Kinder, Söhne, die alt genug sind meinen Hof zu übernehmen. Ich gehe mit." Ich auch." Fast zwanzig Männer traten vor und ich ließ ihnen Proviant packen. Dann hörte ich mir noch die Beschwerden der anderen an. Es waren kleine Verbrechen, wie Diebstahl und so sandte ich noch einige weitere Reiter aus, die den Schuldigen bestrafen sollten oder sie auf ihren Wunsch nicht die Hand zu verlieren lieber zur Mauer zu bringen. Nach drei Stunden war ich fertig mit dem Aufsetzen all der Schriftstücke und hatte die Männer mit Befehlen losgesandt.

Spiel der Intrigen (Game of Thrones ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt