Rhaenyras Sicht:
Am nächsten Morgen erwachte ich in einem Berg zwischen Kissen und Decken. Die Erinnerung an die Nacht kehrte zurück. Ich sah mich um. In meinem Zimmer lagen einen Haufen Kissen und Decken. Auf den Kissen lag ich drauf und die Decken auf mir. Ich sah auf dem Stuhl ein Kleid hängen. Auf dem Tisch stand eine Schüssel mit Früchten und eine Vase mit Rosen stand daneben. Ich stand auf. Das Kleid war grün und wunderschön. Ich sah ein Stück Pergament liegen. Die wunderschön geschwungenen Buchstaben stammten von Willas. Liebes, ich weiß nicht wann du erwachen wirst, aber du findest mich im Solar meines Vaters. Ess vorher! Die Früchte sind für dich Schatz. Das Kleid auch. Ich nahm das Kleid und zog mich um. Meine Haare bürstete ich und ließ sie offen. Dann aß ich die süßen Früchte und lief ins Solar. Es war nicht weit weg. Willas saß am Schreibtisch und sah auf, als ich hereinkam. Er hatte dunkle Augenringe, doch stand er auf einmal vor mir. Eine Hand legte er auf meine Hüfte, die andere lag an meinem Hals. "Erzähl mir was du geträumt hast." Er zog mich ans Feuer und zog mich in seine Arme. "Ein Löwe hat einen kletternden Schattenwolf vom Turm geworfen, er ist unten aufgekommen, dann war alles schwarz." "Und was bedeutet das?" "Der Schattenwolf steht für einen Stark und ich kenne nur einen, der klettert, Bran. Der Löwe muss für ein Mitglied des Hauses Lennister stehen. Bran war wie ein kleiner Bruder für mich. Wenn er nun Tod ist." "Er lebt noch ein weiterer Brief aus Winterfell ist angetroffen. Er schläft, es dauert nur bis er erwacht. Seine Beine jedoch..." "Er ist ein Krüppel? Bran wollte immer schon Ritter werden." Willas hielt mich einfach im Arm, dann sagte er:"Es ist schon fast Abend, ich muss noch einiges erledigen. Margaery hat nach dir gefragt, du solltest zu ihr gehen. Sie betet in der Septe." "Ich muss sowieso noch was beichten und seine Heiligkeit fragen, was ich für die Vergebung tun muss." Willas sah mich belustigt an:"Was hast du angestellt?" "Dich wach gehalten." "Das ist doch keine Sünde, ich würde die ganze Nacht wach bleiben, damit du ruhig schlafen kannst, aber geh nun zu Margaery, ich muss noch einiges erledigen." Ich erhob mich und lief in die Septe. Margaery betete vor dem Alter der Jungfrau. Als sie mich sah, beendete sie ihr Gebet und kam zu mir. Sie hakte sich bei mir ein und wir gingen nach draußen. Rosengarten hatte auch einen kleinen Park. Wir setzten uns und Margaery gab mir eine Liste mit den gesamten Waisenkindern der Weite.Es vergingen zwei Wochen in Rosengarten. Willas hatte ich wenig gesehen, da er die gesamte Verwaltung übernommen hatte. Er ließ mich ihm nicht helfen, doch dann eines Morgens überraschte er mich als ich mich anziehen wollte. Ich stand vor dem Spiegel und strich über meinen Bauch. Er wurde dicker, aber ich aß auch mittags immer was seit ich hier wohnte. Willas kam zu mir und fragte:"Was ist?" "Ich esse mittags doch nie viel, aber trotzdem nehme ich zu. Aber nur hier am Bauch, meine Arme und Beine sind so dünn wie eh und je." "Sagst du mir die Wahrheit?" "Ja." "Wer ist der Vater?" "Vater? In mir wächst ein Kind?" War das das Ergebnis, weil ich keinen Mondtee getrunken hatte? "Es ist ein Kind, mit wem hast du außer mir?" "Mit keinem." "Aber der Mondtee...?" Ich nahm die Flasche aus dem Kästchen und gab sie ihm in die Hand. "Ich habe es nicht getrunken. Wenn ich dir ein Kind gebäre, ist es offensichtlich, dass die Ehe vollzogen worden ist." "Du würdest eine Schwangerschaft deshalb auf dich nehmen?" "Du brauchst einen Erben." "Danke für deine Ehrlichkeit." Willas nahm mich in den Arm und strich mit einer Hand über die leichte Wölbung. "Du hast mir erlaubt dich einmal zu nehmen und du trinkst keinen Mondtee? Du bist immer so schrecklich Pflichtbewusst, mach dich Mal locker. Unsere Ehe muss nicht aus Pflicht bestehen." Er löste sich von mir und ging zur Tür. Irgendwas machte er und stand wieder vor mir. Seine Hände legte er an meinen Hals und meine Hüfte. Dann küsste er mich ungestüm. Seufzend erwiderte ich seine Küsse. Worin es gipfelte weiß ich nicht mehr, aber das können sich manche ja schon denken😉. Als ich mich endlich angezogen hatte und auch Willas wieder seine Kleidung trug, sagte er:"Lass uns ausreiten." Er nahm meine Hände und zog mich die Treppen hinunter und zu den Ställen. Die Ställe waren nicht gerade klein, da Willas ja selbst Pferde züchtete. Er ließ mich warten und kam mit zwei Stufen zurück. "Das sind Zimt und Stern. Zimt springt gerne." Ich nahm die eine Stute und beruhigte sie, dann sattelte ich sie. Bevor wir losreiten konnten, traten ein paar Menschen zu uns. Es waren Marie, der Koch, der Hauptmann der Wache und der Maester. Sie verbeugten sich. Marie holte ein weiteres Pferd um uns zu begleiten. Willas hatte mich mit genügend Büchern von allen fern gehalten. "Mylady, schon euch zu sehen. Geht es euch gut?", Fragte der Maester. "Mir geht es gut." Ich stieg auf den Rücken von Zimt. Willas ergriff meine Hand und sagte zu ihnen:"Rhaenyra trägt unser Kind unter dem Herzen." Ich sah zu Marie und sie kam zu mir:"Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt den Mondtee trinken." "Darauf konnte ich leider keine Rücksicht nehmen. Ich will bei Willas bleiben und der einfachste Weg dafür ist ihm ein Kind zu gebären, bitte verzeih mir, dass ich nichts gesagt habe." "Vergeben und vergessen. Entschuldigt uns bitte, nach den zwei Wochen braucht Rhaenyra sicher viel frische Luft." Willas ritt vor und ich folgte ihm auf Zimt. Zimt war wirklich gut im Springen und nach einem wilden Ritt durch den Wald war Willas beeindruckt. Zum Glück kamen seine Eltern wieder, denn Willas ging mir langsam auf die Nerven. Er wollte mich aus allem raushalten und kam neuerdings jeden Abend zu mir. In seinen Armen schlief ich ein und in seinen Armen erwachte ich. Am Tag war er beschäftigt und ritt oft mit mir aus, wenn er Mal Zeit hatte, doch zum Glück kamen Lord Maes und Lady Alerie zurück. Sie übernahmen die Geschäfte und Willas ließ unsere Zimmer zusammen legen, da wir ja sowieso jeden Abend zusammen lagen. Maes war gerade beim gekehrt und seine Frau auch. Beide waren sie im Solar. Sie hatten weder Willas noch mich gesehen, da klopfte ich an. "Ja, bitte?" Ich trat ein und knickste. Lady Alerie kam auf mich zu und umarmte mich, dann küsste sie mich auf beide Wangen und meinte:"So weit uns mitgeteilt wurde hat Willas dich rausgehalten aus dem ganzen verwalten, hat er dich überhaupt gesehen?" "Wir waren mehrmals ausreiten, ich kümmere mich neuerdings um einige seiner Pferde. Wir haben die Nächte zusammen verbracht." "Das wurde uns nicht gesagt." Maes fragte:"Die Waisenhäuser wurden mit Spenden vergrößert?" "Ja, denn es gibt immer mehr Waisen, wir haben meine andere Zofe dorthin geschickt. Marie ist die einzige die ich brauche. Und ich wollte Mohn nicht wegschicken." "In Ordnung. Komm her mein Kind." Ich ging zu Maes und er betrachtete mich. "Du bist nicht mehr so dünn, hast du dich in Rosengarten eingelebt?" "Ja, es gefällt mir sehr hier. Eure Rosen sind wirklich schön. Ich habe nicht zugenommen, ich trage Willas' Kind unter dem Herzen." "Jetzt schon? Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du so schnell... Naja mein Kind, ich möchte dir allerdings eine Aufgabe erteilen. Das Verwalten wird mir doch langsam lästig und so wurde ich dir eine Aufgabe zuschreiben, als die Frau meines Erben." "Es wäre mir eine Freude, euch ein wenig Arbeit abzunehmen. Was waren meine Aufgaben?" "Nun ich möchte, dass du bitte die Verwaltung der Ländereien übernimmst, die direkt an Rosengarten gebunden sind. Ich muss so viel mit meinen Vasallen klären und mit der Krone, da kann ich auch die Ländereien nicht richtig verwalten. Würdest du das für mich tun?" "Es wäre mir eine Ehre euch diese Last abzunehmen, aber wollt ihr sie nicht lieber eurem Erben Willas anvertrauen?" "Mein Erbe züchtet Falken, Pferde und Hunde und übernimmt die gesamten Geschäfte während meiner Abwesenheit, er wurde dir zweifelsfrei helfen, aber ich möchte wissen, ob Rosengarten in starken Händen ist. Bei Willas sowieso, aber wie steht es mit euch? Bewährt euch in der Praxis. Ihr dürft gehen, ihr habt vorerst sicherlich noch Arbeit." "Das stimmt, ich muss nochmal mit Petil und Rocko den Parcours üben. Willas hat zwei Käufer eingeladen, sie werden sich die Pferde in einer Woche ansehen und dafür müssen sie in Topform sein. Dann setze ich mich an den Schreibtisch und werde mich um die Ländereien kümmern. Bitten bitte morgen früh." Ich empfahl mich und ging.
Es war tatsächlich einiges an Arbeit und lange nach Einbruch der Dunkelheit kam Willas zu mir. "Warum wieder so fleißig bei der Arbeit?" "Dein Vater übertrug mir die Verwaltung der Ländereien, die zu Rosengarten gehören. Er will mich testen glaube ich." "In Ordnung. Wie sind die Pferde?" "Sie sind sehr gut, ich hab sie heute erneut geritten und tatsächlich sind sie so gut wie eh und je. Was hast du heute gemacht?" "Mich mit Vater unterhalten und an dich gedacht. Ich sehe dich so wenig, das ist total schade." Er wirkte sehr traurig. Ich stand auf und ging mich umziehen, dann gingen wir schlafen. Gemütlich kuschelte ich mich an Willas und schlief auch bald ein.
DU LIEST GERADE
Spiel der Intrigen (Game of Thrones ff)
FanfictionRhaenyra Joanna Arryn benannt nach einer Targaryen und einer Lennister, doch gehörig dem Hause Arryn von Hohenehr, wächst als Mündel auf Winterfell auf. Ihr Vater, Jon Arryn, Hand des Königs, hat wenig Zeit für seine Familie und so schikte er sie na...