Kapitel 17

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Rhaenyras Sicht:
Ich legte Willas den kleinen William in den Arm. Seine Augen leuchteten vor Freude.

Es vergingen zwei Wochen und wir hatten gerade unsere Sachen für Königsmund gepackt. Wir hatten beschlossen William mit nach Königsmund zu nehmen. Ich trug ein blaues Kleid zum Reiten und hatte meine Haare zusammengesteckt. William hielt ich auf dem Arm und stand im Hof. Vor mich trat Willas. Er führte seinen Schwarzen Hengst(wir hatten zwei Pferde verkauft) und stieg auf. Loras nahm mir William ab und Garlan hob mich vor Willas aufs Pferd, dann nahm ich William wieder und Willas schlang einen Arm um meine Hüfte, mit dem anderen nahm er die Zügel. Endlich ritten wir los. Der kleine William machte in dem Moment seine Augen zu und schlief in meinem Arm ein.

Nach einem Tagesritt im gestreckten Gallopp erreichten wir Königsmund. Vor dem Tor erwarteten uns zehn Gardisten der Königin. Wir folgten ihnen durch die engen Gassen und erreichten schließlich Maegors Feste. Auf dem Hof stand Königin Cersei mit Prinz Joffrey. Uthard kam und nahm William, dann ließ ich mich heruntergleiten und nahm William erneut. Vor Königin Cersei machte ich einen tiefen Knicks und Prinz Joffrey nahm augenblicklich meine Hand und küsste sie. "Mylady, es ist mir eine Freude euch in Königsmund begrüßen zu können. Auch ihr werter Willas, seid herzlich willkommen." "Danke für die schönen Worte, darf ich euch den kleinen William vorstellen?" "Ihr seid Mutter? Bei unserer letzten Begegnung Wart ihr noch Jungfrau." "Und noch nicht verheiratet." "Gehen wir hinein, ihr müsst erschöpft sein, nach der Reise." "Ja, ich war froh als wir endlich da waren und die Stadt in Sicht kam." Königin Cersei ging voraus. Prinz Joffrey verbeugte sich und sagte:"Mylady." Ich hakte mich bei ihm ein und er führte mich durch die Festung und zeigte mir den Garten und vieles mehr. Willas war bei den Pferden geblieben.

Spät am Abend waren wir erst in unseren zugeteilten Gemächern alleine. Wir hatten noch sehr lange mit Königin Cersei und Prinzessin Myrcella und den Prinzen zusammen gesessen. Ich trug inzwischen ein silber grünes Kleid. William schlief bereits. Willas saß auf dem Bett und sah zu mir herüber. "Prinz Joffrey scheint sehr angetan von dir zu sein." "Das mag sein." Ich zuckte mit den Schultern. Joffrey war von Anfang an sehr nett zu mir gewesen. Hoffentlich blieb das so, wenn er König wurde. Willas riss mich erneut aus meinen Gedanken. "Komm meine Kleine. Komm zu mir." Seine Stimme war so sanft und zutraulich, ich wusste was er machen würde und ich kam zu ihm und setzte mich auf seine Beine. Er schlang seine Arme um mich und begann mich zu küssen. Immer mehr und leidenschaftlicher. Ich lag in seinen Armen und wie bisher ließ ich ihn einfach machen, er hatte mir noch nie weh getan und immer auf mich geachtet. Ich konnte ihm blind vertrauen. Bald schlief ich an seiner Brust ein.

Am nächsten Morgen wurde ich sehr früh wach. Ich erhob mich und suchte mir ein Kleid aus. Ich nahm mein blaues Kleid, welches ich von Maes bekommen hatte. Mein Medaillon legte ich um, Dann ging ich schon aus dem Zimmer hinaus. Vor dem Zimmer standen vier Wachen. Ich lief die Treppen hinab und nach draußen. Aus meiner Zeit in Königsmund kannte ich mich hier noch Recht gut aus und so fand ich relativ schnell den Garten. Wie ich diesen Blick auf das Meer vermisst hatte. Früher hatte ich oft mit Vater hier gestanden und wir hatten die Schiffe beobachtet. Nun war ich allein und die Schiffe sah man unten am Kai ablegen oder gerade ankommen. Oft hatte ich mich gefragt, wie die freien Städte wohl wären und ob sie nicht vielleicht sogar ein Zuhause für mich werden könnten, wenn ich einmal älter sein würde. Doch tief im Inneren war mir immer schon klar gewesen, dass ich niemals Westeros verlassen würde. Nur im Sterben würde ich so weit gehen können. Mein Leben lang würde ich einem Mann gehören und ihm Kinder gebären müssen. Warum nur benachteiligte das Leben und Mädchen so sehr? Warum lief alles auf Trauer hinaus? Keine Freiheiten? Und selbst die Jungen wurden danach erzogen, was ihr Vater war. Plötzlich hörte ich Schritte und das Klappern von Rüstungen. Ich fuhr herum und stand zwei Männern gegenüber. Es waren Männer vom Lord der Eisen-Inseln. Von Lord Balon Graufreud. Man sah am torkelnden Gang, dass sie sehr stark betrunken waren. Ihre Blicke wanderten schnell zu meinem Dekolleté, welches wahrhaftig sehr sehr viel Haut frei legte. Panik stieg in mir hoch als sie immer näher kamen und mich von beiden Seiten packen wollten, doch ich war schneller. Geschwind war ich ihnen entwischt und rannte in Richtung Maegors Feste. Auf der Treppe lief ich direkt in die Arme von Joffrey. "Mylady, warum seid ihr so in Eile?" "Im Garten griffen mich zwei Männer an, Mylord. Ich rannte ihnen davon." "Geht hoch zu eurem Gemahl, ich werde den Garten kontrollieren, Mylady." "Ich danke euch, mein Prinz." Ich lief wieder hinauf und vor der Tür lag ich auf einmal in Willas Armen. "Nyra alles in Ordnung?" "Nein, im Park. Da waren zwei Männer. Sie griffen mich an. Ich bin ihnen entwischt." "Ach, nyra. Wer waren sie? Ich werde mich darum kümmern." "Prinz Joffrey traf ich unten, geht zu ihm. Ich sehe nach William." "Natürlich und verlass niemals Den Raum. Bleib dort. Ich schicke dir Mohn und Marie hoch." Ich nickte ergeben, es würde sowieso keinen Sinn machen zu protestieren. William schlief noch undso weckte ich ihn und machte ihn fertig, dann kam Mohn herein. Ich aß erstmal etwas zum Frühstück, Willas und Joffrey kamen kurz darauf zu mir. "Mylady, wir konnten die männer fassen, sie werden eine Lektion von mir bekommen. Seid unbesorgt." "Ich danke euch, eure Majestät." "Gehen wir raus, Liebes?" "Ja, gehen wir, aber nicht so lange bitte." "In Ordnung." Willas nahm den kleinen William hoch und ich hakte mich bei ihm ein. Dann begleitete Prinz Joffrey uns auf unserem Spaziergang. Zum Schluss führten sie mich in den Götterhain, wo ich sie bat mich beten zu lassen. Als sie weg waren ließ ich mich vor einen Wehrholz-Baum sinken und begann im Geiste zu beten.

Doch mitten in meinem Gebet hörte ich plötzlich knacken im Geäst auf dem Boden und als ich mich umdrehte, standen fünf Männer in Rüstung vor mir. Ich wollte zurückweichen, doch bevor ich reagieren konnte, hatten zwei von ihnen meine Arme gepackt und zerrten mich auf die Beine. Ein Dritter hielt mir ein Tuch über Nase und Mund und ich spürte wie ich das Gleichgewicht verlor.

Spiel der Intrigen (Game of Thrones ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt