Kapitel 14

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An diesem Abend ging ich müde ins Bett. Margaery hatte ich gebeten eine Liste aller Waisenkinder anzulegen, Willas hatte auch Hausaufgaben von mir bekommen, ich hatte ihm mein Schwert gegeben und er sollte den Umgang damit erlernen. Der Waffenmeister freute sich sogar darüber undso hatte Willas im Hof geübt, während ich drinnen stand mit dem Mondtee in der Hand. Letzendlich hatte ich mich entschieden ihn nicht zu trinken und verwahre die Flasche in meinem Schmuckkästchen. Ich ging früh schlafen, doch war mein Traum ein wenig merkwürdig.

Willas' Sicht:

Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Jemand hatte geschrien und ich wusste auch wer. Ich stand auf und verließ mein Zimmer. An der Tür blieb ich stehen. Ich hörte sie schluchzen und kurz darauf schrie sie erneut. Was ging da drin vor sich? Ich drücke die Klinke, doch die Tür ging nicht auf, abgeschlossen. Verzweifelt überlegte ich, wer einen Schlüssel haben könnte und rannte sogleich zu Marie. Marie hatte als die Kammerzofe von Nyra ihr Zimmer im selben Stockwerk wie sie. Marie lag schlafend im Bett. Ich rüttelte sie wach und sie wirkte sehr übermüdet. "Marie, hast du einen Schlüssel zu Rhaenyras Zimmer?" "Ja, aber ihr dürft nicht zu ihr bis sie es erlaubt hat." "Gib mir den Schlüssel, ich tu ihr nichts!" Sie zeigte auf den Blumentopf auf der Fensterbank. "Da drin." Ich sah nach und mit dem Schlüssel rannte ich zu ihrer Zimmertür zurück. Marie hatte abgeschlossen, damit ich nicht zu Rhaenyra konnte. Endlich ging die Tür auf und ich lief hinein. Ich hatte erwartet, dass Rhaenyra nicht alleine war und ihr jemand weh tat, doch sie lag ruhig im Bett. Dann sah ich die Tränen auf ihren Wangen. Plötzlich krümmte sich ihr Körper und sie schrie. Der Schrei traf mich mittendrin. Dieses Zimmer war ziemlich Schallillusiert und es war ein Wunder, dass ich sie überhaupt gehört hatte. Auf dem Tisch stand noch ein brennender Kerzenleuchter, mit einigen Schritten erreichte ich das Bett und ließ mich darauf sinken. Rhaenyra weinte und schluchzte noch heftiger. Ich hielt es nicht aus sie so zu sehen und rüttelte sie wach. Die Verkrümmung verschwand und sie schlug die Augen auf. Es kam kein Wort mehr aus ihrem Mund, doch die Tränen dafür umso mehr. Ich zog sie in meinen Arm und sie weinte und weinte und wollte sich nicht beruhigen. Es war wohl ein Albtraum gewesen, doch warum weinte sie dann so viel nachdem sie aufgewacht war? War es ein grausamer Traum gewesen? Ich musste irgendwas tun, also fragte ich sie:"Was ist los Liebes?" Sie unterbrach ihre Weinerei und sah mir mit rotgeweinten Augen ins Gesicht. Ihre Hände zitterten und sie war blass. Ihr gesamter Körper zitterte wie Espenlaub. Langsam und ungläubig brachte sie hervor:"Willas?" "Ja Liebes, ich bin bei dir. Was hast du böses geträumt? Erzähl mir von deinem Albtraum." Sie begann noch mehr zu zittern und stammelte:"Das war kein Traum, das war ein grüner Traum nur war er undeutlich." Die Tränen flossen wieder aus ihren schönen Augen und sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. Ich hatte nur mit einer Hose geschlafen und so gab es nichts was sie Vollweinen konnte. Marie betrat das Zimmer. Sie trug einen Morgenrock und wirkte verschreckt, als sie die weinende Rhaenyra in meinem Arm sah. Ich winkte sie zu mir und flüsterte ihr zu:"Holt beim Maester Traumwein, einen Becher Süßmilch und Schlafsüß mit Stutenmilch gemischt!" "Natürlich." Marie rannte weg und machte die Tür zu. Von unserem Gespräch hatte Nyra nichts bemerkt. Sie weinte noch immer hemmungslos. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie schlief nicht ohne Kleidung bemerkte ich, sie trug ein Unterkleid zum schlafen, doch ich spürte jeden einzelnen Muskel in ihrem Körper. Alle waren sie schlaff und lustlos. Einzig und allein die Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihre blonden Haare waren offen und ein wenig zerzaust. Ich legte meine Hand unter ihr Kinn und sie musste mir in die Augen sehen. Es machte mich rasend sie so zu sehen, aber für sie riss ich mich zusammen. "Erzähl mir von deinem Traum. Was ist ein grüner Traum?" "Ein grüner Traum ist das was wo anders geschieht oder geschehen wird oder geschehen ist. Meine Träume sind seltsam, ich sehe immer Tiere oder Symbole, mein Herz weiß bei den meisten was es ist. Den letzten hatte ich vor Balon Graufreuds Rebellion mit höchstens einem Jahr. Ich wusste nicht was es bedeutete, dich habe ich es mir zusammen gereimt. Aber der war schlimmer." Ich sah in ihren Augen neue Tränen glitzern und sie weinte wieder. Dann kam Marie wieder. Sie hatte ein Tablet dabei, auf dem mehrere Kelche standen. "Das Tablet stellt bitte hier aufs Bett, dann geht rüber in mein Zimmer und holt aus dem rechten Schrank den Stapel Kissen und Decken, legt sie mir hier hin und zündet zwei Kerzenleuchter mehr an. Danach lasst uns allein, ich kümmer mich um Nyra." Marie tat alles was ich verlangte und ging dann. Ich hörte wie sie die Tür wieder zuschloss. Wir waren eingesperrt. Ich nahm vom Tablet den Kelch mit der Milch und sagte zu Nyra:"Liebes, komm und trink das. Es wird dir helfen." Sie blickte mich ungläubig an und fragte misstrauisch:"Kein Mondtee!" "Kein Mondtee." Was das bedeutet fragte ich mich nicht, denn ich setzte ihr den Kelch an die Lippen und Nyra trank einen Schluck der Süßmilch. Auf mein Drängen hin, trank sie alles. Ich spürte wie sie langsam zu sich kam und ihre Augen immer größer wurden. Es war als ob meine Anwesenheit ihr erst jetzt auffiele. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und wollte nach den Decken greifen, doch sie hielt meine Hand fest und sah traurig nach unten. "Es tut mir leid. Ich hätte nicht..." "Nicht weinen sollen? Nyra ich werde nicht falsch über dich denken, lass mich deine Gefühle sehen und dir helfen." Sie nickte merklich und während ich sie festhielt, verteilte ich die anderen Kissen in ihrem Bett und fragte sie:"Was hast du geträumt? Vielleicht wird es nicht passieren." "Es ist schon passiert, an diesem Tage. Können wir morgen darüber reden?" "Natürlich." Ich lächelte sie aufmunternd an und strich ihr über den Rücken. Ich recihte ihr den Kelch mit dem Traumwein und mischte das Schlafsüß hinein. Wieder setzte ich ihr den Kelch an die Lippen und sie trank. Jedoch nicht ohne vorher zu sagen:"Kein Mondtee!" Ich antwortet ihr dasselbe wie vorhin und als sie getrunken hatte, stellte ich das Tablet auf den Boden. Nyra hielt sich an meinem anderen Arm fest, als würde sie ertrinken und ich wäre ein Rettungsring. Doch dann spürte ich wie sie langsam losließ. Ihre Augen fielen zu und betäubt vom Schlafsüß und dem Traumwein fiel sie Rücklings in die Kissen. Ich nahm die Decken und deckte sie zu, dann beseitigte ich das Chaos auf dem Boden. Was hatte sie nur geträumt, was sie derart zittern lässt? Sie hatte den ganzen Tag lang gezeigt wie stark sie war und nun brach sie wegen einem Traum zusammen?

Spiel der Intrigen (Game of Thrones ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt