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Es war eine Katastrophe.

Ich hatte Angst. Angst vor der Höhe. Angst vor den Menschenmassen. Angst vor den Männern die gaffend unter mir standen.

Cole gab sich große Mühe mich abzulenken. Seine Hände wanderten meine Hüften entlang, führten Mich.

Ich nahm an das ganze zu überstehen... Doch ich lag falsch.

-

Nach einer halben Stunde in schwindelerregender Höhe hatte ich genug. Ich wollte eine Pause. Ich wollte raus, mich irgendwo verkriechen und vergessen was hier vor sich ging. Cole bemerkte mein zögern als er mich an tanzte.

"Pause?", fragte er schließlich. Ich nickte und schluckte schwer. Das hier war absolut nicht das, was ich mir für mein Leben erhofft hatte. Aber wie sollte Ich all dem entrinnen?

Egsy beachtete uns nicht. Er lachte und feierte, trank Sekt mit einigen der Gäste und kümmerte sich nicht um uns. Auch dann nicht, als Cole bereits etwas lauter nach ihm rief. Nur Egsy hatte die Möglichkeit uns aus dem Gefängnis in das er uns gesteckt hatte herauszuholen.

Als plötzlich ein lautes krachen ertönte hielt sogar der DJ die Musik an. Alle sahen sich um, keiner wusste, woher der Lärm kam... Bis zu dem Moment als ich nach oben schaute.

Die Verankerungen die den Käfig in der Luft hielten schienen sich zu lösen. Der gesamte Käfig, samt uns, drohte zu Boden zu krachen. Direkt auf die Tanzfläche, direkt auf die Menschen die unterhalb des Käfigs eigentlich nur ausgelassen feiern wollten.

"Cole!", schrie ich panisch. "Cole, der Käfig!"

Langsam begriff auch er, was hier vor sich ging. Er zog mich an sich und umklammerte mich so fest es ging, doch nun begann auch der Glasboden zu brechen. Gesprungene Stellen hier und da, denen wir nicht entkommen konnten.

Und gerade in dem Moment, als ich nach Cole greifen wollte, brach er ein. Wütende Splitter krachten auf die Fläche unter uns, direkt auf die Menschen unterhalb des Käfigs. Die meisten sprangen panisch zur Seite, einige wichen den ungebremsten Scherben aus.

Und ich? Ich fiel. Cole hatte noch versucht mich festzuhalten, mich an sich zu drücken, doch auch er hatte Mühe sich irgendwie fest zu klammern um nicht ab zu stürzen.

Ich fiel... Und konnte nur noch seinen geschockten Ausdruck sehen.

Als ich krachend auf kam durchfuhr mich ein derartig heftiger Schmerz, das ich bewusstlos wurde. Auf einmal war alles ganz still und friedlich... Niemand zwang mich etwas zutun, das ich nicht wollte... Ich war frei, wenn auch nur in meiner Bewusstlosigkeit.

Sam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt