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Mit einer riesigen Portion Selbstvertrauen betrat ich den Club. Um die Mittagszeit war nichts los, doch das hinderte mich nicht.

Ich lief direkt zu Egsy's Büro und erntete von ihm einen Giftblick als er mich entdeckte.

"Was willst du? Du hast hier nichts mehr zu suchen.", fauchte er mir entgegen und erhob sich.

Ich ließ mich nicht einschüchtern.
Nicht schon wieder. Diesmal war ich vorbereitet und würde nicht eher gehen, bis ich hatte was ich wollte. Elegant ließ ich mich auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch nieder. Mir war klar, dass das hier gefährlich werden könnte, doch Cole sicherte Mich ab. Er wusste wo ich war und was ich vor hatte - wenn mir also etwas passieren sollte, hatte ich jemanden der mich rächen würde.

"Ich will dir nur sagen, daß ich die Anzeige nicht zurück ziehen werde. Stattdessen werde ich sie um einige Punkte erweitern. Du bist in meine Wohnung eingedrungen und hast mich bedroht. Mich, mein Leben und das von Cole. Es reicht, Egsy."

Egsy's Gesicht wurde kreidebleich, dann wandelte es sich. Er lächelte, kam um den Tisch herum und stellte sich so eng neben mich das ich seinen ranzigen Gestank wahrnahm.

"Das hättest du nicht tun dürfen. Dafür wirst du bezahlen.", zischte er und griff mich blitzschnell an. "Ich werde dich töten, aber vorher werde ich dafür sorgen das du leidest. Du kleine Nutte wirst mir mein Geschäft nicht kaputt machen."

Seine Hand landete an meinem Hals und er drückte zu. Panik und Angst fluteten meinen Körper und Geist, dennoch hielt ich dagegen. Ich versuchte nach außen hin kühl und ruhig zu bleiben...

Egsy hatte eine Sache nicht bedacht. Wenn ein Mensch freiwillig in eine für ihn gefährliche Umgebung ging, war dieser Mensch bestens vorbereitet. Er hätte mich kontrollieren sollen...

Als ich das kleine Ding in meiner Hand fest genug drückte dauerte es einen kurzen Augenblick bis Cole mit einigen Polizisten im Schlepptau im Büro aufschlugen.
Wir hatten zuvor dafür gesorgt, daß ich einen kleinen Sender von der Polizei bekam - die neuste Technologie um in Gefahrensituationen zu reagieren. Dieser Sender schickte ein Signal an einen Bordcomputer, der sich in einem der Polizeiwagen befand. Alles war bis ins kleinste Detail geplant.

"Nehmen Sie die Hände weg von der Frau!", knurrte einer der Polizisten. "Es ist vorbei."

Auf Egsy's Kopf waren mehrere Pistolen gerichtet und allmählich begriff er in welch misslicher Lage er sich befand. Ihm blieb nichts anderes übrig als zutun, was von ihm verlangt wurde - sofern er nicht hier und heute sterben wollte. Nur widerwillig ließ er von mir ab und sobald ich frei war kam Cole's Faust angeflogen - und traf Egsy hart.

"Du verdammte Ratte! Wag es ja nicht, sie noch einmal zu bedrohen oder anzufassen.", murmelte er und zog Mich langsam zu sich. In seinen Armen fand ich den Frieden und die Ruhe, die ich gerade so dringend benötigte.

Die Polizisten verlasen Egsy seine Rechte, doch dieser hörte gar nicht zu. Sein Blick lag auf mir, seine Augen wirkten los gelöst und verrückt. Ich wusste, daß er mir jetzt am liebsten für alle Zeit den gar aus machen wollte, doch er hatte seine Chance vertan. Schließlich führten sie ihn ab.

"Es ist vorbei. Sam... Es ist vorbei. Wir haben es geschafft.", flüsterte Cole und küsste meine Stirn.

Ja. Es war vorbei. Auch wenn ich nicht das Geständnis bekam was ich von ihm wollte, hatte ich ihn doch soweit provoziert das er mich angriff... Und das genügte.

Es genügte, um ihn einer langen Haftstrafe zuzuführen.

Sam Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt