Ein paar Monate später war es endlich soweit.
Die Gerichtsverhandlung gegen Egsy begann und ich war als Hauptzeugin geladen. Die Ermittler fanden beim durchsuchen des Clubs sehr viel mehr, als mir überhaupt bewusst war.
Dokumente über Menschenhandel, besonders in Bezug auf Frauen, ein Drogenversteck in einer Doppelwand seines Büros... Egsy hatte mehr Dreck am stecken als ihm nun dienlich war.Ich beantwortete jede Frage der Staatsanwaltschaft wahrheitsgemäß. Nicht nur, daß er mich in einer Notlage zum Tanzen zwang kam zur Sprache. Egsy hatte mich dabei die ganze Zeit über genaustens im Blick - seine Augen schienen leblos und tot, aber dennoch gefährlich.
Als Cole an der Reihe war bestätigte er meine Aussagen ab dem Zeitpunkt als er in das Leben von Egsy und mir trat. Er unterstrich wie oft ich mich gegen Egsy wehrte und doch verlor, weil mir keine andere Wahl blieb. Dann kam er zu jenem Tag, als der Käfig nicht standhielt - er erzählte den genauen Ablauf aus seiner Sicht, die Angst die er gespürt hatte... Aber auch, wie egal Egsy das ganze gewesen war.
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Nach 3 Stunden kam die Jury zu einem Ergebnis. Egsy musste für 10 Jahre ins Gefängnis, zusätzlich schrieb mir das Gericht eine hohe Summe an Schmerzensgeld zu, das Egsy zahlen musste.
Er tobte, beleidigte die Jury sowie den Richter und sah mich dann letztendlich an."Ich werde dich finden. Und ich werde dafür sorgen das du leidest!"
Ich spürte Cole's Unbehagen neben mir, genauso wie seinen Zorn. Eilig legte ich eine Hand auf seinen Schoß um seine Aufmerksamkeit so auf mich zu lenken... Er sollte sich nicht mit diesem Abschaum abgeben.
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Nach der Verhandlung verließen wir erleichtert das Gebäude. Endlich war ich frei und obendrein sogar noch finanziell unabhängig, sodass ich nicht mehr auf Jobs angewiesen war, die nur dazu dienten, Frauen zu erniedrigen. Ich konnte endlich selbst bestimmen.
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Etwas später fand ich eine Anzeige in der Zeitung. Ein Immobilienmarkler hatte sich den Club unter den Nagel gerissen, nachdem Egsy all sein hab und gut verloren hatte.
Nun stand der Club frei."Cole?", rief ich und starrte weiter auf die Anzeige. Als Cole näher kam und ich seine Aufmerksamkeit auf das lenkte, was auch mich anzog, schüttelte er den Kopf.
"Oh nein. Schatz, das kann nicht dein Ernst sein."
Entschuldigend sah ich ihn an.
"Wieso nicht? Wir bauen alles neu auf. Der Club bekommt einen neuen Namen, du kannst Tänzer ausbilden... Menschen die wirklich tanzen möchten... Und alles läuft geregelt und vor allem ordentlich ab. Wir können das Personal gebührend bezahlen und einen sicheren Ort zum Feiern schaffen. Es wäre eine Investition...", erklärte ich und sah ihn bittend an.
Er lehnte gegen die Umzugskartons die überall herum standen und dachte über das nach, was ich gesagt hatte. Nach langem hin und her hatte er mich davon überzeugt, zu ihm zu ziehen - mit der Begründung das er sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen konnte. Natürlich musste er mich nicht erst überzeugen, denn ich liebte ihn - ganz offensichtlich.
Schließlich kniete er sich neben mich. Ich wollte etwas erschaffen, das uns absichern würde... Aber das ging nur, wenn er zustimmte. Ich wollte nichts über seinen Kopf hinweg entscheiden.
"Bevor ich dir darauf eine Antwort gebe, muss ich erst was los werden.", flüsterte er und kramte umständlich in seiner Hosentasche herum. Das kleine samtbezogene Kästchen das er schließlich hervor zog, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. "Ich weiß was du jetzt denkst... Aber so wird es nicht kommen. Ich bin nicht dein Ex und du bist nicht Maggie. Dennoch haben wir zueinander gefunden. Wollen unser Leben gemeinsam bestreiten. Ich kann mir nicht mehr vorstellen wie es wäre, ohne dich zu sein. Deswegen möchte ich... Das du meine Frau wirst."
Ich ließ mich von ihm vom Stuhl ziehen, landete direkt auf seinem Schoß. Meine Augen füllten sich mit Tränen als ich mit einem lauten und klaren JA antwortete. Auch Cole schien davon derart ergriffen, daß er die Augen zusammen kniff um die Tränen an ihrem Austritt zu hindern - womöglich wollte er es auch bloß verstecken, das er emotional war. Er öffnete die kleine Schachtel und offenbarte einen schlichten Silberring, der eine äußere Gravur hatte. Vorsichtig drehte er den Ring, damit ich es lesen konnte.
DU. ICH. WIR. EWIGKEIT.
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Wir beschlossen eine kleine Feier abzuhalten um unsere Hochzeit zu feiern, involvierten sogar Maggie - wir besuchten sie, erzählten ihr von der Hochzeit und unseren Plänen - bis wir schließlich zurück kehrten und das HEAVEN betraten. Unseren Club.
Ja, ganz recht.
Cole entschied sich dazu, mich bei diesem Projekt zu unterstützen. Ich kaufte den Club vor der Hochzeit, trotzdem ließ ich Cole als Miteigentümer eintragen. Agatha stand hinter der neuen Bar und lächelte zufrieden. Alles, wirklich alles hatte sich zum besseren gewandelt.
Ich hatte keine Angst mehr vor der Zukunft, musste mir keine Sorgen mehr machen was der nächste Tag bringen würde... Es war so wie es war perfekt. Besonders, weil Cole immer an meiner Seite war."Jetzt fehlt nur noch eines um unser Glück zu komplettieren...", murmelte er dicht an meinem Ohr und hinterließ eine Gänsehaut auf meinem Körper. Fragend sah ich ihn an. "Lass uns ein Baby machen..."
Dann küsste er mich.Ja,.... Wir hatten alles. Endlich war das Glück auf unserer Seite und ich war gespannt was uns in der Zukunft erwartete.
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Sam
RomanceSam hat einen miesen Job und einen noch mieseren Chef. Da ist es wenig hilfreich, das ihr neuer Kollege der heißeste Typ der Stadt ist... Oder?