Toxic 2 - Am Abgrund der Dunkelheit (Abgeschlossen)

Kapitel 3

Ich wache ruckartig auf und frage mich gerade wo ich bin. Verdammt, was ist gestern passiert? Ich reibe meine Augen um endlich das helle Licht zu ertragen und sehe zu meiner Rechten. Sofort werden meine Augen größer. Mason? Was macht Mason neben mir und warum in Gottes Namen liege ich in seinem Bett? Jetzt erinnere ich mich. Wir haben gestern getrunken und miteinander geschlafen. Mein Gott, wieso hab ich das getan? Ich liebe doch eigentlich Draco. Ich merke, dass auch Mason nun wacht wird und mich lächelnd ansieht. Sofort sehe ich geschockt, was ich gestern getan habe, an die Decke. "Guten Morgen." begrüßt er mich, doch ich antworte nichts. Ich bin einfach zu geschockt über mich selbst. "Ist alles in Ordnung?" versucht er nun und will meine Hand nehmen, die ich ihm sofort entziehe. "Was ist denn los mit dir?" fragt er nun und ich setze mich auf. "Sei still!" fordere ich leicht wütend und lege mir die Decke über meine Brust. "Wir haben miteinander geschlafen." stelle ich fest und sehe aus dem Fenster. "Ja, das haben wir." bestätigt er und lächelt stolz. "Warum haben wir das getan?" will ich nun wissen und auch Mason steht auf. "Weil wir es beide wollten." antwortet er. Ich schüttel nur den Kopf. "Ich wollte das ganz sicher nicht und du auch nicht. Es lag nur am Alkohol." erkläre ich ihm und senke den Kopf, als würde ich mich schämen. "Nein, das stimmt nicht. Vielleicht wolltest du das nicht aber ich wollte es schon." sagt er ernst und ich lache spottend auf. "Du wolltest es? Aber nur, weil du mich heiß findest." "Nein, weil ich dich mag." antwortet er und nun hat er meine volle Aufmerksamkeit. Ich sehe ihm fest in die Augen und merke, dass er gar nicht lügt. Er meint es vollkommen ernst. "Und das von Anfang an." fügt er noch hinzu. Was passiert hier gerade? Was meint er da? Obwohl er mich ernst ansieht und ich das Gefühl habe, dass er nur die Wahrheit sagen kann, glaube ich ihm nicht. Ich will es einfach nicht wahr haben und stehe aus dem Bett auf. Schnell ziehe ich meine Klamotten an und gehe in Richtung Tür. "Wo willst du hin?" fragt Mason verdutzt und sieht mich fragend an. "Ich muss allein sein." stelle ich klar und verschwinde so schnell wie möglich aus dem Raum. Ich fühle mich nicht schmutzig, aber irgendwas ist komisch an der Sache. Ich liebe Draco, das ist klar, aber wieso kann ich einfach so nach ein paar Monaten ohne Probleme mit einem anderen schlafen?

Am selben Tag stehe ich an dem kleinen Teich des Hauses und beobachte die Enten und Vögel des Gebiets. Sie sind wirklich wunderschön und bieten mir die nötige Auszeit. Ich muss sie nur sehen und schon bin ich tiefenentspannt. Dennoch denke ich an Mason und auch an Draco. Ich fühle mich, als ob ich ihm fremd gegangen bin, obwohl er derjenige war, der mich verraten hat. Einige Zeit stehe ich nun da, bis ich merke, dass jemand auf mich zu kommt. Ich weiß, dass es nicht Mason ist und ich weiß auch ,dass es eine Person ist, die ich kenne. Aber eine bedrohung stelle ich nicht fest. "Schöne Aussicht, nicht?" höre ich von Narzissa Malfoy, die sich zu mir stellt und auf die Vögel sieht. "Ja." antworte ich nur und sehe sie nicht weiter an. Was macht sie hier? "Warum bist du hier?" frage ich noch. "Ich musste etwas mit Mason besprechen." antwortet sie. "Und der eigentliche Grund?" will ich wissen und starre auf den Teich. "Der bist du." sagt Narzissa und sieht mich nun endlich an. "Ach ja?"

"Warum hast du nicht gesagt, dass du ein Vampir bist?"

"Warum hätte ich das tun sollen?"

"Weil du sofort zur Familie gehört hast." Mein Herz setzt einen schlag aus, nach diesem Satz. Ich habe zur Familie gehört? Das ist mit das schönste was jemand zu mir gesagt hat. Ich sage nichts, sondern sehe sie nun einfach an. "Und Draco hat dich geliebt." ergänzt sie noch und ich lächel leicht. "Das habe ich auch." erwidere ich. "Und was ist mit Mason?" will sie nun wissen. Was? Wieso fragt sie mich das? Weiß sie, dass ich mit ihm geschlafen habe? Oder ahnt sie es einfach nur? "Mason hat damit nichts zu tun." antworte ich monoton. Nun ist Narzissa diejenige, die nichts sagt. "Hast du Angst vor mir?" frage ich sie frei raus und ein geschockter Blick liegt auf ihr. "Warum sollte ich das haben?" "Weil ich Menschen getötet habe." antworte ich und sehe ihr ernst in die kleinen Augen. "Das hast du." sagt sie nur und will wohl nicht weiter darauf eingehen. Aber das ist meine Antwort. Sie hat Angst vor mir und das kann ich voll und ganz verstehen. "Und ich werde mehr Menschen töten." füge ich hinzu und Narzissa nickt. "Das ist der Grund warum ich hier bin." fängt sie an und atmet tief ein, als ob es ihr schwer fallen würde es raus zu lassen. "Ich muss dich um etwas bitten." "Ich erfülle ungern Wünsche." sage ich nur und verschränke die Arme vor der Brust. "Bitte verschone meinen Sohn." Was? Sie ist hier um mich darum zu bitten Draco in Ruhe zu lassen? Meine zweite große Liebe? Kurz sage ich nichts, da ich mit so einer Bitte wirklich nicht gerechnet habe. Doch nach ein paar Augenblicken habe ich mich wieder gefangen und kann ihr endlich antworten. "Ich werde Draco niemals etwas antun." sage ich nur und lasse meine Arme wieder sinken. Ich mag Narzissa und ich liebe Draco, aber es wird niemals mit uns klappen können, da ich nun die Vertraute Voldemorts bin und er mich betrogen hat. Zwei Dinge, die man nicht ändern kann. "Ich danke dir." bedankt sie sich und ich nicke nur. Wow, sie muss ihren Sohn wirklich lieben und das kann ich vollkommen verstehen. Ich liebe ihn mindestens genauso und ich vermisse ihn schrecklich. Aber es muss weiter gehen. Ich muss weiter Menschen töten und foltern. Das schlimme, es fängt an mir zu gefallen. Ob das gut oder schlecht ist weiß ich nicht, ich weiß nur, dass ich wieder in das alte Muster verfalle.