Kapitel 8

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Einige Wochen sind nun vergangen und ich habe wieder einen Auftrag vom dunklen Lord bekommen. Ich soll nach Hogwarts gehen und Snape sagen, dass Voldemort ihn sehen will, da er ihn aus irgendeinem Grund nicht erreichen kann. Worum es geht weiß ich auch, das heißt ich kann ihn schon mal vorwarnen. Ich persönlich habe keine Lust wieder nach Hogwarts zu gehen, weil ich sicher Draco oder Blaise sehen werde. Blaise weiß nun auch, dass ich ein Vampir und Todesser bin, da seine Eltern auch im inneren Kreis sind. Gerade bin ich in Hogwarts angekommen und klopfe bei Snape an, allerdings ohne auf eine Antwort zu warten. "Wie kannst du es wagen!" beschwert sich Snape, doch als er sich umdreht und mich sieht, wird er wieder kleinlaut. "Severus! Schön dich zu sehen." begrüße ich ihn während ich mit schnellen Schritten auf ihn zu laufe. "Sara. Was verschafft mir die Ehre?" will er mit seinem Typischen Ton wissen und setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl. "Der dunkle Lord will dich sehen." erkläre ich und setze mich mit überschlagenen Beinen auf den Stuhl gegenüber. "Und worum gehts?" "Sagt dir der Name John Dawlish was?" hake ich nach und Snape setzt sich interessiert weiter nach vorne. "Er ist Auror und der dunkle Lord will ihn los werden, was deine Aufgabe sein wird." füge ich noch hinzu und Snape scheint zu verstehen. "Er hat schon einige Male versucht dich zu erreichen, aber irgendwas stimmt mit deinem Mal nicht. Geh am besten Mal hin." "Das werde ich." stellt Snape klar und steht auch, was ich nun auch tue. "Wars das?" hakt er nochmal monoton nach und ich grinse ihn leicht böse an. "Ja, das wars du kannst gehen." sage ich und schmeiße ihn somit aus seinem eigenen Büro raus. Kurz sieht er mich noch böse an und verschwindet dann endlich. Ja, Snape ist vielleicht hoch angesehen bei Voldemort, aber ich bin immer noch höher gestellt als er, somit sollte er den gebührenden Respekt haben. Einige Augenblicke sehe ich mich noch um und merke auf einmal, dass irgendwer kämpft. Ich höre genauer hin und entnehme die Stimme von Harry Potter, der gerade einen verhereenden Fluch auf jemanden losgelassen hat. Stutzig darüber wen es denn getroffen haben kann, gehe ich den Stimmen nach und lande vor dem Mädchenklo. Potter sehe ich rausrennen und schnell verstecke ich mich, damit er mich nicht sieht. Er sieht leicht aufgebracht aus. Was zur Hölle ist da nur passiert? Langsam laufe ich ins Mädchenklo um zu sehen, wem der Fluch getroffen hat. Und als ich sehe, wer dort auf den Boden liegt stockt mir der Atem. Draco liegt mit offenen Wunden da und wimmert wie verrückt. Der Sectumsempra Fluch wurde auf ihn losgelassen, ich kenne ihn von Snape, er hat ihn sich selbst ausgedacht. Es ist ein Fluch gegen Gegner, der den Opfern klaffende, stark blutende Wunden, wie von einem Schwert zufügt. Und genau dieser Fluch hat Draco getroffen. Geschockt und mit Tränen in den Augen sehe ich zu Draco und halte mir die Hand vor dem Mund. Er scheint nicht zu merken, dass ich da bin, denn als ich mich zu ihm beuge wimmert er einfach weiter ohne eine Regung. Ich halte seine Hände fest und vergesse all das, was er zu mir gesagt hat und was passiert ist. Es zählt einfach nur, dass es ihm schlecht geht und ich ihm helfen will. Wie zum Teufel war noch mal der Gegenfluch? Snape musste allen Todessern diesen Fluch sagen plus Gegenfluch. Verkrampft denke ich nach, doch komme einfach nicht darauf. "Draco." sage ich weich und gleichzeitig nervös. "Ganz ruhig, ich bin da." versuche ich ihn zu beruhigen und das scheint zu fruchten. Jetzt weiß er, dass ich da bin und das ist glaub ich ganz gut so. Nach einigen Sekunden kommt es mir wie ein Blitz in den Kopf. "Vulnera Sanentur." spreche ich wie ein Lied heraus und das immer wieder hintereinander weg. Dazu lasse ich meinen Zauberstab über Dracos Wunden gleiten. Es scheint zu funktionieren, denn langsam beruhigt er sich und seine Wunden verschwinden Gott sei dank.


Nach ungefähr einer Stunde hocke ich vor Dracos Bett und hoffe, dass er bald aufwacht. Ich habe ihn in sein Zimmer apparriert und wollte einfach noch nicht gehen, ohne zu wissen, dass er ohne Schmerzen aufwacht. Konzentriert sehe ich ihn an und denke ein wenig an die Zeit, als er und ich noch zusammen waren. Gerade als ich an unseren ersten Kuss denke, öffnet er langsam seine Augen und stöhnt leicht gequält meinen Namen. "Sara." Ich werde aufmerksam und setze mich neben ihn aufs Bett. "Ich bin hier." flüstere ich und sehe ihn an. Gerade als er richtig seine Augen auf hat merkt er erst, dass ich wirklich da bin. "Sara?" fragt er und sieht mich geschockt an. "Ja, ich bins." "Was machst du hier?" will er wissen und setzt sich stöhnend vor Schmerz auf. "Ich hab auf dich aufgepasst." antworte ich wahrheitsgemäß und zucke mit den Schultern. "Was? Warum?" hakt er geschockt nach und sieht mir tief in die Augen. "Weil du gelitten hast." antworte ich monoton. Ich kann ihn doch nicht einfach dort liegen lassen, ein bisschen Herz habe ich immer noch behalten. Diese Antwort scheint Draco zu reichen, denn er nickt nur und sieht auf seinen Schoß. Mehr hat er wohl nicht zu sagen, oder doch? "Wie geht es dir?" fragt er mich und nun bin ich diejenige mit dem fragenden Blick. "Wieso fragst du mich das?" will ich wissen und Draco lächelt leicht. "Du siehst müde aus." fügt er hinzu und ich verstehe. Ja, ich sehe bestimmt müde aus, ich habe auch eine Menge um die Ohren, damit ich alles Richtig mache. "Mir geht es gut." lüge ich, aber ich weiß, dass Draco mir das niemals glauben wird, doch weiter darauf eingehen tut er nicht. "Ich hab letzte Nacht von uns geträumt. Ich hab geträumt, dass wir uns verlieren." erklärt er mir und sieht mir fest in meine braunen Augen. Kurz seufze ich und sehe auf Dracos Bettdecke. "Haben wir uns das nicht schon längst?" "Nein, das haben wir nicht, Sara. Noch nicht." Ich weiß nicht was ich sagen soll, sondern sehe ihn einfach nur an. Was will er mir damit nur sagen? Jetzt gerade fühle ich mich wie früher, als ich noch mit Draco zusammen war und Freunde gefunden habe. Wie ein Mensch, der wahre Gefühle hegt. "Ich werde dich nicht aufgeben, klar? Niemals." fügt er noch hinzu und nimmt meine Hand, die ich ihm sofort entziehe. Ich kann ihn einfach nicht an mich ran lassen, zu groß ist die Enttäuschung über sein Fremdgehen, aber dennoch glaub ich, dass ich ihn noch nicht vergessen habe. Schnell stehe ich auf und sehe auf den Boden. "Ich muss gehen." lasse ich ihn wissen und drehe mich zum gehen, doch vorher muss ich noch etwas los werden, was ich ziemlich ernst meine. "Wir sehen uns wieder." nach diesem Satz gehe ich aus dem Zimmer und verschwinde aus Hogwarts.


Toxic 2 - Am Abgrund der Dunkelheit (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt