Kapitel 15

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Am selben Abend gehe ich endlich nach Hause. Es war schwierig von Draco wegzukommen, am liebsten wäre ich bei ihm geblieben, doch leider war dies nicht möglich.

Langsam gehe ich auf unsere Haustür zu und atme noch einmal tief durch. Hoffentlich schläft Mason schon und merkt nicht, dass ich jetzt erst nach Hause komme. Leise und vorsichtig gehe ich hinein und merke, dass das Licht aus ist. Puh, er scheint wohl wirklich schon zu schlafen. Kein Wunder, es ist ja auch schon 12 Uhr und morgen steht mal wieder eine Versammlung an. Gerade als ich in den Salon gehen will um mir noch etwas zu trinken machen will, geht das Licht an und ich sehe Mason, der auf der großen Couch sitzt. Ich zucke zusammen und sehe Mason geschockt ins Gesicht. "Na, auch mal Zuhause?" fragt er mit ernstem Blick und so langsam beruhige ich mich. "Äh, ja." antworte ich nur und hoffe, dass er nichts ahnt. Erst jetzt plagt mich das schlechte Gewissen mit Draco geschlafen zu haben. Ich habe Mason betrogen und das ist nicht in Ordnung. "Wo warst du denn so lange?" fragt er und steht endlich auf. "Ich war...bei einem Auftrag." lüge ich und sehe nervös auf den Boden. Es fällt mir schwer ihn anzulügen und würde am liebsten im Boden versinken. Ein lächeln legt sich auf Masons Lippen und kommt auf mich zu. Was hat er vor? Doch in der nächsten Sekunde ist alles schwarz. Ich bin im Nichts und weiß nicht was passiert ist.


Es kommt mir vor, als hätte ich Stunden geschlafen und wache endlich auf. Ich merke, dass es immer noch dunkel ist und das ist irgendwo drauf sitze. Was ist das? Ich will aufstehen, doch sehe nun, dass ich darauf gefesselt bin. Nach einigen Sekunden bin ich richtig wach und will mich befreien, doch es ist harter Stahl, den nicht mal ich durchbrechen kann. "Na? Gut geschlafen?" höre ich von Mason der hinter mir steht. Ich will mich umdrehen, doch kann ihn einfach nicht sehen. "Mason? Was machst du da?" hake ich leicht panisch nach, mit der Angst gleich sterben zu müssen. Allmählig kommt er zu mir und hockt sich vor mich hin, den Blick ernst auf mich gerichtet. "Dein Auftrag war also mit Malfoy zu schlafen, ja?" O Gott, er weiß es? Aber woher? "Ähm...Ich weiß nicht wovon du redest." stammel ich. "Nein? Hm, das ist ärgerlich." seufzt er und holt eine Pflanze heraus, bei derren Anblick ich immer panischer werde. Es ist eine Pflanze Namens Anniskraut, die für Vampire sehr schädlich ist. Sie wurde damals von Auroren benutzt um feindliche Vampire zu foltern und auszuhorchen. Die meisten Vampire waren nämlich dunkle Magier und ziemlich gefährlich wegen ihrer übermenschlichen Kräfte. Sobald die Blüte die Haut berührt ist es wie mit dem Sonnenlicht, man verbrennt und es tut höllisch weh. Behutsam streicht Mason mit dem Kraut über meinen Arm, was mich laut aufschreien lässt. Es fühlt sich furchtbar an und ist fast unerträglich. Doch nach einigen Sekunden lässt er von mir ab und langsam heilt meine verbrannte Haut. Ich atme schnell und fest, sodass es fast weh tut. "Warum tust du das?" will ich außer Atem wissen. "Ich will, dass du mir die Wahrheit sagst und wenn du das nicht tust, werde ich wohl zu anderen Maßnahmen greifen müssen." erklärt er mit einer festen Stimme und sieht mir ernst im meine Rehbraunen Augen, die voller Schmerz sind. "Also." fängt er an und steht auf. "Du warst in Hogwarts, richtig?" "Ja." antworte ich leise und hoffe, dass er mir noch mehr Fragen stellt. "Und du hast mit Snape einen Plan ausgemacht, wie wir Potter finden, richtig?" fragt er weiter und ich nicke nur. "Gut. Was ist danach passiert?" will er wissen und genau diese Frage wollte ich nicht hören.

"Ich...bin gegangen..." antworte ich und kriege direkt wieder einen Strich über meine Wange, was noch schmerzvoller ist, als am Arm. Ein lauter Schrei entfährt mir und Tränen steigen mir vor Schmerzen in die Augen. "Das ist eine Lüge." Mason scheint keinen Spaß daran zu haben, sondern will nur die Wahrheit wissen, aber dennoch macht er so was und das verstehe ich beim besten Willen nicht. "Also?" hakt er nochmal nach und stellt sich genau vor mich um meine Antwort auch gut hören zu können. "Ja." wimmer ich und bin völlig außer Atem. "Was ja?" fragt er wieder. "Ja, ich habe mit ihm geschlafen." gebe ich zu und huste kurz auf, da mein Hals trocken ist. An sich bin ich völlig dehydriert und habe das Gefühl auszutrocknen. Kurz herrscht Stille und ich traue mich sowieso nicht was zu sagen, da ich mich auf einer Seite sehr schäme. Ich liebe Mason auch, aber die Sehnsucht nach Draco ist einfach zu groß. Ich merke, wie sich Mason langsam zu mir kniet und mein Gesicht in seine Hände nimmt. Er sieht traurig aus und scheint alles zu bereuen, was er mir gerade angetan hat. "Es tut mir Leid, okay?" höre ich nun von ihm, was mich doch schon sehr wundert. "Aber du wirst das nie wieder tun. Sonst werde ich den kleinen Malfoy umbringen." erklärt er mir und ich wusste, dass es da einen Haken geben würde. Er würde mir niemals einfach so verzeihen und das gerade war wohl nur eine Lehre für mich. Ich bringe nur ein leichtes seufzen hervor und ich denke, dass er weiß, dass dies eine Zustimmung war. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber sobald ich Draco sehe kann ich einfach nicht anders, als mich ihm völlig hinzugeben. Ich kann einfach nichts versprechen und das ist nicht gut. Ich bin ein schlechter Mensch und das ist mir durchaus bewusst. Kurz drückt er mir einen Kuss auf die Lippen auf und schließt dabei die Augen. Ich merke, wie er die Fesseln löst und mich somit frei lässt. Fragend sehe ich ihn an und merke, dass er mich wieder ernst ansieht. "Ich werde jetzt ins Bett gehen. Geh auch schlafen, wir haben morgen wieder eine Versammlung." lässt er mich wissen und geht dann in langsamen Schritten nach oben in sein Schlafzimmer. Völlig perplex bleibe ich in der selben Stellung wie vorher sitzen und muss darüber nachdenken, was gerade passiert ist. Der Schmerz sitzt immer noch tief. Innerlich und Äußerlich. 

Toxic 2 - Am Abgrund der Dunkelheit (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt