Kapitel 12

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Es sind nun einige Tage vergangen und in diesen habe ich Draco auch geholfen. Ich bin einfach nicht weiter darauf eingegangen und auch Draco hat mich nicht darauf angesprochen.Gott sei dank. Sicher will auch er das Thema abhaken, so kommt es mir jedenfalls vor. Außerdem ist die Situation zwischen uns nun auch viel besser und wir verstehen uns wieder einigermaßen gut. Heute ist der langersehnte Tag gekommen, das Verschwindekabinett ist repariert und wir sind sehr zufrieden mit uns. Zusammen stehen wir davor und betrachten unser Werk. "Fertig, würde ich sagen." stelle ich fest und verschränke stolz die Arme vor der Brust. Ohne mich hätte er es sicher erst in einigen Wochen geschafft und das hätte dem dunklen Lord nicht gereicht. "Haben wir gut gemacht." fügt Draco hinzu und lächelt leicht. Ich kann verstehen, dass er nicht so sehr begeistert ist wie ich, denn Bellatrix und die anderen werden sicher bald auftauchen und auch er kann sie nicht leiden. Aber ich kann sie auf den Tot nicht ausstehen und bald ist auch ihre Zeit gekommen. "Ja, das haben wir." lächel ich Draco an, was auch seine Augen leicht zum strahlen bringt. "Danke, dass du mir geholfen hast." bedankt er sich und ich muss grinsen. "Das war nicht meine Entscheidung."

"Ich weiß, aber du hättest mir auch helfen können, wenn ich im Gemeinschaftsraum war, oder so." Erst jetzt wird mir klar, dass er Recht hat. Ich musste nicht mit ihm zusammen arbeiten, aber aus irgendeinem Grund wollte ich das ganz dringend. "Ach, das ist doch nicht der Rede wert." grinse ich leicht nervös und hoffe, dass er nicht merkt, dass ich am zweifeln bin. "Dann sollten wir nun warten." schlägt Draco vor und ich nicke nur stumpf. Weiter reden tun wir nicht, sondern sehen uns einfach nur an. "Ja, das sollten wir." antworte ich und wirke nun sichtlich nervös.Wieder ist dieses merkwürdige Gefühl da, was mir starkes Herzklopfen bereitet. Was ist das nur? Das fühlt sich an wie damals, als wir uns das erste Mal richtig geküsst haben. Aber ich genieße es gerade einfach nur ihm in die Augen zu sehen, seine schönen grauen Augen in denen man sich wirklich verlieren kann. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit gerade stehen bleibt und alles um uns weg ist, einfach Nebensache. Langsam kommt Draco näher, legt seine Hand an meinen Hals und kommt langsam näher. "Ich hab dich vermisst." flüstert er und ich lasse es geschehen, denn ich habe gerade einfach nur Draco im Kopf. Nur ihn und niemand anderes. Vorsichtig legt er seine Lippen auf meine und ich schließe die Augen. Dieser zärtliche Kuss ist einfach nur zum dahinschmerzen. Ich lege meine Hände auf seine Brust und kralle mich in sein weißes Hemd, dass er unter dem Anzug trägt, was ihm wirklich sehr gut steht. Weiter küssen wir uns innig, aber dennoch langsam und zärtlich. Seine eine Hand wendet sich meiner Hüfte zu, die er an sich ran zieht, sodass wir noch näher aneinander stehen. Doch in der nächsten Sekunde ist alles vorbei, denn ich höre, dass jemand im Verschwindekabinett ist. Auch Draco scheint dies zu merken, denn gleichzeitig hören wir auf uns zu küssen und sehen geschockt zum Verschwindekabinett. "Es ist soweit." sage ich leise und Draco sieht mich nervös an. "Geh." fordere ich und sofort macht er sich auf den Weg. Im nächsten Augenblick erscheinen Bellatrix, dieser komische Werwolftyp, dessen Name mir entfallen ist und ein weiterer Todesser, den ich sowieso nicht leiden kann. "Wo ist Draco?" will Bellatrix wissen und grinst mich an. "Schon los." antworte ich und sehe sie böse an, was anscheinend fruchtet. Ich habe sie völlig in der Hand, genau wie der dunkle Lord. Tja, sie ist wohl doch nicht so furchteinflößend, was? "Dann..." fängt der Werwolf an und ich sehe ihn monoton an. "Sollten wir gehen." führe ich fort und laufe vor, gefolgt von den anderen.


Nach einigen Minuten sind wir auf dem Aussichtsturm angekommen. Ich sehe Draco, der zitternd vor Professor Dumbledore steht und den Zauberstab auf ihn zeigt. Er hat es also noch nicht gemacht. War klar. Er kann einfach niemanden umbringen. Dieser Junge, der so Eiskalt ist, hat eigentlich ein gutes Herz. Irgendwo hinter dieser Fassade. Bellatrix und ich laufen zu ihm und geschockt und gleichzeitig nervös sieht er zu mir. "Miss Lestrange. Schön Sie wieder zu sehen." sagt Dumbledore sarkastisch und Bellatrix lacht nur laut. "Ganz meinerseits, Albus." grinst sie. Ich gehe zu Draco und sehe ihn ernst in die Augen. "Und Sie sind also die Vertraute Voldemorts, Sara Fontana. Die Sara Fontana, die eigentlich schon seit über 200 Jahren tot sein sollte." stellt Dumbledore fest und sieht mich leicht traurig an. "Gut erkannt." antworte ich böse und mustere ihn. Dieser arme Alte Mann, heute hat sein letztes Stündchen geschlagen. "Ziemlich interessant was Vampire für Fähigkeiten haben." kommt wieder von Dumbledore und jetzt merke ich was er damit meint. Ganz am Anfang als ich hierher kam...er wusste es die ganze Zeit? Aber wie kann das sein? Ich habe ihn doch Manipuliert, oder nicht? Oder hat es nicht funktioniert? Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass ich Dumbledore manipuliert habe, dabei wusste er es die ganze Zeit und hat sich wohl vor so was geschützt. Ich atme tief ein und mich leicht nervös um. Ich hab keine Ahnung was ich dazu sagen soll, doch kann mich relativ schnell fangen. "Finden Sie?" hake ich sarkastisch nach und hole meinen Zauberstab raus. "Tu es Draco!" schreit Bellatrix und macht damit nun auch noch mich nervös. Meine Güte, wie kann ein einziger Mensch so nerven? Draco macht nichts, sondern kämpft wohl gerade gegen sich. Irgendwie tut er mir leid, aber er muss es wirklich jetzt tun, sonst wird der dunkle Lord noch wütender. "Lass mich das machen." schlage ich vor und stelle mich, mit dem Zauberstab auf Dumbledore gerichtet, vor Draco hin. Gerade will ich den Todesfluch aussprechen, merke ich eine feste Hand an meiner Schulter. Schnell drehe ich mich um und erblicke Severus Snape mit angespannten Blick hinter mir. Fragend sehe ich ihn an und langsam kommt er näher an mein Ohr. "Der dunkle Lord verlangt, dass ich es tue, falls der Junge es nicht schafft." flüstert er und mein Blick wird immer fragender. Was? Warum gerade Snape? Ist es nicht scheißegal wer es tut? Hauptsache der Typ ist tot oder nicht? Trotzdem nicke ich und lass es ihn machen. Eigentlich kann mir das ja auch egal sein, was er mit dem dunklen Lord abgemacht hat, also gehe ich zu Draco und den anderen und seh dabei zu, wie Dumbledore gleich von uns geht. "Wenn du dich jemals in einer Notsituation auf Leben und Tod befunden hast, wirst du wissen, dass es kein Problem gab, Sara." sagt Dumbledore noch mit dem Blick auf mich gerichtet. Was? Was hat das denn zu bedeuten? Ach was weiß ich, der soll bloß schnell tot sein. Warum braucht Snape nur so lange? Weiterhin sieht Dumbledore mich an, als ob sein Blick an mir klebt und ich werde so langsam unsicher, doch dann..."Avada Kedavra!" ruft Snape und sofort fällt der alte Mann, der vorher noch unser Schulleiter war weit in die Tiefe. Mit festem Blick sehe ich ihm hinterher und versuche zu verstehen, was er mir mit diesem Satz gerade sagen wollte.  

Toxic 2 - Am Abgrund der Dunkelheit (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt