𝟷𝟷

148 7 0
                                    

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟏𝐀𝐧𝐠𝐫𝐢𝐟𝐟

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟏
𝐀𝐧𝐠𝐫𝐢𝐟𝐟

Susan fragte sich, ob Peter am Anfang einer Schlacht auch so aufgeregt gewesen ist, so wie sie es war. Vermutlich gehörte es für ihm nach einigen Malen schon zur Routine. Vielleicht hatte er aber auch mit der wachsenden Nervosität zu kämpfen gehabt, so wie Susan jetzt.

Sie ritt auf Charlie an der Spitze der Narnianen, direkt neben Aures. Als sie die Burg der Firis sah, stockte ihr kurz der Atem. Das war keine Burg, sondern eine scheinbar uneinnehmbare Festung. Das Heer hatte sich davor schon versammelt, vermutlich stehen sie immer da, bis die letzten Narnianen gefangen oder Tod sind. Susan verdrängt die Angst, die in ihr aufkam. Sie war eine Königin und kein kleines Mädchen.

„Seid ihr bereit?", fragte Susan Rikko und seine Gefährten. „Ja Majestät. Wir befreien die Gefangenen oder wir sterben dabei!", rief die Maus feierlich. Die junge Frau schluckte. „Mir wäre die erste Option lieber", meinte sie, bevor sie den Mäusen viel Glück wünschte.

Dann war Warten angesagt.

Zwei Stunden, das hatte die Königin mit den Mäusen ausgemacht. Langsam schritt sie durch die Reihen ihrer Armee. Vom Schloss aus kann man diese unmöglich sehen, sie sind hinter den Bäumen versteckt. Das war gut so. Susan brauchte die Überraschung auf ihrer Seite. Die junge Frau wanderte durch die Reihen der Narnianen. Maria und andere waren damit beschäftigt, die Krieger mit bunten Farben zu bemalen. Es war Charlie, welcher den Vorschlag gebracht hat.

Die Narnianen hatten keine einheitliche Rüstung, so wie die Telmarer es hatten. Sie waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen, und dass sah man ihnen an. Aber um zu siegen, müsse man als Einheit hinüberkommen, so Rikko. Und damit war die Idee mit den Farben geboren. Susan selbst war die Erste gewesen, an der Maria ihre blaue Farbe ausprobiert war. Ihr Gesicht war nun mit blauen Streifen geschmückt. Charlie hatte darauf bestanden, sein Fell komplett blau anzumalen. Eigentlich hatte Susan die Idee des Pferdes schon von Anfang an gutgeheißen, jedoch hätte sie sich eigentlich wenig davon erwartet.

Aber erst, als sie unter den Narnianen entlang ging, merkte sie, dass dies vermutlich eine grandiose Idee war. Es war keine angespannte Stimmung, so wie sie Susan sonst vor Schlachten erlebte. Niemand schien Angst zu haben oder gar daran zu denken, zu desertieren. Auch wenn eine gewisse Ernsthaftigkeit in jedem Einzelnen lag, schien die Stimmung ausgelassen zu sein. Und Susan war dankbar dafür.

Eine Stunde noch.

Susan verbrachte die Zeit damit, den verschiedenen Soldaten Glück zu wünschen und sich mit ihnen zu unterhalten. Ein guter König muss sein Volk kennen, hatte irgendwer einmal zu ihr gesagt.

Inzwischen war ein jeder Narnianen mit blauer Farbe bemalt. Fast erinnerte es Susan an die ausgelassenen Faschingsfeste, die sie mit ihren Geschwistern und Freunden gefeiert hatten. Susan hatte diese geliebt. Sie hatte sich stets schon zu Weihnachten den Kopf über ein Kostüm zerbrochen, und sobald ihr eine Idee kam, hatte sie Wochen damit verbracht, dieses Kostüm mit Hilfe ihrer Mutter zu nähen. Und meistens war dieses Kostüm dann das beste des Abends. Auch Lucy hatte den Fasching geliebt, auch wenn sie sich am liebsten als Königin verkleidet hatte. Als „Königin Lucy Pevensie, die Tapfere". Und es hat auf der ganzen Welt nie eine so tapfere Königin gegeben, so wie es Lucy war.

Eine halbe Stunde.

Königin Susan ritt wieder nach vorne. Ganz nach vorne. Denn jetzt musste sie wohl oder übel ihrer Aufgabe nachkommen. Aures gab ein Zeichen und schon kehrte Ruhe bei den Kriegern ein. Alle Augen waren auf sie gerichtet.

Susan blickte auf die Armee, auf ihre Armee. Sie wusste, was zu tun war, aber eigentlich hatten das immer ihr Brüder gemacht. Sie besann sich zu Ruhe und atmete tief durch. „Narnianen!", begann sie schließlich, „Vor langer Zeit bin ich mit meinen Geschwistern hierhergekommen und gemeinsam haben wir die weiße Hexe besiegt. Das zweite Mal, als wir hier waren, haben wir die Telmarer besiegt." Sie stoppte kurz. „Dann habe ich versucht, Narnia zu vergessen."Ein Raunen ging durch die Menge.

„Und nun, bin ich wieder hier", fuhr Susan fort, „Ich habe nicht damit gerechnet, aber Narnia braucht mich erneut. Und diesmal werde ich mich nicht verstecken. Diesmal werde ich nicht in der Burg verweilen, während meine Armee draußen kämpft. Ich kämpfe mit euch", Susans Stimme war um einiges lauter geworden, „Und wenn nötig, sterbe ich mit euch." Die Königin warf einen Seitenblick zu Aures. Dieser nickte ihr zu. „Natürlich können wir uns von den Firis verstecken", fuhr sie fort, „Oder aufgeben. Oder aber wir kämpfen als freie Narnianen. Wenn wir siegen, dann als freie Narnianen und wenn wir untergehen, dann ebenfalls als freie Narnianen!", kurz stockte ihr der Atem. „Für Aslan und für Narnia!", beendete Susan ihre Rede.

Für eine Weile war es still.

„Für Narnia!", rief ein Satyr und hielt sein Schwert in die Höhe. Ein Zentaur tat es ihr gleich und ehe sie sich versah, erklang ein Chor davon. Für Narnia! Und für Aslan! Susan besann sich nochmal zur Ruhe und blickte noch einmal auf ihre Armee. Sie glaubten an sie. Susan atmete tief durch. „Gut gemacht", hörte sie Charlie sagen. Die Königin gestattete sich ein Lächeln. Dann aber ritt sie nach vorne und sah den Hang hinunter, wo das Heer der Hexe stand. Die Zeit war um, die Mäuse brauchten sie jetzt.

Nun musste Susan nur noch ein Wort sagen, und das tat sie auch.

„Angriff!"

𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐍𝐚𝐫𝐧𝐢𝐚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt