𝟸𝟶

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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟎𝐃𝐚𝐬 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐞 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧 𝐏𝐞𝐯𝐞𝐧𝐬𝐢𝐞

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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟎
𝐃𝐚𝐬 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐞 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧 𝐏𝐞𝐯𝐞𝐧𝐬𝐢𝐞

Susan überlebte Vietnam, so wie sie auch alles andere überlebt hatte.

Charlie Tumnus hatte vor Ort über die Kriegsverbrechen berichtet, egal welches Land sie beging. Er hatte über das Leiden der Bevölkerung, die grausamen Tode der Soldaten und die Zerstörung danach geschrieben. Zum Schluss war Charlie Tumnus zu dem Schluss gekommen, dass es im Krieg nie Gewinner geben konnte. Auf die Frage, woher er dies denn wüsste, antwortete der geheimnisvolle Journalist einfach mit den Worten: „Glauben Sie mir, ich habe schon genug Kriege für zwei Leben erlebt."

Aber auch Susan musste ihren Frieden finden, und so ging sie nach Kriegsende ihren eigenen Geschäften nach. Sie begann, als Susan Pevensie über Partys, Nylons und Lippenstift zu schreiben, über die neuesten Bücher und Filme. Die meisten taten es als „Klatschzeitschrift" ab. Aber auch denen wollte es die Pevensie zeigen, und schon bald gab Charlie Tumnus in einem Artikel seine wahre Identität preis. Voller Freude sah sie dann zu, wie die Leute begannen, sich darüber das Maul zu zerreißen.

Vielleicht träumte Susan in jenen Tagen von Narnia. Von Peter und Edmund und Lucy. Von Faunen und Zentauren. Vielleicht auch nicht.

Ob Susan wohl heiratete? Ja, das tat sie. Allerdings kam sie erst im Alter von 70 Jahren drauf, dass sie doch gerne einen Partner zum Altwerden hätte. Und wie sich das Schicksal so ergab, kreuzten sich ihre Wege erneut mit Laurie, dem rothaarigen Fotografen. Ob 70 ein gutes Alter war, um zu heiraten? Die meisten würden dies mit nein beantworten. Aber Susan war dies egal. Sie hatte sich schon viel zu oft über die Meinung anderer geschert. Dies war immerhin ihr eigenes Leben. So heiratete sie ihren früheren besten Freund. Laut Lawrence waren sie ja zusammen mitten in den Krieg hineingerannt, da konnten ein paar Jahre Ehe auch nicht schlimmer werden.

Auch wenn sie nie selbst Kinder hatte, mochte Susan diese eigentlich immer gerne. Sie passte oft auf die Kinder befreundeter Paare auf und verbrachte die meiste Zeit damit, ihnen Geschichten zu erzählen. Die Kinder lauschten denen mit offenen Augen und gespitzten Ohren, um ja nichts zu verpassen, denn „Tante Sue" war eine meisterhafte Geschichtenerzählerin. Wovon die Geschichten handelten? Wer weiß. Vielleicht erzählte sie ihnen von einem fremden Land, von Faunen, Zwergen und Zentauren, von sprechenden Tieren und von vier Geschwistern, welche die Könige dieses Landes wurden. Vielleicht erzählte sie ihnen aber auch einfach Geschichten von Aschenputtel oder Schneewittchen und ihren Zwergen.

Ob Susan es bereut hatte, ihr Leben so zu leben? Nein.

Natürlich hatte sie auf Narnia nicht vergessen. Sie trug die Erinnerung an das ferne Land stets mit sich herum. Immer schon. Als Aslan sagte, dass sie zu alt dafür sei, dass sich die Tore Narnias vor ihr verschlossen hatten, hatte sie Narnia nicht aus ihrem Gedächtnis verbannt. Nein, sie hatte sich ihr eigenes kleines Narnia aufgebaut, hier auf Erden.

𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐍𝐚𝐫𝐧𝐢𝐚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt