𝟷𝟸

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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐𝐃𝐢𝐞 (𝐌ä𝐮𝐬𝐞-) 𝐆𝐞𝐟ä𝐡𝐫𝐭𝐞𝐧 

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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐
𝐃𝐢𝐞 (𝐌ä𝐮𝐬𝐞-) 𝐆𝐞𝐟ä𝐡𝐫𝐭𝐞𝐧 

Rikko und seine neun Gefährten hatten eine Aufgabe. Wenn sie die vergeigten, war alles verloren.

Für Aslan und für Narnia!, rief Rikko sich in Erinnerung. Die Telmarer hatten sie schon umrundet. Nun mussten sie nur mehr in die Burg gelangen. Das war einfacher als gedacht, weil das Burgtor nicht verschlossen hat. Warum auch? Menschen, Zentauren, Satyre und selbst Zwerge hätte man schon gesehen, bevor sie überhaupt zum Tor gelangen können. Mäuse aber nicht. Nacheinander flitzten die Mäuse in die Burg.

„Jeder hat seine Aufgabe!", rief Rikko ihnen noch einmal in Erinnerung, als alle in der Burg waren. Die Mäuse nickten und vier von ihnen verschwanden lautlos.

Rikko und die anderen machten sich währenddessen in Richtung Kerker auf. Eigentlich war es eine leichte Aufgabe, Rikko hatte sie gut durchdacht. Die ersten vier Mäuse sollten sich noch einmal aufteilen, zwei sichern den Weg zur Waffenkammer, die anderen zwei sollen sich bereithalten und dann das Burgtor öffnen, Rikko und seine restlichen fünf würde die Gefangenen befreien. Während Königin Susan und ihre Armee die Telmarer ablenken, würde sie herauskommen und ihnen dann von hinten in den Rücken fallen. Weder die Firis noch die Eondres würden damit rechnen.

Die Gefährten näherten sich den untersten Stockwerken. Vorsichtig, und so leise, dass kein Mensch sie je hören könnte. Als Rikko weitergehen wollte, hielt in einer seiner Kameraden zurück. „Rikko, da vorne ist wer", flüsterte die Maus.

„Wo?" Rikko gab den anderen ein Zeichen, still zu sein, und schlich sich nach vorne. Die Maus hatte recht. Mitten im Weg standen mehrere Eondres herum und plauderten.

„Wir müssen vorbei!", zischte Rikko seinen Freunden zu, „Aber sie werden uns entdecken, wenn nicht jetzt, dann spätestens dann, wenn wir zurückkommen."

„Ich übernehme dass! Für Narnia", rief einer seiner Gefährten. Rikko nickte betrübt. „Für Narnia", wiederholte er leise, mit der rechten Hand auf seiner Brust, „Pass auf dich auf!"

„Werde ich." Die Maus sprang aus ihrem Versteck und zog ihren Degen. „Weiter!", flüsterte er seinen anderen Freunden zu. Während die Maus sie ablenkte, konnten Rikko und seine Freunde unbemerkt weiter vorankommen.

„Ich halte Wache!", rief eine andere Maus. Rikko nickte wieder und schon waren sie nur noch zu viert. Der Weg nach unten war lang und beschwerlich. Rikko und seine Freunde hatten jedes Zeitgefühl verloren. Zwei Stunden waren noch nicht um, oder?

„Hier sind wieder zwei Telmarer!", flüsterte eine Maus. „Kannst du dich um sie kümmern?", fragte Rikko sie.

Die Maus nickte und huschte davon. Schwermütig blickte Rikko ihr nach. Und da waren es nur noch drei. Schnell liefen die Mäuse weiter voran. Sie sind nicht tot, musste Rikko sich ins Gedächtnis rufen, Sie stoßen später dann wieder zu uns. Endlich erreichten sie den Kerker. Nun gab es den schwersten Teil ihrer Aufgabe.

„Ich gehe vor und locke sie weg!", teilte Rikko seinen Gefährten mit, „Ihr befreit die Gefangenen. Du befreist den vordersten Block und du den mittleren! Trefft euch und geht zur Waffenkammer. Chrost hat uns genau beschrieben, wo diese ist. Das Tor sollte inzwischen offen sein. Ich werde, sobald ich mit den Wachen fertig bin, den Hintersten übernehmen. Dort, wo sie die Kinder eingesperrt haben. Ihr wisst, was zu tun ist. Für Narnia." Seine Gefährten nickten. „Für Narnia", wiederholten sie. Dann schlichen sie sich davon.

Nun lag es an Rikko, ob der Plan funktionieren wird. Er nahm seinen Degen in die Hand und schritt auf die Wachen zu. Es waren Gott sei Dank nicht viele hier, nur zwei. Sie saßen auf den Boden und schienen völlig in ein Kartenspiel vertieft zu sein. Einer von ihnen schien offenbar zu verlieren, denn er warf wütend seine Karten auf den Boden. Rikko konnte sich ein Schmunzeln über das hochrote Gesicht des Wachen nicht verkneifen. Dann dachte er wieder daran, warum er hier war.

Die Maus trat langsam näher. Jetzt oder nie! Rikko sprang geschickt in die Mitte der beiden Männer. Diese starrten ihn nur mit einer Mischung aus Hohn und Überraschung an. Rikko zog sein Schwert. Die Wachen taten es ihm gleich.

Der Erste griff an. Rikko wich dem Hieb elegant aus. Wenn alle Firis so schlecht kämpfen konnten, dann hatten die Narnianen leichtes Spiel. Mit der Zeit wurde es Rikko langweilig. Er wich einem erneuten Schlag aus, sprang erst zur Seite, und kletterte dann geschickt auf die Schulter des Mannes. Von dort aus sprang er auf die Hand seines Gegners und versenkte sein Schwert in dieser. Der Wachmann fluchte und ließ sein Schwert fallen.

Rikko blickte auf den anderen Telmarer. Dieser sank auf die Knie, als er die Maus erblickte. „Bitte tötet mich nicht, edle Maus!", rief er. Rikko richtete sein Schwert genau auf den Hals des Mannes. „Und warum genau sollte ich dies nicht tun?" „Weil ich eurem Schwert nicht würdig bin, edler Maus. Ihr seid so edel, dass ihr doch keinen unbewaffneten Feigling, so wie ich einer bin, töten könnt. Habt erbarmen und ein jeder wird in tausend Jahren noch von Euren Heldentaten erzählen."

Rikko blickte den Mann prüfend an. Eigentlich sollte er ihn töten. Hier und jetzt. Für Narnia. Für Susan. Aber es würde seiner Ehre schaden, wenn er einen unbewaffneten Mann tötet. Und Ehre war das Einzige, was Rikko noch geblieben war. Als er alles verloren hatte.

Rikko seufzte. „Ihr kommt mit", rief er dem Wachen zu, „Eine falsche Bewegung, und ich töte euch."

Davor ließ er den anderen Wachen von seinem neuen Gefangenen fesseln, so dass dieser keinen Schaden mehr anrichten könnte.

Dann führte Rikko den Mann in den hintersten Zellenblock. Er war froh darüber, dass Zindo Chrost, der freundliche Firis, ihnen davor einen genauen Plan des Kerkers gezeichnet hat, sonst hätte er sich vermutlich hoffnungslos verirrt.

Sobald er hineinkam, schlug ihm ein fürchterlicher Gestank entgegen. Es roch nach Verzweiflung und Verderben. Und dann sah er die Kinder, welche in den kleinen Zellen zusammengepfercht waren. Und einmal mehr wusste Rikko, warum genau er das tat. Warum genau man die Firis nicht über Narnia herrschen lassen konnte.

„Öffne die Tür", fuhr Rikko dem Wachmann an. Dieser leistete sofort Folge. „Jetzt geh zur Seite!" Auch dies tat er, ohne irgendetwas zu erwidern. Rikko beachtete ihn nicht weiter, sondern stürmte in die Zelle. Ganz vorne saß eine Zwergin, mit wallendem roten Haar und rosigen Wangen, aber einem abgemagerten Leib und einem hoffnungslosen Blick. Natürlich wusste Rikko genau, wer dies war. Marias Tochter. Freya.

Natürlich erkannte auch sie die Maus sofort. Immerhin hatte er ihr, als sie noch ein kleines Kind war immer Geschichten erzählt. Über seinen glorreichen und ehrenhaften Vorfahren Reepicheep, dessen besten Freund Eustachius, welcher einst in einen Drachen verwandelt wurde, von der Morgenröte und von vielem mehr. Freya hatte diesen Geschichten immer mit glänzenden Augen gelauscht.

Nun war dieses Glänzen verschwunden. Dafür war aber ein etwas hoffnungsvollerer Blick über ihr Gesicht gehuscht. „Rikko?", fragte sie verblüfft.Die Maus nickte. „Wir haben nicht viel Zeit Freya. Bring die anderen Kinder hier hinaus. Die Stiege hinauf. Dort warten meine tapferen Gefährten, die bringen euch in Sicherheit. Und jetzt los."

Dies ließen sich Freya und die anderen Kinder nicht zweimal sagen. Mit einem zufriedenen Lächeln sah Rikko, wie die kleinen hinaushuschen. Eine Zelle war geschafft. Zwei Weitere gab es noch. Rikko wandte sich der nächsten Zelle zu.

„Für euch gilt dasselbe. Meine Freunde bringen euch in Sicherheit, sobald ihr hier raus seid. Hey, Firis. Komm her und öffne die Zelle!"

Zu Rikkos Erstaunen passierte nichts. Sein Gefangener hatte diesem Befehl nicht gehorcht. „Vorsicht!", erklang plötzlich die Stimme der Kinder.

Rikko drehte sich um. Er sah den Firis, welcher sich selbst einen Feigling genannt hatte, aber nun keinesfalls wie einer aussah. Sein Gesicht war wütend, aber entschlossen und in seiner Hand hielt er einen der Fackelhalter, welche aus einem grauen Metall zu bestehen schienten. Rikko kam gar nicht mehr dazu, sein Schwert zu zücken, da hatte ihn der Fackelständer auch schon getroffen.

𝐒𝐮𝐬𝐚𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐍𝐚𝐫𝐧𝐢𝐚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt