Aussprache

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(Triggerwarnung)
EMMA

Jax sah in Emmas Augen. Sein Wolf war außer sich vor Glück, er drehte sich wie ein Kreisel um sich selbst, jaulte und wedelte wie verrückt mit der Rute. Der Alpha hatte so sehr gehofft, dass Emma diese Worte sagen würde. ‚Ich habe mich in dich verliebt..' Jax' Augen leuchteten abwechselnd golden und blau, ganz so als wolle sein Wolf sich an die Oberfläche kämpfen. Zärtlich strichen seine Hände ihr die Locken aus dem Gesicht. „Ach meine Kleine," sagte der Alpha. „Du weißt nicht, wie sehr ich mich über deine Liebe freue. Wie sehr sich mein Wolf darüber freut. Und ich verspreche dir, dass sich meine Gefühle dir gegenüber nicht ändern werden, ganz egal was du mir jetzt erzählen wirst."
Emmas Augen glitzern vor Tränen. „Das sagst du jetzt. Ich hoffe, das wirst du danach auch noch sagen.." flüsterte sie. Jax hob sie von seinem Schoß und setzte sie gegenüber von sich wieder ab. „Erzähl es mir, mein Liebling. Erzähl mir alles"

Emma atmete tief ein. Dann sah sie auf ihre Hände herab, unruhig spielten ihre Finger mit dem Saum ihres Pullovers. Schließlich ob sie den Blick um dem Alpha in die Augen zu sehen. „Na schön... Aber bitte unterbrich mich nicht bis ich fertig bin. Ich... ich glaube, ich kann das nur einmal erzählen." Jax neigte den Kopf und fragte: „Darf ich dich berühren?" Emma zögerte, doch dann griff sie nach Jax' großer Hand und hielt sie fest.
„Ich weiß noch, die erste Zeit im Hamburger Rudel war echt schön... als die Luna Mechthild noch lebte. Sie war großherzig und liebevoll. Und selbst Alpha Canton und sein Sohn Henning waren noch...  nun ja, menschlich. Damals haben sie Omegas als wertvoll erachtet. Aber als die Luna dann starb, ging alles irgendwie den Bach runter. Der Alpha hat den Verlust seiner Gefährten nicht wirklich verarbeitet. Er hat ihn eher verdrängt. Und sein Sohn, naja sein Sohn war auf einmal nicht mehr Muttis Liebling. Denn die neue Frau von Alpha Canton Ivanna, sie war...wie soll ich das am besten erklären? Sie war ein Miststück. Die typische versnobte, hochnäsige, dumme Kuh. Sie konnte die Aufmerksamkeit nicht ertragen, welche die Omegas angeblich bekamen. Und sie wusste ganz genau, dass Henning ein Auge auf mich geworfen hatte. Dass er mich zur Gefährtin haben wollte und nicht Mia. Alles was sie nicht in den Mittelpunkt gestellt hat, hat dieses blöde Miststück gehasst. Und um Unfrieden zu stiften, hat sie entschieden dass Henning Mia zu Gefährten bekommen soll. Und von da an wurde es richtig schlimm. Sein Vater hat Henning von Anfang an gesagt, dass die Omegas, die für den Verkauf bestimmt waren jungfräulich bleiben sollen. Um besseren Gewinn zu erzielen.. Also durfte er das eine auf gar keinen Fall machen, was er unbedingt wollte."

Jax atmete tief ein, ansonsten zeigte er keinerlei Regung. Er begriff nicht, wie eine Luna, die für die Zufriedenheit und Gleichberechtigung im Rudel da sein sollte, so sehr auf sich selbst fixiert und so unendlich grausam zu denen sein konnte, die ihres Schutzes bedurften. Zärtlich streichelte sein Daumen an ihren Handgelenken über den Puls. Emma presste kurz die Lippen zusammen und dann fuhr sie fort.

„Das war die Zeit, in der ich isoliert wurde. In diesem Übergang zwischen Mechthilds Tod und der Lunapflichten-Übernahme durch Ivanna begann sie dem Rudel einzureden, dass die Omega nichts besonderes waren. Immerhin waren dem Rudel ja sechs geboren worden... und wo sechs waren, da können doch auch mehr sein! Es dauerte allerdings einige Jahre, bis auch die letzten im Rudel uns so behandeln wie Ivanna das gerne sehen wollte. Als Dienstboten, als Sklaven, als...Ja... als Wesen die außer ihrem Handelswert kein weiteres Daseinsrecht haben. Am Anfang waren die Bediensteten noch gütig und nett zu uns beziehungsweise zu mir, da drei von uns bereits weiter verkauft worden waren. Aber nach und nach nahmen sie alle Ivannas Verhaltensweise an. Sie genossen, dass die kleinen Prinzessinnen jetzt einfach mal arbeiten mussten für das was sie brauchten. Nichts mehr mit bedienen lassen. Wäre Alpha Canton mein Vater und Ivanna meine Stiefmutter, so wäre es ein klassisches Cinderella Märchen gewesen. Nur ohne die bösen Stiefschwestern, dafür mit sehr vielen bösartigen Bediensteten die froh waren endlich einmal den Spieß umdrehen zu können. Aber wenn ich ehrlich sein soll, waren die Tage die ich als Küchensklavin verbringen durfte tatsächlich entspannt. Denn wenn ich nicht in der Küche war und somit unter der Beobachtung des Küchenpersonals, konnte mich Henning unbemerkt aufsuchen. Und das waren die Stunden, die ich als meine persönliche Hölle bezeichnen würde. Er hatte diese krankhafte Besessenheit von mir und seine beiden Betas Cole und Lazlo, die er als seine Brüder bezeichnete, standen ihm da in seinem Sadismus um nichts nach. Das erste Mal als Henning zu mir kam, war ich gerade mal zwölf. Es war mitten in der Nacht.. Er kam rein, und zog meine Decke weg und dann hat er... dann hat.. er mich angefasst. Zuerst nur über meine Haare, dann hat er mein Hals geküsst und seine Hand zwischen meine Beine geschoben. Mit der anderen Hand hat er mir den Mund zu gehalten. Er hat die ganze Zeit irgendetwas gesagt wie: du gehörst mir, egal was diese Schlampe Ivanna sagt, du gehörst mir, nur mir! Und dann hat er den Finger...  in mich ... rein gesteckt..."

Emma begann zu weinen. Nicht heftig sondern langsam, aber unaufhaltsam strömen die Tränen über ihre Wangen. Jax' Wolf war außer sich vor Wut. Das Seelentier knurrte und fauchte. Seine riesigen Pfoten scharrten und Jax' blaue Augen leuchteten in einem tiefen klaren Goldton, dennoch zwang sich der Alpha ruhig zu bleiben. Er hatte es ihr versprochen... er würde bis zum Schluss zuhören, dann würde er seine Kleine trösten. Und danach würde er gepflegt, nach alter Tradition diesem verschissen Hamburger Rudel den Krieg erklären!
Emma räusperte sich und sprach mit belegter Stimme weiter.

„Nach dieser Nacht, ließ er mich in Ruhe...für ein paar Tage zumindest. Dann fand er immer wieder eine Möglichkeit mich zu berühren. Wenn er an mir vorüber ging strich er mir übers Gesicht, über die Brüste oder über meinen Po. Als er das nächste Mal zu mir kam, begleiteten ihn Cole und Lazlo. Es waren etwa vier oder fünf Monate vergangen, denke ich und wieder kamen sie nachts. Dieses Mal haben sie mich alle befummelt und dann haben mich die beiden Betas festgehalten, während Henning mich gezwungen hat... seinen Penis ... in den Mund .. zu nehmen... Seine Freunde haben gejohlt und sich gefreut, während ich fast an diesem Ding erstickt bin. Sie waren betrunken glaube ich. Jedenfalls stanken sie noch Alkohol. Als ob sie durch diesen Moment alle Hemmungen verloren hatten, kamen sie immer wieder. Und nicht nur Henning hat mich gezwungen ihm einen zu blasen. Beim nächsten Mal war es Cole. Danach Lazlo. In manchen Nächten waren es alle drei.
Der alte Alpha hatte gesagt, sie könnten mit mir machen, was sie wollen solange ich nur jungfräulich bliebe. Da ist natürlich viel Spielraum für diese sadistischen Wichser gewesen und den haben sie auch gut ausgenutzt. Ich möchte dir gar nicht alles erzählen was sie getan haben, glaub mir es war einfach zu viel und ich habe nur noch zur Göttin gebetet, dass sie mich schnell zu sich holt und das mein nächstes Leben mit einem Gefährten sein würde, der mich liebt und mich beschützt..."

Emma strich sich die Tränen von den Wangen. „Nachdem Alpha Canton mich halb tot geprügelt hat, weil sein Sohn ihn erzürnt hatte und der sadistische Teufel unbedingt einen Sandsack zu abreagieren benötigte, ist er zu mir gekommen und hat mir gesagt was meine Aufgabe wäre.. Er hat mir gesagt, dass er das Blackford Rudel haben will. Sobald ich die Gefährten der Drillinge sei, soll ich dafür sorgen, dass die drei bei einem Unfall ums Leben kommen oder wenigstens schwer verletzt werden würden... Dann könne er das Rudel ohne große Gegenwehr übernehmen. Wenn ich nicht gehorchen würde, dann würde er Sarah und Mia töten. Sie waren die einzigen in diesem verkackten Rudel die mir am Herzen lagen und er wusste das, also konnte er mich mit ihnen erpressen. Aber als ich dann bei den Blackford war, konnte ich meine Mission nicht durchführen. Sicher, ich hätte ihnen nicht die Lösung für Lias Heilung geben können, aber das konnte ich nicht durchziehen. Die drei haben sie so sehr geliebt... so sehr wie ich geliebt werden wollte und mir war klar, dass ich mich da nicht zwischen drängen konnte. Also habe ich Sarah angerufen und zum Glück hab ich das gemacht, denn ansonsten würde Lia jetzt keine Welpen tragen und ich wäre nicht hier.
Ich weiß, dass es richtig war, Mia zu befreien, aber die Umgebung dort und sie alle wieder zu sehen ... Cole, Laszlo, Ivana...das war einfach zu viel. Seitdem kommen diese ganzen Erinnerungen immer wieder hoch. Und dann dachte ich auch noch, dass du jetzt Mia willst und nicht mich und ich fühlte mich auf einmal so alleine und einsam und es tut mir so leid Jax... ich wünschte, ich wäre stärker als das. Ich wünschte, ich wäre die Gefährten, die du verdienst. Aber ich fürchte, ich bin nicht mehr gut genug, nicht mehr rein genug für dich. Und das bricht mir das Herz.." Zum Schluß hatte Emma immer schneller gesprochen, hatte die Worte regelrecht heraus gewürgt und wartete nun völlig aufgelöst auf das Urteil des Alphas vor sich.

Jax beugte sich vor und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Emma," sagte er. „Ich hab dir doch versprochen, dass nichts was du mir erzählst meine Meinung über dich ändern wird. Du bist das stärkste und gütigste Wesen das ich jemals kennen gelernt habe. Meine Meinung von dir, mein Liebling... sie könnte nicht höher sein. Das, was du erlebt und überlebt hast...ich bezweifle, dass ich das geschafft hätte. Du bist so viel stärker als du selber glaubst. Ich werde niemals zulassen, dass dich einer von diesen Hamburger Wichsern wieder in die Finger bekommt. Und wenn es dir hilft, mein Engel.. dann werde ich dir beibringen, wie du dich selber verteidigen kannst. Und sei's auch nur indem du eine Pistole mit Silberkugeln direkt in die Hackfressen von Alpha Junior und den kleinen Schwanzträgern von Betas abfeuerst.
Du bist mein. Meine Gefährtin und ich liebe dich mehr als alles auf dieser Welt."

EmmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt