EMMA
„Wach auf, mein Liebling... wir sind Zuhause!" Jax warme, tiefe Stimme weckte Emma auf. Sie gähnte und schmiegte sich immer noch unter dem T-Shirt an die nackte muskulöse Brust des Alphas. Unbewusst rieb sie ihre Nase an der Stelle über seinem ruhig schlagendem Herzen und inhalierte seinen Duft. Das leise Lachen des Mannes mischte sich in das beständige Schnurren, langsam zog er sein Shirt aus und die kleine Omega maunzte regelrecht, als die kühle Luft des Rheintals auf ihre Haut traf. Immer noch halb im Schlaf schob sie sich in Jax Armen hoch und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ok... dann halt so," murmelte der Mann leise, hob sie in seinen Armen auf und trug Emma ins Rudelhaus. Sophie kam ihm entgegen und fragte besorgt: „Göttin... ist alles in Ordnung mit ihr? Ist sie verletzt?" Oli eilte hinter Jax die Stufen hinauf und sagte im vorbeigehen schnell: „Keine Sorge, Luna. Emma ist nur erschöpft. Körperlich und emotional. Aber wir brauchen trotzdem den Doc... ist sie im Krankenflügel?" Die Luna nickte und Oliver stürmte die Treppe hoch um die Rudelärztin zu holen.
Emma kämpfte sich derweil aus dem süßen Nebel des Halbschlafes empor und sah sich müde um. Jax lächelte zärtlich und sah auf sie herunter. „Guten Morgen, mein Kleines. Gehts dir besser?" Die junge Frau nickte verschämt und glitt aus seinen Armen. „Es tut mir leid.. ich... ich .. weiß nicht... Ähm... Ich wollte nicht, ich meine.." völlig verwirrt, mit hochroten Wangen druckste Emma herum und scharrte nervös mit den Füßen auf dem Teppich. Jax streckte die Hand nach ihr aus, doch die Omega wich zurück. In den grünen Augen stand eine Qual, ausgelöst durch Erinnerungen, welche die Erlebnisse der letzten Tage hervorgerufen hatten.
„EMMA!" schrie eine Frauenstimme und Lia stürmte die Treppe runter. Und ehe der Rotschopf es sich versah, fand sie sich in den Armen der weißhaarigen jungen Frau wieder und wurde an einen Schwangerschaftsbauch gedrückt. „Kleine, oh, Göttin... du siehst so blass aus, du brauchst was zu essen und was Warmes zum anziehen!"Nur Sekunden später war Emma in ein wahres Ungetüm von einem rosanen Schal gewickelt und wurde auf die Couch gedrückt. Dann watschelte Lia mit wildem Eifer in Richtung Küche los, nur um von Konstantin (mal wieder) eingefangen zu werden. „Sonst gehts noch, Liebling?! Erinnerst du dich eventuell noch, was mit UNSERER Küche passiert ist? Wir wollen doch nun wirklich keine Wiederholung dieses Szenarios, hm?" Beleidigt setzte Alia sich auf das Sofa neben Emma und verschränkte schmollend die Arme. „Pfff... das kleine Feuer!" Emma drehte sich entgeistert zu ihr um: „FEUER?" Konstantin nahm Sophie dankend das Tablett mit Tee und Keksen ab und stellte es auf den kleinen Glastisch vor die beiden Frauen. „Hmmm... müssen wir jetzt wirklich den Begriff ‚klein' debattieren? Du hast die gesamte Küche abgefackelt! Wir mussten den Raum regelrecht restaurieren!" „Ja, ja, ja... übertreib halt!" maulte Lia und versuchte Emma mit den Keksen zu füttern.
Das Geräusch von Reifen erlöste die rothaarige Omega von den Bemutterungsversuchen der Blackford Luna. „Gray! Lucan!!!" rief Lia und raste los. Konstantin konnte sie gerade so auffangen, bevor sie vor lauter Eifer noch den Boden knutschte. „BABY! Langsam!!! Du bist nicht mehr alleine unterwegs und hast einen anderen Schwerpunkt! Vergiss das nicht ständig!" sagte der Alpha streng. Lias Augen begannen golden zu leuchten, als ihre Wölfin aufstieg. Lia nahm sich die Zeit kurz beschämt auszusehen, dann löste sie sich von Kon's Griff und hüpfte durch die Eingangshalle. Emma sah den schwarzhaarigen Alpha an und fragte entgeistert: „Sie hat echt die Küche abgefackelt?" Konstantin grinste und nickte: „Jepp... und jetzt hat sie absolutes Koch und Backverbot!" Die rothaarige Omega gluckste leise vor sich hin und auch Jax, der mit verschränkten Armen an der Wand lehnte schmunzelte. „Und was hat das mit den Schals auf sich?" fragte die junge Frau und deutete auf ihren eigenen und den rosanen um Konstantins Hals. „Jaaaaa... dafür können wir meiner Mutter danken. Nachdem Lia Küchenverbot bekommen hat, hat Mutter ihr Stricken beigebracht und Lia hat sich in den Kopf gesetzt, dass wir alle immer viel zu leicht bekleidet rumlaufen. Nun ja... Die Alphagarde ist bereits in kämpferisches Rosa gehüllt und der Rest fürchte ich muss auch nicht mehr allzu lange auch ihre pinken Wärmebringer warten.." Unter der schallenden Lachen der Luna, Emmas und Jax' eilte Konstantin nun Alia nach, bevor seine kleine Gefährtin die nächste Katastrophe vom Zaun brechen konnte.
Die restlichen SUVs fuhren jetzt in das Rondell vor der Alphavilla ein und Alia wurde ganz hibbelig. Als Grayson und Lucan ausstiegen hielt sie nichts mehr. Lia warf sich in ihre Arme und untersuchte sie sofort mit fliegenden Händen auf Verletzungen. „Liebling, es geht uns gut. Es kam zu keinem Kampf." beruhigte Gray die nervöse Omega und küsste sie sanft auf die bebenden Lippen. Sarah unterbrach sofort: „Nee, nee, nee... ihr hört jetzt augenblicklich damit auf! Sonst vögelt ihr hier gleich direkt auf der Motorhaube los! Und jetzt gerade haben wir andere Sorgen!" Ihre Mutter kam mit Mia auf den Arm auf die Treppe zu. Als Alia den misshandelten und gebrochenen Körper der schwarzen Wölfin sah, erstarrte sie mit einem Wimmern zu einer Salzsäule. Ihre Augen wurden riesig und ihre Gesichtsfarbe nahm ein ungesundes Hellgrün an. Lucan schlang die Arme um seine Gefährtin und drückte ihren zitternden Körper an sich. Langsam stieg ein Winseln in Lias Kehle auf, dass dann zu einem Jaulen und schließlich zu einem gellenden Schrei wurde. Wie wild kämpfte die Schwangere gegen die Umarmung ihres Gefährten, dann wandelte sie sich unkontrolliert. „Fuck!" zischte Gray und wollte sie auf den Arm nehmen, doch die weiße Wölfin preschte zwischen den zugreifenden Händen hindurch und jagte hinter Adeline her, dem verzweifelten Verlangen folgend, die Schwerverletzte Omega zu beschützen.
„KON!" brüllten die beiden Drillinge gleichzeitig, während Lia wie vom wilden Affen gebissen mit rudernden Pfötchen über den glatten Mamorboden rutschend in die Alphavilla hechtete. Konstantin fluchte wie ein Kesselflicker, riß sich seine Kleidung vom Körper und wandelte sich in seinen pferdegroßen schwarzen Wolf. Als seine jaulende Gefährtin an ihm vorbei rutschte, griff er blitzschnell mit den Fängen zu und hob sie im Welpengriff hoch. Noch in der Luft preschten die kleinen Pfoten ohne Bodenkontakt weiter und versuchten zu Mia zu gelangen. Konstantin trug sie ins Wohnzimmer zu Emma und setzte Lia auf dem Sofa ab. Als die schwangere Wölfin direkt wieder los laufen wollte, knurrte der Alpha sie drohend an. Die weiße Omega sah flehend zu ihm auf und winselte, jaulte und fiepte so kläglich, dass Emma eine Gänsehaut bekam und ihr Tränen in die Augen schossen. Jax schlich sofort wieder zu der jungen Frau, hob sie in seine Arme und setzte sich mit ihr auf seinem Schoß in einen Sessel. Sein beruhigendes Murmeln mischte sich mit dem Schnurren von Konstantin, doch Alia konnte sich nicht beruhigen. Ihr herzzerreißendes Heulen erfüllte das Rudelhaus und der kummervolle Nervenzusammenbruch der weißen Wölfin rief das Rheinrudel zusammen. Von überall strömten die Wandler herbei, gerufen von dem Schmerz und Trauer in den Schreien der fremden Luna.
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Emma
Hombres LoboMein erstes Rudel hat mich geschlagen, missbraucht und verkauft. Mein zweites Rudel hat mich geliebt , doch dort hatte ich keine Platz. Für beide bin ich jetzt offiziell tot... ertrunken bei einem Autounfall. Nur weil ich eine wertvolle Omega bin, h...