Nachdem Tara sich umgezogen hat und ihre Sachen geholt hat sind wir jetzt auf dem Weg zu mir, damit ich mich auch nochmal umziehen kann. Ich parkte das Auto und stieg aus. Danach ging ich zur anderen Seite, um ihr die Tür aufzumachen. "Willst du mit hoch kommen oder hier warten?" fragte ich sie. Sie überlegte kurz. "Ich komme mit." In der Lobby angekommen rief ich den Fahrstuhl und wir fuhren in den 21. Stock. Ich schloss die Wohnungstür auf und ging rein. Sie folgte mir. "Mach's dir bequem. Ich bin gleich soweit." Ich ging in mein Zimmer, schnappte mir ein paar Trainingsklamotten und zog mich um. Als ich zurück in den Flur ging, sah ich das Tara am Fenster stand und raus blickte. Sie sieht so schön aus. Nachdem sie sich umgezogen hat, trägt sie nun ein leichtes, zum Teil figurbetontes Kleid. Und sie hat eine tolle Figur. Ihr Po ist wohlgeformt und auch ihre Brüste sahen heute morgen sehr verlockend aus. Auch wenn sie kleiner sind als ich sie von anderen Frauen kenne.
Ich stellte meine Tasche geräuschvoll auf den Boden, woraufhin sie sich zu mir umdrehte. "Das sieht so schön aus." sagte sie zu mir uns deutet auf die Aussicht. "Und Abends hat man einen perfekten Blick auf den Sonnenuntergang. Perfekt für romantische Abende." antwortete ich grinsend. Sie rollte nur mit den Augen und drehte sich wieder zum Fenster. "Wohnst du alleine hier?" Ich ging zu ihr und stellte mich neben sie. "Mit meinem Bruder, der ist aber momentan verreist." "Und deine Eltern?" Ich schluckte, denn ich weiß nicht, was noch für Fragen kommen, wenn ich diese beantworte. "Ich bin Zuhause ausgezogen, als ich 16 wurde. Hierher zu meinem Bruder." Sie blickte mich an und ich merke, dass sie gerne weitere Fragen stellen möchte, aber aus irgendeinem Grund ließ sie es sein. Und ich verliebte mich noch ein bisschen mehr in dieses Mädchen. "Lass uns los." sagte ich zu ihr und ging zur Tür. Sie folgte mir.
***
Ich traf Tara vor der Bahn wieder. Heute ist die Eisbahn nicht leer, aber ich habe schon mit dem Chef geredet und wir können länger bleiben. Der Ausdruck auf Taras Gesicht zeigt mir auch, dass sie ein wenig endtäuscht ist über die Tatsache, dass die Eisbahn so voll ist. "Wir können länger bleiben, dann bekommst du noch deine leere Eisbahn." sagte ich zu ihr. "Du musst dich aber noch so anderthalb Stunden gedulden." Sie blickte mich lächelnd an und stieg dann auf das Eis. Ich folgte ihr. "Wo hast du es eigentlich gelernt so zu laufen?" fragte ich sie, während wir begannen mit der Menge mit zu fahren. "In meiner Heimat. Wie lange spielst du schon Eishockey?" stellte sie mir eine Gegenfrage. "Ich stehe auf dem Eis, seit ich denken kann. Mein Bruder hat mich immer mitgenommen. Er hat angefangen zu spielen, als er in die Schule kam. Ich habe es ihm dann nach gemacht." "Wie alt ist dein Bruder?" "25, er ist sechseinhalb Jahre älter als ich." sie schien kurz nachzudenken. "Das bedeutet du bist 19 Jahre?" "Fast, im Sommer werde ich 19" nickend nahm sie das zur Kenntnis und wir fuhren stumm weiter. Ich betrachtete sie hin und wieder verstohlen von der Seite. Sie schien in Gedanken zu sein und ich wollte sie nicht stören.
"Warum gehen Amy und Adam nicht auf die selbe Schule?" durchbrach sie das Schweigen. Ich zuckte mit den Schultern. "So genau weiß ich das nicht. Ich glaube das hing damit zusammen, dass Amys Freundin auf die andere Schule gegangen ist oder so." Die Eisfläche wurde langsam leer. Auch Tara schien das zu bemerken, denn sie drehte sich plötzlich und fuhr rückwärts weiter. Immer noch bin ich fasziniert davon, wie sicher sie auf dem Eis ist. "Hast du schonmal an Wettbewerben teilgenommen?" fragte ich interessiert nach. "Früher schon, ich habe einige Wettbewerbe gewonnen." "Und jetzt hast du aufgehört?" sie nickte bestätigend. "Warum? Weil du umgezogen bist?" Ich sah kurz etwas in ihren Augen aufschimmern, dann drehte sie sich wieder, sodass sie vorwärts fuhr und hielt an der Seite an. Ich folgte ihr und stellte mich neben sie. Wir stehen uns jetzt gegenüber. "Nein, ich habe schon früher aufgehört." begann sie und schien kurz zu zögern, ob sie weiter reden soll. Auf einmal strahlte sie Unsicherheit aus. Gerade wollte ich ihr sagen, dass sie mir das nicht erzählen muss, da fing sie an weiter zu reden. "Mir hat das Eislaufen immer riesigen Spaß gemacht. Macht es auch immer noch. Ich fühle mich so frei und kann die Umwelt einfach mal ausschalten. Ich konzentriere mich nur auf meinen Körper, spüre jeden einzelnen Muskel und dann ist da auch immer der kleine Nervenkitzel, dass ein falscher Schritt bedeutet auf der Nase zu landen." Ich hörte ihr aufmerksam zu. "Ich habe dann angefangen an Wettbewerben teilzunehmen. Da war ich auch noch wirklich sehr jung." Nachdenklich schaute sie in die Ferne. "Ich glaube ich war 8 Jahre alt, bei meinem ersten Wettbewerb und ich war ziemlich weit vorne. Zweiter Platz um genau zu sein. Ich habe mich natürlich gefreut, dass den Anderen das so gefallen hat, was ich gemacht habe. Anfänglich waren das nur so kleine Wettbewerbe von der Eissporthall dort veranstaltet und jeder der wollte konnte mitmachen. Aber nach und nach wurden einige Trainer auf mich aufmerksam und die Wettbewerbe wurden immer ernster." Jetzt schaute sie auf ihre Schuhe und sie sprach mit zitternder Stimme weiter. "Auch meine Eltern waren stolz auf mich. Mein Vater besonders. Er hat sich da richtig reingekniet. Aber irgendwann wurde der Druck zu groß. Mein Vater hat mich angebrüllt wenn ich keine gute Leistung gebracht habe und nur Zweite oder Dritte war. Ich war jeden Tag mehrere Stunden auf dem Eis und habe trainiert. Es ging wirklich um Perfektion. Das Bein darf keinen Zentimeter zu hoch oder tief sein und so." Sie schniefte ein Bisschen und ich merkte, dass sie anfing zu weinen. Ich legte meine Hand auf ihre, mit welcher sie sich an der Seite festhielt. "Du musst nicht weiter reden, wenn du nicht möchtest." redete ich sanft auf sie ein. Aber sie schüttelte den Kopf und machte weiter. "Ich war irgendwann am Ende meiner Kräfte. Ich war gerade mal 15 Jahre alt und hatte einen Burn Out. Das Eislaufen hat mir schon lange keinen Spaß mehr gemacht. Ich konnte nicht mehr abschalten, denn jedes Mal hatte ich das Gebrüll und die Unzufriedenheit von meinem Vater im Kopf. Meine Mom hat auch mitbekommen, dass mit das nicht mehr gut tut und nach einem Gespräch mit einem Arzt und Psychologen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ich mit dem Eislaufen aufhören soll. Mein Vater war damit nicht einverstanden und dann ging die Ehe meiner Eltern in die Brüche. Meine Mutter hat die Scheidung eingereicht und seit dem habe ich meinen Vater nicht mehr wieder gesehen." Sie weinte jetzt richtig und ich zog sie vorsichtig an meine Brust und umarmte sie. Ich strich über ihren Kopf und versuchte sie wieder zu beruhigen. "Wann hast du wieder angefangen zu laufen?" fragte ich sie nach einer Weile. Sie löste sich aus meiner Umarmung und lächelte mich kurz an. "Ziemlich schnell, nachdem mein Vater verschwunden ist. Es war Winter und ein kleiner See bei uns in der Stadt war zugefroren. Ich bin morgens aufgestanden, habe mir meine Schuhe genommen und bin auf das Eis gestiegen. Ich war so froh, dass ich wieder laufen konnte ohne mir Gedanken machen zu müssen, dass es nicht perfekt ist. Ich konnte einfach ich sein." Ich strich mit den Daumen unter ihren Augen lang um die Tränen wegzuwischen. Ich ließ meine Hände an ihren Wangen und betrachtete sie. "Wenn du läufst, ist das als ob alles Andere stehen bleibt." begann ich zu sprechen. "Da ist so viel Gefühl und Eleganz drinnen. Du wirkst so unbeschwert und glücklich und steckst so viel Leidenschaft da rein. Ich habe noch nie etwas Schöneres gesehen und könnte dir den ganzen Tag zuschauen. Kaum vorzustellen, dass jemand das kaputt machen wollte." Ich stand ihr jetzt ziemlich nahe gegenüber und mein Herz klopft wie verrückt in meiner Brust. Ich schaute noch eine Weile in ihre schönen Augen, bevor ich mich leicht zu ihr runter beugte und sie küsste. Sie erwiderte den Kuss und in mir wurde alles ganz warm.

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Die Eisprinzessin
Teen FictionSie ist ein Naturtalent. Er ist ein der Kapitän der Eishockeymannschaft. Am Anfang hassen sie sich. Lieben sie sich am Ende? Tara ist neu in der Stadt und an der Schule. Sie versucht sich einzuleben, aber das fällt ihr doch schwerer als gedacht. Di...