Ich lehnte mich immer noch auf dem Eis gegen die Bande und beobachte Tara. Ihre Haare wehten im Fahrtwind und auch der Rock ihres Kleides flatterte leicht. Ich sah ihre Eleganz und spürte die Emotionen, welche sie in den Tanz legte, hautnahe. Immer wieder streifte ihr Blick kurz meinen, bevor sie die nächste kunstvolle Drehung wagte. Selbstbewusst und mit erhobenem Kinn kam sie zum Stehen. Dabei hat sie den Blick auf mich gerichtet. Er ist weich und warm und ein strahlendes Lächeln zierte ihr Gesicht. Ich lächelte ebenfalls. "Wow." hörte ich Kate hinter mir leise sagen. Ich konnte ihr nur zustimmen. Im nächsten Moment spüre ich eine Hand auf der Schulter und nach einem Blick nach Hinten wusste ich, dass das mein Bruder ist. Er beugte sich zu mir "Lass sie nicht gehen, kämpf um sie!" Ich wusste, dass er damit meine Eltern meinte und nickte nur kurz, denn mein Blick wandert wieder zu Tara, welche jetzt auf uns zu kommt. Kurz drückte die Hand meines Bruders meine Schulter ein wenig fester, bevor sie verschwand. Tara kam neben mir zum stehen. Ihr Atem geht ein bisschen schneller und ihre Wangen sind gerötet. Ein wenig unbeholfen schauten wir uns an, wussten nicht so recht, was wir tun sollen. Im Hintergrund hörte ich ein genervtes Stöhnen, danach spürte ich eine Hand an meinem Rücken. Im nächsten Moment wurde ich kräftig nach vorne geschubst. Kurz geriet ich ins Straucheln, dann spüre ich die zarten Hände von Tara an meinem Arm und konnte mich im nächsten Moment wieder fangen. In Taras Gesicht bildet sich ein amüsiertes Lächeln und ich drehte mich um, um den Übeltäter zu finden. Niemand anderes als Kate stand mit provozierender Mine und verschränkten Armen dort. "Na los du Feigling, jetzt küsse sie endlich!" Nach einem letzten bösen Blick drehte ich mich wieder zu Tara und wollte sie küssen, doch sie kam mir zuvor und schon lagen ihre Lippen auf meinen. Seufzend legte ich meine Arme um sie und zog sie dichter an mich heran. Es fühlt sich an, als ob die Welt still steht. Alles rückt in den Hintergrund und mein Körper stand in Flammen.
"Was haltet ihr von einem Spiel?" hörte ich Adam sagen, nachdem wir einige Runden gemeinsam gelaufen sind und Adam und Amy mir deutlich gemacht haben, wie nachtragen sie wegen gestern Abend sind, nachdem sie noch das Wohnzimmer putzen mussten. Wenig später hatten wir alle Hockeyschläger in der Hand. Ich erhob meine Stimme. "Ich schlage vor Shawn, Kate und ich in einem Team. Amy, Adam und Tara in das andere." "Hey, das ist doch unfair!" hielt Amy dagegen. "Nein, glaub mir Amy, wer Kate im Team hat, kann nur verlieren." lachte Shawn, welcher sich im nächsten Moment einen Seitenhieb von Kate einfing. "Aber du bist mit deinem Bruder ein eingespieltes Team!" "Ja das bin ich mit Adam auch. Allerdings sitzt Kate die Hälfte der Zeit auf dem Arsch und einer muss ihr hoch helfen. Soweit ich weiß hast du aber auch schon einige Erfahrung im Hockey und das Tara Eislaufen kann, muss ich ja niemanden beweisen. Also sehe ich euch klar im Vorteil." Ich redete in meinem typischen Captain-Tonfall, welcher keine Widerrede duldete, auf Amy ein. Es schien zu funktionieren, auch wenn ich erkennen konnte, dass Amy nochmal dagegen halten wollte. Doch da sprang Adam schon ein. "Er hat Recht, Ames. Wir haben bessere Chancen, weil Tara ihn mit nur einem Augenaufschlag aus dem Konzept bringen kann." "Ich lasse mich nicht ablenken!" schnaubte ich. Das Argument von Adam schien geholfen zu haben, denn im nächsten Moment drehte Amy sich um. Adam fuhr ihr hinterher und ich ging davon aus, dass Tara denen folgen wird, allerdings blieb sie unsicher stehen. "Alles in Ordnung?" Sie blickte mich an und dann den Schläger ein wenig hilflos. "Ich weiß gar nicht wie das geht und was ich machen muss." sagte sie leise zu mir. "Naja, das primäre Ziel ist es ein Tor zu schießen." Ich nahm ihr den Helm aus der Hand und setzte ihr den auf den Kopf. "Gleichzeitig musst du verhindern, dass die Gegner eins schießen." Ich platzierte den Puck vor Tara, bevor ich um sie herum fuhr. "Bist du Rechtshänderin?" fragte ich sie und als sie nickte, brachte ich den Schläger und ihre Hände in die richtige Position. "So und jetzt musst du nur noch den Puck vor dich her spielen und ein Tor schießen." langsam begann ich mit ihr die Bewegung durchzuführen. Bin mir aber auch ihrer Nähe bewusst und als sie mit ihrem Po meine Mitte streifte, schoss es mir warm durch den Körper und ich ließ Tara abrupt los. Sie schien nicht zu bemerken, was sie gerade in mir ausgelöst hat und machte weiter mit dem was ich ihr gezeigt habe. Adams Blick zur Folge schien dieser aber genau zu wissen, was gerade durch mich durch gegangen ist. "So und jetzt nur noch ein kräftiger Schlag gezielt ins Tor!" sagte ich zu Tara, als diese in einer guten Reichweite zum Tor war. Sie befolgte meinen Befehl, holte aus und schoss den Puck mit so viel Eleganz in das Tor, dass ich kaum glauben mag es ist heute das erste Mal, dass sie einen Schläger in der Hand hält. Amy klatschte erfreut in die Hände und als ich mich umblickte, waren auch die Anderen von Tara beeindruckt. "Kleiner Bruder, ich habe das starke Gefühl, dass wir verlieren werden!" "Ey, kein Pessimismus auf dem Feld!" rief ich ihm entgegen und fuhr dann wieder zu Tara. Sie schien immer noch unsicher zu sein. "Das klappt doch ganz gut. Wichtig ist, dass du für einen stabilen Stand in die Knie gehst und dich vorbeugst. Aber ich bin sicher du schaffst das." "Aber brauch ich nicht andere Schuh?" fragte sie mich und deutet auf ihre. Diese sind anders als unsere. Sie hat typische Eiskunstlaufschuhe und somit eine längere Kufe und diese typischen Zacken vorne. "Du kannst dir gerne andere holen, aber für so ein kleines spaß Spiel sollten diese reichen. Immerhin kannst du in denen ja prima laufen." Ich strich Tara mit meinem Finger über die Wange und lächelte ihr aufmunternd zu. "Hey, lass die Finger von unserer Stürmerin!" Im nächsten Moment kam Amy zwischen uns gelaufen und funkelte mich böse an. Lachend drehte ich mich um, sammelte meinen Helm ein, bevor ich zu meinem Bruder fuhr. "Also, was ist der Plan?" fragte er mich. "Kate stellen wir als Blockade vors Tor. Sobald sie hinfällt sind die Anderen wahrscheinlich abgelenkt und wir können dann unseren altbekannten Spielzug machen." Ich sah wie Kate gerade Luftholte um sich zu beschweren, da geriet sie schon ins Wackeln und Shawn bewahrte sie gerade so noch vor dem Hinfallen, was sie nur mit einem Schnauben kommentierte. Ich drehte mich um und deutet den anderen, das wir bereit sind. Diese sind es auch. Shawn positionierte Kate vor dem Tor und erklärte ihr nochmal kurz, was sie tun soll. Adam kam zu mir in die Mitte gefahren wir schauten uns kurz an, bevor wir anfingen. Da es kein Schiedsrichter gab, der den Puck einwerfen konnte, ging es hier einfach nach einem kurzen Nicken um Schnelligkeit. Ohne Probleme konnte ich den Puck für mich gewinnen, spielte diesen gekonnt zu Shawn, welcher sogleich von Adam und Amy belagert wurde. Bevor das aber passierte, passte er schon zu mir. Tara kam auf mich zu und ich merkte, dass sie immer noch unsicher war. Ich nutzte das aus, navigierte nach einem kurzen Verwirrungsmanöver unbeeindruckt um sie herum, bevor ich wieder zu Shawn abgab und dieser ein Tor schoss. Kate hinter uns jubelt aufgeregt.
Drei weitere Tore konnten wir so ähnlich erzielen. Denn Shawn und ich sind wirklich ein unschlagbares, eingespieltes Team. Zwar konnten unsere gemeinsamen Punktspiele in der Schule an einer Hand abgezählt werden auf Grund des Altersunterschied, aber dennnoch harmonieren wir perfekt auf dem Eis. Gerade kam Tara wieder auf mich zu und ich setzte wieder zum Ausweichmanöver an, allerdings kam es dazu nicht, denn sie nahm mir den Puck gezielt ab und passte diesen zu Adam. Ich und Shawn setzten gleichzeitig zum Sprint an, doch er war schneller, lief um Kate herum und machte das Tor. Diesmal waren es Amy und Tara, welcher erfreut aufjubelten. "Nicht schlecht." sagte ich anerkennend zu Tara. Denn nicht viele schaffen es, mir den Puck abzunehmen. Diese reckte aber nur triumphierend die Nase, was mich heiser lachen ließ. Auch die nächste Runde schaffte Tara es mir wieder den Puck abzunehmen und zu Adam zu passen. Dieses Mal war Shawn aber schneller bei Adam. Gerade als er zu Amy passen wollte, ging Shawn dazwischen und konnte wieder gewinnen. Adam reagierte schnell, als Shawn zum Pass an mich abgab, allerdings streifte er den Puck nur und ich konnte ihn mir vor Tara holen. Ich setzte wieder an um sie herum zu navigieren. Täuschte erst zu ihrer Linken an, fuhr dann aber doch zur Rechten herum. Allerdings schien sie damit gerechnet zu haben, denn im nächsten Moment fuhr sie in mich rein, ich stolperte und wir landeten unsanft auf dem Boden. Kurz schaute ich sie besorgt an, aber ich sah ein Lächeln auf ihren Lippen und meine bekamen auch eins.
Wir beendeten das Spiel mit einem knappen Sieg für uns und mit knapp meine ich auch wirklich knapp. Tara wurde immer mutiger. Immer wieder hatte sie es geschafft die Spielzüge von mir und Shawn zu unterbrechen und tatsächlich hatte Tara auch das ein oder andere Tor gemacht. Denn wie ich leider feststellen musste, ist Tara ziemlich geschickt darinnen auszuweichen. "Das hat Spaß gemacht." Tara kam auf mich zugefahren. Ihren Helm hatte sie abgenommen und ihr klebten die Haare verschwitzt an der Stirn. "Ja das hat es. Ich hätte nicht gedacht, dass du mir einen Puck abnehmen wirst." "Ach das war einfach. Irgendwann hatte ich eure Manöver durchschaut und dann musste ich mich einfach nur noch richtig positionieren um deinen Spielzug zu unterbrechen." Überrascht schaute ich sie an und ging in Gedanken nochmal zurück ins Spiel. Tatsächlich war sie hin und wieder an Stellen aufgetaucht, wo ich sie nicht erwartet habe und das waren auch meistens die Momente wo wir den Spielzug verloren haben. Und wenn ich genau überlege ist Ähnliches auch zwischen den Pässen der Drei passiert. Adam hat immer dahin gepasst wo ich es nicht erwartet habe, weil jeder richtiger Spieler niemals da gestanden hätte, wo sie es tat. "Sicher, dass es dein erstes Mal Hockey war?" fragte ich sie skeptisch. Konnte es echt sein, dass sie so schnell die Strategien verstand und gegensteuern kann? "Sie ist gut, Captain, wir sollten vielleicht mal was von ihr abgucken." Adam kam angefahren, klopfte mir auf die Schulter. Ich zog Tara an ihrer Taille zu mir heran und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Wie hast du das gemacht?" "Ausschlussprinzip." sagte sie nur, löste sich von mir und ging dann runter vom Eis. Kopfschüttelnd folgte ich ihr.
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Die Eisprinzessin
Teen FictionSie ist ein Naturtalent. Er ist ein der Kapitän der Eishockeymannschaft. Am Anfang hassen sie sich. Lieben sie sich am Ende? Tara ist neu in der Stadt und an der Schule. Sie versucht sich einzuleben, aber das fällt ihr doch schwerer als gedacht. Di...