Blake

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Ich betrachtete Tara dabei, wie sie die Karte studierte. Wir haben nicht viel geredet seit wir die Eishalle verlassen haben. Ich muss auch ehrlicherweise sagen, dass ich keine Ahnung haben, was das angeht. Tara macht mich irgendwie nervös. Normalerweise steige ich nur mit den Mädchen ins Bett und mehr auch nicht. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum Kate mich so überrascht angeguckt hat. Tara schien zu bemerken, dass ich sie beobachte. "Willst du nicht auch in die Karte schauen?" "Ich weiß schon was ich will." sagte ich zu ihr. "Oh, was denn?" fragte sie neugierig. Ich beugte mich zu ihr rüber. "Vertraust du mir?" sie bejahte meine Frage mit einem nicken "Gut, gibt es irgendwas, was du nicht essen kannst oder magst?" "Nein, ich glaub nicht?" "Alles klar, dann gehe ich jetzt für uns bestellen." sagte ich und sprang vom Tisch auf. Ohne mich nochmal umzublicken ging ich zum Tresen und wartete auf Kate. "Na was darfs sein?" fragte Kate mich und nahm ihr Tablet zur Hand. "Zwei heiße Schokoladen mit Sahne." Sie nickte und begann zu tippen. "Dazu zwei Käsekuchen und eine Waffel mit heißen Himbeeren und Sahne. "Wer ist die Kleine?" fragte sie mich, während sie begann den Teig auf das Waffeleisen zu verteilen. "Tara, sie geht in meinen Jahrgang." Sie begann nebenbei den Kuchen auf die Teller zu verteilen. "Aha, sie ist so, nunja, anders. Anders als die Mädels, mit denen du dich sonst abgibst. Wie kommts?" Ich zuckte nur mit den Schultern und sie stellte mir die Teller mit den Kuchen vor die Nase. "Ist es das was ich denke?" fragte sie mich grinsend. "Ich weiß nicht was du denkst." antwortete ich unschuldig. Sie schob mir die Teller entgegen. "Hier den Rest bringe ich euch gleich." 

Ich ging zurück zu Tara. Sie tippte gerade was in ihr Handy, aber legte es sofort weg, als ich die Teller abstellte. "Hier einmal der leckerste Käsekuchen für uns. Den Rest bringt Kate uns gleich. Ich hoffe du magst Käsekuchen." lächelnd nahm sie die Gabel und begann zu essen. Erwartungsvoll schaute ich ihr beim Essen des ersten Stückchens zu. "Und?" fragte ich sie. "Hervorragend!" sagte sie und auch ich begann jetzt meinen Kuchen zu essen. Kate kam und brachte uns den Rest meiner Bestellung. 

Zufrieden lehnte sie sich in zurück und schlürfte an ihrer heißen Schokolade. "Das war sehr lecker, Dankeschön." "Nichts zu Danken" eine Weile saßen wir schweigend da. Es ist ein angenehmes Schweigen. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen soll und sie anscheinend auch nicht. Irgendwann kam Kate zu uns an den Tisch "Darf es bei euch noch etwas sein?" fragend schaute ich zu Tara. "Nein Danke, für mich nichts." antwortet sie höflich auf Kates Frage. "Ich komme dann gleich zahlen." sagte ich zu ihr. Kate nahm das dreckige Geschirr und ging wieder. "Wo ist hier die Toilette?" fragte Tara an mich gewannt. "Vorne auf der linken Seite." Sie stand auf und ich tat es ihr gleich. Während sie weiter zu den Toilette ging, begab ich mich zu Kate um zu bezahlen. "Na und was wird jetzt noch veranstaltet?" fragte sie mich leicht grinsend. Ich zuckte nur mit den Schultern und legte ihr 20 Dollar hin. Sie schien zu merken, dass ich ein wenig verloren in der Situation mit Tara bin. "Du hast keine Ahnung wie du mit ihr umgehen sollst, hab ich recht?" fragte sie mich. Resigniert stimmte ich ihr zu. "Sie macht mich nervös. Ich habe sowas noch nie gemacht." "Darf ich dir einen Vorschlag machen?" fragte Kate mich und ich nickte nur energisch. "Geh doch mit ihr noch ein bisschen draußen im Winter Wonderland spazieren. Stell ihr ungezwungen ein paar Fragen. Und dann bringst du sie ganz anständig nach Hause. Man soll nämlich aufhören, wenn es am Schönsten ist." sie begann damit Gläser zu spülen. "Und was stelle ich für Fragen?" "Oh Blaki, das kann doch nicht dein Ernst sein!" sagte sie kopfschüttelnd. Ich schaute sie nur verzweifelt an. "Wie wäre es denn mit: Was hörst du für Musik? Was ist deine schönste Kindheitserinnerung? Was ist deine Lieblingsfarbe? Da gibt es eine ganze Palette zur Auswahl." Tara kam von der Toilette wieder und stellte sich neben mich. Sie sieht so unglaublich schön aus. Ich merkte wie Kate uns von der Seite aus beobachtete. "Wollen wir los?" fragte ich Tara, woraufhin sie nickte und los ging um ihre Sachen zu holen. Kate warf mir noch einen ermahnenden Blick zu "Sie ist nett. Verletze sie nicht!" Doch ich drehte mich schon um und folgte Tara. Warum sagen das gerade alle?  

Wir verließen das Café und die eisige Luft umgab uns. Es schneite immer noch und auf den Wegen hat sich mittlerweile eine leichte Schneedecke gebildet. Tara zog sich gerade ihre Handschuhe an. "Wollen wir noch ein bisschen durch die Gegend laufen?" fragte ich. Sie überlegte kurz bevor sie mit ja antwortete. Ich ging also los und sie folgte mir. Hin und wieder stießen wir mit den Schultern zusammen. "Ich finde Schnee hat etwas Beruhigendes." sagte sie nach einer Weile. Ich schaute zu ihr, da begann sie weiter zu reden. "Ganz leise und unauffällig tanzen die Flocken zu Boden. Alles wirkt so viel heller und fröhlicher." Ich betrachtete jetzt auch den Himmel und die herunterfallenden Flocken. Sie hat recht. Es ist wirklich sehr beruhigend. "Von deiner Wohnung aus hast du bestimmt eine richtig schöne Aussicht." Sie blickte verträumt in die Ferne und ich wollte gerade sagen, dass wir ja zu mir können um uns das anzusehen, aber dann erinnerte ich mich an Kates Worte und sagte stattdessen "Ich habe noch nie so wirklich darauf geachtet." "Oh naja." sagte sie nur und wir stapften weiter durch den Schnee. Hin und wieder schaute Tara sich die Schaufenster an. Irgendwann blieb sie vor einem Schaufenster stehen und ging näher heran. Es schien Schmuck zu sein. Ich betrachtet sie erst einen Moment, bevor ich auch näher an das Schaufenster heran trat. Es sind kleine Schmuckstücke. Handgemacht anscheinend. Ich folgte ihren Blick und erkannte, dass sie auf einen kleinen Schlittschuh schaute. "Das sieht alles so schön aus." sagte sie zu mir und schaute weiter. Ihr Blick fiel aber immer wieder auf den Schlittschuh zurück. "Guck mal, ein kleiner Pinguin! Wie süß!" Ich folgte ihrem Finger. Wir schauten uns den Schmuck noch ein bisschen länger an und sie bestaunte das Handwerk. "Wollen wir langsam zurück zum Auto?" fragte ich sie, da mir langsam kalt wurde. Sie nickte, konnte aber ihren Blick nicht von dem Fenster nehmen. Bevor ich hier noch wirklich einfriere, nahm ich ihre Hand und zog sie vorsichtig mit mir. Sie ließ sich von mir ziehen, löste ihre Hand aber nicht aus meiner. Allerdings hatte sie Handschuhe an und ich nicht. Kurz entschlossen schob ich meine Hand samt ihrer wieder in meine Jackentasche. Es schien sie nicht zu stören und so gingen wir zurück zu meinem Auto. Dort angekommen öffnete ich ihr die Tür um dann selbst einzusteigen. Ich startete den Motor und drehte die Heizung voll auf. Zusätzlich schaltete ich meine und ihre Sitzheizung an. 

Die EisprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt