Überwiegend Macho (Felix Lobrecht FF)

Ruhe

Ruhe

„Hör mal." seufzte Fiona und wandte sich Patrick zu. „Ist vielleicht jetzt nicht unbedingt der richtige Moment dafür, aber ich glaube, ich muss dir was sagen."

Gespannt sah er sie an.

„Felix und ich, wir—"

„Arbeiten gemeinsam an einer Kollektion. Ihre Kollektion. Die sie über mein Label rausbringen wird." unterbrach Felix sie. „Deswegen war ich in ihrem Zimmer. Da liegen die Entwürfe. Kannst gerne schauen, wenn du mir nicht glaubst."

Fiona sah ihn verwirrt an.

„Warum bringst du eine Kollektion über sein Label raus?" fragte Patrick überrascht.

„Ist ne längere Geschichte." erklärte sie.

„Hattest du deswegen nie Zeit? Warst du damit beschäftigt?"

„Ja." antwortete Felix für sie. „War echt viel Arbeit."

„Was passiert hier?" flüsterte Lara Ana zu, die eben so verwirrt war, wie sie.

„Ich habe keine Ahnung." murmelte sie zurück.

„Hey Patrick, wir haben frische Brötchen vom Bäcker, hast du vielleicht Hunger?" versuchte Lara die angespannte Situation zu retten und Felix und Fiona die Möglichkeit zu geben, sich kurz sammeln zu können.

„Eh, klar. Warum nicht?" entgegnete Patrick.

„Perfekt. Geh schon mal vor, ich komme sofort nach." lächelte Fiona und leitete ihn Richtung Wohnbereich. Sobald Patrick außer Hörweite war, drehte sie sich zu Felix um.

„Was tust du? Ich hätte ihm grade die Wahrheit sagen können!" zischte sie.

„Das solltest du nicht tun." antwortete Felix abgeklärt und atmete einmal tief durch. „Hör zu, wir hatten echt ne coole Zeit so, aber das passt einfach nicht."

Fiona fiel in diesem Moment jegliche Emotion aus dem Gesicht. „Was redest du da bitte? Es war doch die ganze Zeit alles gut."

„War's auch." bestätigte er. „Und jetzt ist es halt vorbei. Wenn du dir Sorgen um die Kollektion machst, das musst du nicht. Das läuft ganz normal weiter."

„Es geht mir doch nicht um diese blöde Kollektion!" erhob sie ihre Stimme, senkte sie aber im nächsten Satz gleich wieder. „Ich versteh nicht warum... ich wollte das mit Patrick doch beenden."

„Ich hab's dir grade gesagt. Es passt einfach nicht. Versteh's einfach und leb dein Leben mit ihm."

Fiona lachte humorlos auf. „Was ist denn bitte zwischen gestern Nacht und jetzt grade passiert, dass es plötzlich nicht mehr passt?"

„Lass gut sein." winkte er ab. „Patrick ist jetzt wieder da, also brauchst du mich nicht mehr."

„Was redest du für einen Unsinn? Ich—"

Ich muss jetzt auch los." unterbrach Felix sie schnell. „also... viel Spaß noch."

Schnellen Schrittes ging er zur Wohnungstür, öffnete diese und drehte sich noch einmal zu Fiona um, die perplex da stand.

„Tut mir Leid." murmelte er schließlich und ließ die Tür hinter sich in's Schloß fallen.

Völlig desorientiert stand Fiona da. Was sollte das? Warum tat er das? Die ganze Zeit über redete er davon, dass sie Patrick in den Wind schießen solle und von einer Minute auf die andere sollte sie es doch nicht mehr tun? Was war passiert? Was hatte seine Meinung geändert?

„Hey." plötzlich trat Patrick neben sie. „Was ist los? War er wieder ein Arschloch?"

„Mhm." machte sie und spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete.