Wortlaut
„Guten Abend, schöne Frau." begrüßte Patrick Fiona, die sich auf dem Beifahrersitz seines dunkelblauen Nissan Skylines niedergelassen hatte.
Es war schon damals sein Traum gewesen, irgendwann dieses Auto zu fahren, daran konnte sich Fiona noch erinnern. Damals saßen sie zusammen auf der riesigen Couch ihrer Eltern, als diese Mal wieder einen ihrer jährlichen Ausflüge in die Berge machten, und schauten 2 Fast 2 Furious.
„Irgendwann werde ich genau dieses Auto fahren." murmelte Patrick damals vor sich hin.„Guten Abend." sprach Fiona und lächelte ihn an. Sie war ein wenig überfordert. Sollte sie ihn küssen? Umarmen? Die Hand geben?
Die Entscheidung nahm Patrick ihr schnell ab, in dem er sich zu ihr rüber lehnte und sie sanft küsste.„Konntest du noch ein wenig schlafen?" fragte er sie, als er sich von ihr abwandte und den Wagen in den fließenden Verkehr einreihte.
„Ein bisschen. Wurde nach ein paar Stunden ziemlich unsanft aus dem Schlaf gerissen." erklärte Fiona.
„Was ist passiert?"
Sie seufzte. „Puh, also... erinnerst du dich an Adriana Garćia?"
„Die aus unserer Klasse?" fragte er. „Klar."
„Genau die. Sie war wohl gestern Abend auch noch auf der Party, als wir schon weg waren und hat dort mit Lara, meiner besten Freundin, angebandelt. Als ich heute Morgen nach Hause kam, stand sie plötzlich auf unserem Balkon."
„Ana ist lesbisch?" fragte Patrick überrascht.
„Sie meinte, sie hat sich nach dem Abschluss geouted. Naja, wie dem auch sei. Jedenfalls, wurde ich dann Nachmittags von Stimmen geweckt. Bin aufgestanden und wer saß auf meinem Platz am Esstisch? Felix."
Sein Blick verfinsterte sich. „Was wollte der denn?"
„Ana abholen. Ist wohl seine beste Freundin. Wie er halt so ist, hat er ein paar blöde Sprüche abgelassen was uns beide betrifft." erklärte sie und rollte mit den Augen.
„Was hat er gesagt?"
Fiona erinnerte sich zurück an die Situation. Wie er sich über den Tisch lehnte und seine blauen Augen sie anfunkelten. Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach.
Hat er dich gefickt, bis du seinen Namen geschrien hast?
Sie schüttelte sich. „Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Hab eigentlich nur mit einem Ohr zugehört. War halt irgendwas dummes. So typisch Felix halt."
„Ja, dumm passt ganz gut zu ihm." murmelte Patrick.
„Jap. Werde den jetzt wohl auch öfter ertragen müssen, schätze ich. Lara feiert in zwei Wochen ihren Geburtstag und hat ihn prompt mit eingeladen."
„Du solltest da nicht alleine hingehen." intervenierte Patrick sofort.
Fiona sah ihn überrascht an. „Von hingehen kann da nicht die Rede sein. Die Party findet bei uns zuhause statt. Lara hat mir schon angeboten, dass ich dich mitbringen kann. Also, nur wenn du möchtest, natürlich."
„Ich komme auf jeden Fall mit. Dann musst du diesen Trottel wenigstens nicht alleine ertragen." erklärte er, legte seine rechte Hand auf Fionas Oberschenkel und streichelte diesen.
„Ich habe gehofft, dass du das sagst." sprach sie und lächelte.
Das Restaurant, das Patrick für den Abend ausgesucht hatte, war super. Es wirkte, als wären sie mitten auf Kreta, mit den steinernen Wänden, den blauen Holzstühlen und dem Wein, der über ihnen um die Balken herum wuchs. Fiona bestellte Gemista, eines der wenigen Gerichte, welches ohne Fleisch serviert wurde, da sie seit einigen Jahren Vegetarier war. Patrick aß Moussaka. Als Absacker wurde jedem noch ein Ouzo gereicht.
„Hat es dir geschmeckt?" fragte Patrick, nachdem er die Rechnung bezahlt hatte und der Kellner gegangen war.
„Auf jeden Fall. War sehr lecker. Du hättest aber nicht für mich mit bezahlen müssen. Ich verdiene mein eigenes Geld." erklärte Fiona.
„Ich weiß. Ich wollte es aber so. Das nächste Mal darfst du bezahlen." lachte er. „Wie ist jetzt dein Plan? Möchtest du noch mit zu mir kommen oder soll ich dich nach Hause fahren?"
„Würdest du mich denn noch bei dir haben wollen?" entgegnete sie und Patrick grinste.
„Nichts lieber als das. Bentley vermisst dich sicher auch schon."
Bentley war sein Kater. Ein britisch Kurzhaar, den er vor einigen Monaten ausgesetzt in einem Bach gefunden hatte und der seitdem bei ihm lebte. Am Abend zuvor lag er die ganze Zeit neben Fiona auf dem Sofa und hatte sich ausgiebig von ihr kraulen lassen. Etwas, dass er, laut Patricks Aussage, nicht von jedem zulassen würde.
„Dann komme ich gerne noch mit zu dir." freute sie sich.
Bei Patrick Zuhause angekommen, umstrich der Kater sofort Fionas Beine und maunzte.
„Siehst du. Er mag dich." sprach Patrick, als er sich seine Schuhe von den Füßen strich.
„Ich mag ihn auch." erwiderte Fiona und streichelte über Bentleys Köpfchen. Dann nahm sie den Kater auf den Arm, trug ihn mit sich zum Sofa und ließ sich nieder. Patrick folgte ihr.
„Du siehst heute übrigens wieder unglaublich schön aus." bemerkte er, als er sich neben sie setzte und sie musterte. Sie trug eine enganliegende, schwarze Jeans, eine weiße Bluse und einen taillierten, dunklen Blazer.
„Danke." lächelte sie schüchtern.
„Dieser Stil passt so viel besser zu dir als die Bandshirts und zerrissenen Jeans von damals. Auch die blonden Haaren." er fuhr mit seiner Hand sanft durch ihre gelockte Frisur. „Wie eine Barbie."
Fiona nickte leicht. Sie wusste, dass das ein Kompliment sein sollte, aber irgendwie fühlte es sich nicht so an.
„Danke." wiederholte sie. Sie spürte, wie das Handy in ihrer Gesäßtasche vibrierte.Lara: Kommst du heute noch nach Hause?
„Du darfst gerne hier bleiben, wenn du das möchtest." sprach Patrick, der die Nachricht scheinbar mitgelesen hatte. Fiona wandte den Bildschirm leicht von ihm ab und sah ihn an.
„Ein bisschen bleibe ich noch, aber über Nacht bleiben geht nicht. Ich habe Morgen schon sehr früh einen Termin mit einem meiner Auftraggeber."
Es war eine Notlüge. Wobei, ganz gelogen war es nicht. Sie hatte Morgen einen Termin. Allerdings erst um 11 Uhr. Das würde sie locker schaffen, wenn sie bei Patrick übernachten würde, aber etwas in ihrem Unterbewusstsein hielt sie davon ab.
„Klar, das verstehe ich." antwortete Patrick mit so viel Verständnis in den Augen, dass Fiona sich kurz schuldig fühlte.
„Danke." sprach sie leise.
Patrick blickte sie an. Seine braunen Augen wechselte zwischen ihren Augen und ihren Lippen auf und ab, als er ihr näher kam. Als sich ihre Lippen berührten, spürte Fiona wieder dieses nervöse Kribbeln in ihrem Magen. Langsam strich er ihr den Blazer von den Schultern. Die Bewegungen zwangen Bentley dazu, von Fionas Schoß zu springen und er verschwand maunzend im Flur. Die beiden ließen kurz voneinander ab, sahen sich an und lächelten. Dann zog er sie auf seinen Schoß, öffnete die ersten Knöpfe ihrer Bluse und küsste sich hinunter zu ihren Brüsten. Fiona legte ihren Kopf in den Nacken und seufzte erregt auf.
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Überwiegend Macho (Felix Lobrecht FF)
FanfictionFiona ist 32 Jahre alt, gelernte Modedesignerin und aufgewachsen zwischen Junkies und Plattenbausiedlungen. Sie selbst kommt aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Anders, als ihre ehemaligen Klassenkameraden, von denen sie dachte, sie nie wieder sehen...