Entscheidung
Fiona wartete, dass auf ihrem Handy irgendwas passierte. Eine Nachricht, ein Anruf, doch nichts kam. Sie las noch einmal die Nachricht, die sie Felix geschickt hatte und sah auf die Uhrzeit. Seit dem versenden waren gut 2 Stunden vergangen. Sie wusste, dass er sein Handy öfter im „Nicht Stören" Modus hatte und ihm Nachrichten dadurch erst dann angezeigt wurden, wenn er auf den Bildschirm schaute. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er das so lange nicht tun würde, schließlich telefonierte er ständig mit irgendwem. Grade jetzt, wo seine Tour so kurz bevor stand.
Hatte sie irgendwas falsch gemacht? Es musste so sein. Anders konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. Vielleicht war sie zu aufdringlich gewesen. Sie suchte schon oft seine Nähe, wenn die zwei alleine waren. Kuschelte sich an ihn, nahm seine Hand, küsste ihn. Wahrscheinlich war ihm das zu viel Beziehungsgehabe. Er ließ es über sich ergehen, weil er wusste, dass er im Gegenzug dafür mit ihr schlafen konnte. Ja, so wird es gewesen sein.
Als sie sich rücklings auf ihr Bett fielen ließ, klopfte es an ihrer Zimmertür.
„Fiona? Kann ich rein kommen?" Es war Ana.
„Ja." rief Fiona zurück und die Tür öffnete sich.
„Sorry, ich will dich nicht stören, aber können wir kurz reden?" fragte Ana, schloß die Tür hinter sich und setzte sich zu ihr auf's Bett.
„Ist Patrick weg?" fragte Fiona und Ana nickte. „Gut... ja, also okay. Wir können reden."
„Hat Felix irgendwas getan, dass du so drauf bist plötzlich?"
„Ich glaube, ich habe irgendwas falsch gemacht." erklärte Fiona.
„Wie kommst du denn darauf?"
„Er hat einfach... er hat das mit uns einfach beendet. Was auch immer das war."
„Was?" Ana schien überrascht.
„Ja. Er meinte, es würde nicht passen, aber das kann nicht der ganze Grund sein. Gestern Nacht war noch alles okay. Wir hatten... ist ja auch egal. Jedenfalls war da noch alles gut und vorhin war er plötzlich ganz komisch, als Patrick kam."
„Naja, aber wundert dich das?"
„Nein." entgegnete Fiona. „Ich meine, klar war das ne unangenehme Situation und ich verstehe, dass er sich ihr lieber entziehen wollte, aber so?" Sie seufzte verzweifelt. „Keine Ahnung, was ich gemacht haben soll."
„Wer sagt denn, dass es an dir liegt?" fragte Ana.
„An wem sonst?"
An mir. Dachte Ana sich. Sie hatte Felix ganz schön unter Druck gesetzt und sie wusste genau, wie schlecht er unter Druck Entscheidungen treffen konnte. Sie hätte ihm nicht drohen dürfen, sie hätte sich da gar nicht einmischen dürfen.
„Soll ich vielleicht mal mit ihm reden? Er ist mein bester Freund, ich bekomme bestimmt was raus." schlug sie vor.
„Nein." sprach Fiona kopfschüttelnd. „Ich renne ihm nicht hinterher wie ein kleines Hündchen und ich schicke auch niemanden vor, meinen Scheiß für mich zu klären."
„Du schickst mich ja nicht vor, ich gehe von selber."
„Ich sagte Nein." raunte sie.
„Na gut." seufzte Ana. „Aber glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass du nichts falsches getan hast. Felix ist... schwierig. Um es mal nett auszudrücken."
„Mhm."
„Aber er mag dich! Das weiß ich. Er wird sich schon wieder melden, ganz sicher."
„Ich mag ihn auch." murmelte Fiona.

DU LIEST GERADE
Überwiegend Macho (Felix Lobrecht FF)
FanfictionFiona ist 32 Jahre alt, gelernte Modedesignerin und aufgewachsen zwischen Junkies und Plattenbausiedlungen. Sie selbst kommt aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Anders, als ihre ehemaligen Klassenkameraden, von denen sie dachte, sie nie wieder sehen...