Es war zwei Uhr Nachts, meine Eltern schliefen schon seit einer Stunde und ich saß am Schreibtisch und schrieb meinen Abschiedsbrief. Lange fand ich keine Worte, und so kam es, dass ich nur fünf mickrige Sätze zu Papier brachte.
Nach Jahren vollkommener Sicherheit begebe ich mich auf die Suche nach dem großen Vielleicht. Sucht nicht nach mir, mir geht es gut. Ich liebe euch, vergesst das nie. Ich befreie mich und entdecke die Welt ausserhalb der Seifenblase.
Ich bringe sie zum platzen.Ich hielt inne, überflog meine Worte nochmal. Ich gab ihn in ein Kuvert, schrieb meinen Namen darauf und zeichnete ein paar Schwalben dazu.
Diesen Brief, platzierte ich auf mein gemachtes Bett bevor ich meine Tasche hervorholte. Ich war bereit.Ein Geräusch ließ mich die Luft anhalten. Nach wenigen Sekunden ertönte es erneut.
Luke! Ich öffnete das Fenster und lugte hinunter.
Da stand er, grinste mich an und fragte mit rauer Stimme, ob ich bereit sei.
Er stellte sich direkt unter das Fenster und fing meine Tasche, die ich mit mulmigen Gefühl losließ. "Siehst du die Dachrinne?", fragte er, woraufhin ich nickte.
"Lass dich langsam hinunter gleiten, ich fang dich dann auf!", sagte er leise.
Ob das gut geht? Ich habe da so meine Bedenken..
"Vertrau mir!", lächelte er.
Und dann tat ich es.
Ganz langsam, glitt ich hinab wie ein Feuerwehrmann.
Es tat weh, meine Hände brannten. Aber das war mir egal! Kurz vor dem Fenster meiner Eltern ließ ich los, sprang und fiel in seine Arme.
"Wir haben es geschafft!", flüsterte er mir ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf den Hals, ich spürte seinen warmen Atem. Seltsam, doch wir durften keine Zeit verlieren. Ich nahm seine Hand, packte mit der anderen meine Tasche und rannte. Ich rannte, bis es mir die Luft aus der Lunge trieb.
Ich drohte mehrmals zu stolpern und lief trotzdem weiter, bis der türkise Bus zu sehen war. Keuchend hielt ich an, drückte Luke's Hand und ließ los. Bella und Hope kamen sofort herausgestürmt, umarmten mich. "Hat alles funktioniert?", fragte Hope an Luke gewand. Ich sah seine Reaktion nicht, blendete seine Antwort aus.
Ich brauchte Schlaf, jetzt.
Das Adrenalin verwandelte sich in pure Müdigkeit und betäubte jede Zelle meines Körpers. "Wir müssen noch heute Nacht verschwinden!"Hope war so lieb und hat mir einen Energy Drink gegeben, ich hatte ihn echt nötig.
Nachdem ich wieder klarer denken konnte, startete Aiden den Motor und fuhr los. Der Weg war holprig, manchmal wurden wir durchgerüttelt.
Es dauerte nicht lange, bis wir den Schotterweg verließen und über die asphaltierten Straßen Miami's fuhren, wo es etwas angenehmer war. Während Aiden hoch konzentriert fuhr, kuschelten wir uns mit Decken auf das Sofa und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich wusste nicht, ob es das Richtige war. Aber ich wusste, dass ich es wollte. Manchmal ist der Wunsch stärker als die Vernunft und wer nichts wagt, wird nie wissen ob es funktioniert hätte.
So einfach ist das.
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(A/N: Das auf dem Foto ist Kristina Bazan und sie soll Bella darstellen.
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Break Free | b.p | #Wattys2015
Teen FictionSie ist gefangen in einem Käfig, der aus Sicherheit besteht. Ihre Eltern wollen sie schützen, bewachen sie wie eine Löwin ihr Junges. Doch diese Schutzmauer, die aus Beton zu sein scheint, wird gebrochen als Marylin auf sechs komplett fremde Leute t...