18. Türchen - Achtzehn Leben

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 Noel lag auf dem Bett mit einer Zuckerstange im Mund und grübelte. "Ähm... B4?" fragte sie. Natasha sah auf ihr Blatt. "Daneben." Noel grummelte vor sich hin und kreuzte das Feld weg. Natasha hatte bereits 3 ihrer Schiffe versenkt und Noel erst ein kleines. "Okay, ich bin dran. H3?" Noel sah sie ungläubig an. "Schon wieder Treffer." Doch die Russin zuckte bloß schmunzelnd mit den Schultern. "Ich darf nochmal. H4?" "Treffer" murrte Noel. "H5?" Die jüngere sah Natasha grimmig an. "H6?" "Versenkt. Manchmal kann ich dich echt nicht leiden, weißt du das?" Natasha zuckte nur mit den Schultern und  strich die Felder weg. 

"Lass uns einfach was anderes spielen." Schlug Nat vor. Wenn sie jetzt weiterspielen würden, würde es keinen Spaß mehr machen. "Okay, können wir vorher in die Küche und ein bisschen was essen?" Natasha nickte. "Natürlich. Ich bin mir sicher es sind noch einige von Yelenas Plätzchen da." Noel nickte zufrieden und ließ sich von Natasha auf die Beine ziehen. 

In Sonntagsoutfit, sprich Jogginghose und Oversizeshirt, spazierten sie den Gang entlang, Richtung Gemeinschaftsküche. "Soll ich uns Kaffee machen?" fragte Natasha. Noel nickte und machte sich auf die Suche nach Yelenas Keksversteck. "Schau mal im rechten Schrank  ganz oben nach." Noel befolgte ihre Anweisung und sah nach. Tatsächlich fand sie eine hohe Dose die verdächtig gut nach Keksen roch. "Woher wusstest du das?" fragte Noel. Natasha goss das Wasser auf. "Yel hat als Kind ihre Süßigkeiten immer im rechten Schrank ganz ober versteckt. Als wir uns in Budapest mal... getroffen hatten, hatte sie auch ihre wichtigsten Schätze an so einer Stelle gelagert. In dem Fall eine Instantkochmischung für Mac'n'Cheese." Noel schmunzelte und stellte die Dose auf den Tisch so wie Nat die zwei Kaffeetassen hinstellte. Die beiden setzten sich und knabberten an ihrem Gebäck rum. Eine friedliche Stimmung herrschte bis... eine blonde Frau hektisch ins Esszimmer stampfte.

 "Ihr esst meine Kekse!" War der erste Satz der von Yelena kam. Noel und Natasha hielten in ihre Bewegung inne und sahen zu der jungen Widow. "Du kommst mit mir mit. Jetzt." Sagte sie und sah Natasha dabei todernst an. "Ist gerade echt schlecht Schwesterherz." Meinte Natasha. "Das ist aber ein voll Weihnachtlicher Notfall und du schuldest es mir." Natasha nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. "Was genau schulde ich dir?" Yelena sah sie an als ob das etwas völlig verständliches wäre. "Ihr habt meine Kekse gegessen, und weil du meine Schwester bist must du dafür bezahlen. Also komm jetzt!" Noel kicherte leise. "Geh schon. Scheint ja wirklich was ernstes zu sein." Sagte sie. Die Russin seufzte und stand hoch. "Na von mir aus. Zeig mir deinen voll-weihnachtlichen-Notfall." Damit verschwand sie mit Yelena aus der Küche.

Doch Noel blieb nicht lange alleine. Sie schien zu tagträumen als es schien das vor ihr die Wand flimmerte. Noel schüttelte den Kopf und sah erneut auf die Wand. Doch anstatt des Flimmerns kam etwas rotes zum Vorschein. Und eine Sekunde später stand Vision vor ihr. Noel sah ihn nur perplex an. "Oh, Verzeihen Sie bitte Ms. Williams. Ich war mir ihrer Präsenz nicht bewusst." Noel verfiel zurück in ihren normalen Blick. "Ist okay. Kein Ding. Passiert schließlich jedem mal das er einfach so durch die Wand läuft." Vision nahm dies Kommentarlos und ging in seinem schwebehaften lauf durch die Küche.

 "Du hast doch das Hirn einer KI, richtig?" Vision blieb in seiner Bewegung stehen. "Man könnte es so ausdrücken. Auch wenn es wissenschaftlich nicht korrekt ist." Noel winkte mit der Hand ab. "Hast du Daten über Natashas Vergangenheit? Ich glaube sie würde mir nicht wirklich was davon erzählen..." Vision überlegte kurz. "Ich habe viele Daten zu vielen Personen." Meinte er. "Ich meine aber speziell zu Natasha." Vision nickte nachdrücklich. "Ja. Das meinte ich. Viele Daten, zu vielen Personen zu Ms. Romanoffs  Vergangenheit." Noel sah ihn fragend an. "Kannst du mir ein paar davon nennen?" fragte sie. Daraufhin schwebte Vision zum Tisch und setzte sich.

"Da wären beispielsweise ihre leiblichen Eltern. Ihr Vater heißt Ivan, ihre Mutter Alia. Wobei zu ihrer Mutter nirgendwo Daten stehen. Allerdings ist Natashas voller Name Natalia Alianovna Romanova. Der Zweitname bezieht sich im russischen entweder auf Vater oder Mutter mit der jeweiligen männlichen oder weiblichen Endung." Noel verstand das zwar nicht, aber unterbrach Vision auch nicht. "Aufgezogen wurde sie allerdings vom Red Room und Alexei Shostakov und Melina Vostokoff. Dann wären da noch einige spezifische Daten, wie der 3.12.84, ihr Geburtsdatum, 17.9.89 das ihrer Schwester. Dann wäre da noch der 11.03.2004 als sie zu Shield übergelaufen ist im Alter von 20 Jahren und der 5.11.2005... aber der fällt unter eine andere Kategorie. Weiterführend wäre da noch-" "Warte." Unterbrach Noel. "Was  war am 5.11. 2005?" fragte sie. Vision ging im Kopf seine Informationen durch. "Barton hatte einen Auftrag und sollte Romanoff mitnehmen. Es ging um die Festnahme eines Schmugglerrings. Keine Drogen oder Waffen. Es ging um Menschenhandel. Sie sollten 18 Leute festnehmen und zu Shield als Gefangene bringen. Die Situation artete allerdings aus und Romanoff erschoss ohne zu überlegen jeden einzelnen." Noel schluckte schwer. Ohne zu überlegen... 

"Wie viele gab es noch?" fragte sie. Vision sah sie fragend an. "Wie viele sie getötet hat?" "Ich glaube nicht das sie das wissen wollen." Doch Noel änderte ihre Meinung nicht. "Wie viele?" fragte sie erneut nach. Vision sah sie entschuldigend an. "Bei einer Undercover Mission bei Stark-Industries kamen drei Wachleute ihr in den Weg und wurden entsprechend beseitig. Während der Attacke auf New York hat sie mehrere Aliens getötet. Während der Enthüllung Hydras bei Shield waren es 6 Menschen, Während Ultron 7, mit den Unstimmigkeiten auf die Sokoviaaccords kamen 3 ums Leben, und während der Kämpfe gegen Thanos noch ettliche weitere Aliens." Noel sah ihn mit leerem Blick an. "Waren das alle?" Vision schüttelte kaum merklich den Kopf. "Bei der Befreiung Alexeis aus dem Gefängins sind 595 Insassen und Wärter des Gefängnis als Kollateralschaden in einer Lawine untergegangen." Noel schluckte schwer. Dann stand sie apprubt auf und ging. 

Etwa eine viertel Stunde später kam Natasha wieder. "Wo ist Noel?" fragte sie Vision.

Diese stand mit einer Tasche vor dem Tower. Ihr Blick war nach wie vor leer, nichts sagend. Noel wollte schreien, doch sie bekam kaum noch Luft. Mit halben Bewusstsein winkte sie ein Taxi heran und sagte dem Fahrer wortkarg das er sie zum Bahnhof bringen soll. Dort angekommen nahm sie den ersten Zug in die passende Richtung. Als sie auf ihrem Sitzt saß kramte sie ihr Handy heraus und wählte eine Nummer. "Hey Mum..."


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ist mir gerade aufgefallen das das letzte Kapitel keinen Titel hat, ja. Fällt mir spontan einer ein, nein.


All I want for Chrismas is herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt