Es war mitten in der Nacht, schon weit nach 12. Natasha lief nervös auf und ab, und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Wanda, Steve, Sam, Yelena und sogar Bucky hatten sich im Esszimmer eingefunden und sahen entweder müde oder mitleidig auf die völlig aufgelöste Natasha.
"Sie wird doch nicht einfach weglaufen oder?" fragte sie mittlerweile schon zum dritten mal. Wanda schüttelte langsam den Kopf. "Natasha..." sagte sie, doch die hörte gar nicht zu. "Sie geht nicht an ihr Handy, antwortet nicht auf meine Nachrichten. "Was wenn ihr was passiert ist?" spekulierte sie. "Nat, ihr ist nichts passiert." Warf nun auch Steve mit ein. "Aber-" "Natasha!" Natasha bleib stehen und sah zu Bucky der eben sein Wort erhoben hatte. "Es geht ihr mit Sicherheit gut." Meinte nun wieder Wanda. "Aber was wenn nicht..." Und prompt lief sie weiter. "Ich hätte es ihr gleich sagen sollen. Dann hätte sie gar nicht erst darüber nachdenken müssen."
Steve stoß sich ein Stück vom Tisch weg, an den er bis eben angelehnt stand, und ging zu Natasha. Als er ihr die Hand auf die Schulter legte um sie davon abzuhalten weiterzulaufen, hielt sie spontan an und schlug seine Hand von der Schulter. Alle sahen sie perplex an. "Sie ist weg!" Natashas Stimme war laut geworden. "Weg, verstehst du!" Mit ihren Fingern drückte sie dabei auf Steves Brust. "Meinetwegen." Es ließ sich kaum leugnen das Natasha mittlerweile nicht mehr wirklich wieder zu erkennen war. "Ich hab es ihr nicht von Anfang an sagen können, hab es nicht gemacht und das hab ich davon." Ihr Druck wurde immer fester. Rogers Schritt auf sie zu und nahm sie stumm in seine Arme. Natasha wehrte sich anfangs dagegen, schlug gegen seine Brust, gegen seinen Bauch oder auf seinen Arm. Doch Steve hielt dem stand. In dem Fall war es notwendig das sich die Black Widow beruhigte. Und nach einigen Sekunden war dem auch so.
"Tut mir leid..." murmelte Natasha. "Ich bin nur... ich bin einfach nur völlig fertig." Flüsterte sie sie. Steve nickte bloß verständlich. Und zum ersten mal in den letzten unermüdlichen Stunden, ließ Natasha sich einfach fallen. Mit dem Kopf an Steves Brust angelehnt stand sie da und hielt einfach die Augen geschlossen. Nach einer Weile hob Steve sie hoch und brachte sie in ihr Zimmer. Vorsichtig setzte er Natasha auf ihrem Bett ab. "Schlaf erst mal. Und morgen schauen wir weiter. Okay?" Natasha nickte zögerlich. Steve ging auf die Tür zu. "Danke." Hörte er noch Natasha sagen, kurz bevor er ging.
Zurück in der Küche standen noch immer alle da. "Was machen wir jetzt?" fragte Wanda. Yelena rieb sich die Stirn. Sie hatte während des ganzen Prozesses noch gar nichts gesagt. "Wir können es auf jeden Fall nicht so lassen. Das eben war der lebende Beweis dafür." Sam nickte. "Wir können Noel aber auch nicht einfach zurück holen. Ich meine ihre Ansätze sind ja verständlich." Warf Wanda ein. Steve schüttelte mit dem Kopf. "Jetzt können wir erstmal gar nichts machen. Lasst uns doch erstmal ein paar Stunden schlafen, und dann sehen weiter." Damit schienen alle einverstanden zu sein. "Wartet kurz." Mischte sich Bucky ein. "Soll jemand über Nacht bei Natasha bleiben. Falls sie schläft, wird sie auf jeden Fall Alpträume bekommen." Sagte er. Wanda wollte eben sagen das sie gehen könnte doch Yelena unterbrach sie. "Sie wird keinen bei sich haben wollen. Nicht bei Alpträumen und auch bei sonst nichts. Sie würde uns alle rausjagen." Steve nickte. "Vermutlich." Murmelte er. Und so gingen alle schweigend ins Bett, und keiner ging zu Natasha ins Zimmer. Was eh nichts gebracht hätte. Den Natasha war mittlerweile schon längst aus dem Tower raus.
Ein paar Stunden später
Natasha raste in viel zu hohem Tempo die Autobahn entlang, auf der suche nach einem Motel. Sie hatte Noel bereits Neunzehn mal angerufen und war kurz davor sie erneut anzurufen. Doch Noel war nie rangegangen. Also war Natasha den illegalen Weg gegangen und hatte ihr Handy getrackt. Sie war nicht wirklich weit weg. In etwa 4 Stunden vielleicht. Natasha sah die Ausfahrt und bog ziemlich scharf ein. Auf dem Parkplatzt machte sie eine Fullstopbremsung und stieg aus dem Wagen aus.
Sie sah eines von Tonys Autos welche Noel ja, wie er gesagt hatte, sich zu jeder Zeit leihen dürfte. Das hieß aber auf jeden Fall das sie da war. Natasha kramte ihr Handy aus der Hosentasche und wählte Noels Nummer. Sie würde vermutlich nicht ran gehen. Doch Natasha drückte trotzdem auf anrufen. Es tuutete und tuutete... "Hast du eine Ahnung wie spät es ist?" kam es plötzlich ziemlich angepisst aus der Leitung. Natasha seufzte erleichtert. "Hey, ähm..." wie erklärte sie ihr das jetzt? "ich steh vor dem Motel." "Was?" fragte Noel. "Ich stehe vor dem Motel." Wiederholte sich Natasha. Von Noel kam erstmal gar nichts. Dafür sah Natasha wie in einem Fenster Licht anging und eine leicht bekleidete Noel aus dem Fenster sah. "Bist du des Wahnsinns?!" hörte Natasha sie, und Noel legte auf. Kurz darauf öffnete sich die Tür und sie kam zu Natasha.
"Was tust du hier?" fragte Noel. Natasha sah sie perplex an und wusste erstmal nicht was sie sagen sollte. "Du hast dich nicht verabschiedet." Sagte sie dann. Noel sah sie mit einem seltsamen Blick aus Erwartung getroffen und Enttäuschung an. "Weil ich eigentlich genau das hier vermeiden wollte." Sagte sie ruhig, blieb allerdings stehen. Natasha erkannte die Chance die Noel ihr gab. "Ich wollte mich entschuldigen. Vision hat mir gesagt weshalb du gegangen bist. Ich hätte es dir erzählen sollen als wir uns das erste mal getroffen haben." Noel verschränkte die Arme voreinander. "Und um mir das zu sagen fährst du vier Stunden Autobahn, mitten in der Nacht, weckst mich... um mir zu sagen das es dir leid tut?" Natasha sah peinlich berührt auf den Boden. Sie erkannte jetzt erst wie dumm das eigentlich war.
"Glaubst du ich fall dir jetzt in die Arme?" Nun sah Natasha wieder zu Noel auf. "Hör mir zu. Ich nehme dir das nicht böse was du getan hast. Es war dein Job. Nur möchte ich mich einfach nicht damit auseinander setzten." "Dann tu es nicht. Wir sprechen es einfach nie wieder an." Noel schüttelte den Kopf. "Natasha, ein wir hat doch keinen zukünftigen Bestand. Du bist ein Avenger. Für dich wird es immer dieses Risiko geben. Und es wird noch mehrmals passieren. Das können wir nicht einfach so streichen, verstehst du?" Da hatte sie recht. Natasha sah auf den Boden und dann wieder zu ihr. "Willst du mir keine Chance geben, oder versteckst du dich vor einer Chance?" Noel sah sie verwirrt an. "Was soll das denn heißen?" fragte sie. Bevor Natasha bemerkte das sie über die grenze schreiten würde, hatte sie es bereits getan. "Versteckst du dich vor einer möglichen Beziehung? Sowie die letzten Jahre?" In dem Moment fiel jeder Ausdruck von Noels Gesicht. Sie sah Natasha einfach nur an. Ihre Lippen aufeinandergepresst, die Augen zornig auf sie gerichtet. "Verschwinde." sagte sie leise, aber bestimmt. "Noel-" "Ich hab gesagt verschwinde!" Natasha realisierte was sie da überhaupt gesagt hatte. "Es tut mir leid." Doch Noel schüttelte bloß den Kopf. Und an der Stelle musste Natasha einen Rückzieher machen. Das hatte sie jetzt verbockt und zwar wirklich. Sie öffnete die Autotür. Bevor sie einstieg sah sie nochmal zu der jungen Frau. "Falls irgendwas ist, ruf mich bitte an." Sagte sie leise. Doch die sah sie nur verbittert an. "Auf Wiedersehen, Natasha." Dann drehte sie sich um, und ging, während Natasha den Motor startete.
Warum konnte das Leben nicht einmal gut verlaufen...
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Bevor ihr zwei Nasen (ich hoffe ihr fühlt euch angesprochen) wieder Endlosdiskussion anfangt, macht das leise.
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All I want for Chrismas is her
FanfictionEs ist Dezember. New Yorks Straßen sind eingehüllt in eine weiße Schneeschicht und im Tower der Avengers ist die Weihnachtsvorbereitung am laufen. Doch Natasha hält sich aus alle dem raus. Wenn es nach ihr ginge würde sie am liebsten auf Mission se...