Natasha saß auf dem Sofa des Wohnzimmers. Neben ihr saßen Steve und Clint, die gleichzeitig sie versuchten dazu zu überreden, das Weihnachten doch was tolles war. Sie hatte nach etwa drei Minuten auf Automodus gestellt, und überlegte eigentlich ob sie sich nicht vielleicht doch eine eigene Wohnung anschaffen sollte. Oder zumindest ein Hotelzimmer zu beziehen bis der ganze Spuk vorbei war. Ja Natasha mochte die Weihnachtszeit nicht besonders. Warum? Vielleicht weil sie es die letzten 15 Jahre nicht gefeiert hatte, oder einfach weil sie es nicht mochte. So wirklich wusste es niemand. "-und deshalb sind wir der Meinung, das du Weihnachten ruhig mit uns feiern könntest." beendete Clint seinen Vortrag. Natasha sah erst zu ihm dann zu Steve. "Seid ihr fertig?" fragte sie beide. Steve seufzte laut. "Ach komm schon Nat. Was ist denn so schlimm an Weihnachten?" fragte er. Natasha stand auf. "Garnichts, es ist nur nichts für mich, okay? Ich lass euch ja in frieden feiern, ich beteilige mich nur nicht daran." Erklärte die Russin den beiden Avengern. Clint sah betrübt nach unten. Doch Natasha hatte sich schon umgedreht und war in ihr Zimmer verschwunden. Dort zog sie sich wärmere Klamotten an und zog sich eine Winterjacke drüber, bevor sie nach draußen verschwand. Sobald sie den Tower verließ, schoss ihr die kalte Luft gefolgt von riesigen Schneeflocken ins Gesicht. In New York hatte es die letzten Tage über ordentlich geschneit, so dass man, egal wohin man sah, eine weiße Schneeschicht erblickte. An jedem Fenster hingen irgendwelche Weihnachtsdekorationen und dort wo man Platz für einen Vorgarten hatte, standen leuchtende Rentiere und Weihnachtsbäume. New York ähnelte zu dieser Zeit eher einem Themenpark als einer Stadt. Natasha lief an all dem unbeeindruckt vorbei. Irgendwann, irgendwo in Manhattan, fand sie ein hübsches Café. Es sah wirklich einladend aus. Die Glühbirnen hingen hübsch von der Decke runter, hier und da standen einige Pflanzen aber vor allem, wenig Weihnachtsdeko. Natasha öffnete die Tür und trat ein. Sofort umfing sie die warme Luft. Die Russin sah sich vom Eingang aus die Karte an. Alle möglichen Kaffeeoptionen gehend von einem normalen Latte über Long Black Kaffee bis hin zu einem Getränk das Bambiccino hieß. Es gab auch Essen, doch daran war Natasha eher weniger interessiert. Viel mehr erweckte eine junge Frau nun ihr Aufsehen, die an der Kasse stand. "Tut mir leid, ich find mein Portemonnaie nicht, ich muss es vergessen haben." Vernahm Natasha ihre Stimme. Sie ging langsam auf die Kasse zu. "Dann wann anders. Tut mir wirklich leid wegen des Aufwands." Sie wollte sich eben zum gehen umdrehen, als Natasha beschloss heute lieb zu sein. Die kleine hatte es ihr irgendwie angetan. "Schon gut. Ich übernehme die Rechnung." Sagte sie lächelnd. Die Frau drehte sich zu ihr. "Das müssen Sie nicht, wirklich." sagte sie schnell. Natasha legte der Frau an der Kasse das Geld hin. "Will ich aber." Sagte sie. "Oh, und könnte ich bitte noch einen doppelten Espresso bekommen?" fragte sie noch hinterher. "Klar." Sagte die Dame an der Kasse. Nun widmete sich Natasha wieder der Frau. "Danke, das ist echt lieb." Natasha zuckte mit den Schultern "Gerne. Ist ja schließlich bald Weihnachten." Man konnte deutlich den spaßigen Sarkasmus raushören. "Sie klingen ja richtig weihnachtlich gestimmt." Stellte die junge Frau fest. "Nun ja, mir ist einfach das Rumgewusel zu viel." Die Fremde nickte. "Kann ich verstehen. Geht mir genau so." Sagt sie. "Ihre Bestellung." Kam es nun von der Kasse. Natasha nahm dankend beide Kaffeetassen, und reichte die eine davon an die junge Frau. "Würden Sie sich gern zu mir setzen?" fragte sie die Fremde. Diese nickte lächelnd. "Gerne. Ich glaube es geht auch nicht anders, ist fast nichts mehr frei." Das stimmte. Das Café war relativ voll. Trotzdem war es nicht sehr laut, da viele an Laptops saßen und einige Schüler über Blöcken und Büchern hockten. Die beiden suchten sich eine freie gemütliche Ecke mit zwei Sesseln und einem kleinen Tisch. "Wie heißen Sie eigentlich?" fragte Natasha. "Noel. Noel Williams." antwortete sie. "Und wie ist ihr Name?" Natasha sah sie verdutzt an. Die meisten Menschen kannten ihren Namen. Schließlich kannten die meisten auch die Avengers. "Sie kennen wirklich meinen Namen nicht?" fragte Natasha sicherheitshalber nach. Noel sah sie sofort bestürzt an. "Sollte ich? Tut mir leid ich... kenn mich nicht so gut aus mit Berühmtheiten. Sind Sie Model? Ich meine so wie Sie aussehen würde ich es ihnen zutrauen." Natasha schmunzelte über den Kommentar. Dabei hatte sie heute nur ihre bequemen Sachen an, und nicht einmal die, die tatsächlich gut aussahen. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Sie müssen meinen Namen nicht kennen. Jetzt komme ich mir eingebildet vor, tut mir leid. Und ich bin auch kein Model. Auch wenn ich das durchaus als Kompliment auffasse." Sagte sie. "Mein Name ist Natasha, Romanoff." Stellte sich Natasha vor. "Das ist ein hübscher Name." Sagte Noel lächelnd. "Aber darf ich fragen was Sie machen? Also beruflich?" Sie schien wirklich keine Ahnung zu haben. "Nur wenn Sie mich duzen. Ich bin erst 26." Natashas Gegenüber lächelte. "Ok. Dann gehe ich aber davon aus das ich mit 23 Jahren auch geduzt werde." Natasha nickte lächelnd. "Ok, abgemacht." Noel sah sie gespannt an. "Hast du was von dem Angriff auf New York mitbekommen?" Die 23-Jährige zuckte mit den Schultern. "Wer nicht?" Natasha nippte an ihrem Kaffee. "Und hast du mitbekommen wie der Angriff aufgehalten wurde?" Noel nickte erneut. "Klar, das waren Superhelden. Wie nennen die sich? Avengers, oder? Ich fand die ziemlich... krass." Natasha schmunzelte. Sie schien tatsächlich nicht zu wissen wer sie war. "Ok, warte kurz." Sagte sie und kramte ihr Handy aus der Hosentasche. Sie googelte nach einem Bild von den Avengers, und gab Noel das Handy. "Kannst du mir sagen wer die sind? Also namentlich?" Noel zoomte kurz ins Bild ein. "Der im roten Anzug ist Iron Man, alias Tony Stark. Der Typ in blau ist Captain America beziehungsweise Steve Rogers, und der große grüne ist der Hulk. Der Kerl mit dem Hammer ist Thor. Der mit dem Bogen heißt Hawkeye, seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Und die Frau ist... Oh mein Gott!" Natasha sah belustigt der geschockten Noel zu und lachte. Diese sah von dem Foto immer wechselnd auf und ab und sah dabei ungläubig zu Natasha. "Das bist du... ich... wie konnte ich das nicht mitkriegen? Natürlich, Black Widow. Ich... es tut mir so leid." Noel war völlig rot angelaufen und offensichtlich war ihr das alles sehr peinlich. Natasha erholte sich von ihrem Lackkrampf und nahm einen Zug aus ihrer Tasse. Noel schien nicht zu wissen was sie sagen sollte den, sie saß in ihrem Sessel und versuchte sich wohl gerade darüber im klaren zu werden mit wem sie gerade Kaffee trank. "Schon okay, glaub mir ruhig wenn ich dir sage das ich hinter dem Superheldenkram trotzdem noch ein Mensch bin." Sagte Natasha warm lächelnd. Noel erwachte aus ihrer Trance und nickte eifrig. "Ja, natürlich." versicherte sie der Russin. "Ich hab dir verraten was ich beruflich mache. Erzähl du mir was von dir." Forderte Nat sie auf. "Ich arbeite in einer kleinen Bibliothek in Ohio. Ein kleiner gemütlicher Laden." Natasha nickte interessiert. "Wo genau in Ohio, wenn ich fragen darf?" "Cincinati, äh Hamilton Stadtviertel, warum fragst du?" Natasha erinnerte sich an das Stadtviertel. Drei Jahre lang hatte sie dort sogar gelebt, mit... Natasha verwarf den Gedanken wieder. "Nur so. Warum bist du in New York wenn du doch eigentlich in Ohio wohnst." Noel seufzte. "Meine Eltern sind Weihnachtsfanatiker. Ich halt es nicht aus bei den. Wenn ich für jedes Teil Weihnachtsdekoration einen viertel Dollar bekommenen würde, wäre ich reicher als Elon Musk." Natasha lachte kurz auf. "Und du? Mit wem feierst du?" fragte Noel. "Mit niemandem. Ich feiere gar nicht. Ich werde mir ein Hotelzimmer mieten oder auf Kopfgeldjagd gehen." Beide Vorschläge meinte sie ernst. "Aber feierst du nicht mit deinem Team?" "Genau vor denen versuch ich zu fliehen." Sagte Natasha lächelnd.
Der Nachmittag verging. Noel und Natasha bestellten sich noch Kaffee, nachdem Natasha erst 10 Minuten auf sie einreden musste, das sie ihr den Kaffee nicht zurückzahlen musste. Sie redeten noch über vieles. Über Noels Familie, Natashas Leben bei den Avengers, Noels verkorkste Beziehungen, Natashas Beziehungen die sie nur hatte um die Person am Ende bei Shield auszuliefern, und so weiter. Das Wort Weihnachten kam nicht einmal zur Sprache. Irgendwann kam eine Kellnerin zu ihnen und sagte dass das Café bald schließen würde.
"Gehst du in dein Hotel?" fragte Natasha. Noel nickte. "Okay, dann begleite ich dich noch." Noel sah sie überrascht an. "Das musst du nicht, wirklich." Natasha schmunzelte. Die Kleine war wirklich niedlich. "Gut, dann eben anders. Ich begleite dich als Personenschutz und du kannst nichts daran ändern." Die Jüngere errötete und sah zu Boden. "Nur wichtige Leute bekommen Personenschutz von jemanden wie dir." Sagte sie. Natasha fuhr mit ihrem Zeigefinger unter Noels Kinn und hob es an, sodass sie gezwungen war sie anzusehen. "Ich bestimme wen ich schütze. Und ich halte dich durch aus für wichtig." Ihre Stimme war ernst und hatte einen ganz neuen Sound angenommen. Auch wenn Natasha eigentlich eher mit Noel spielte in diesem Moment, sah Noel sie bloß an und nickte. Natasha lächelte zufrieden und hielt ihr die Tür offen. Die beiden liefen etwa 15 Minuten bis sie am Hotel ankamen. "Also, ich glaube von hier aus schaff ich es allein. Oder willst du kontrollieren das ich ins Bett komme." Natasha grinste verschmitzt. "Wenn es dir so beliebt lässt sich das sicher einrichten." Noel lächelte und schüttelte den Kopf. "Ich glaube ich schaff das." Versicherte ihr Noel. Eine peinliche Stimmung entstand zwischen den beiden. "Uhm... wäre es für dich okay... könnten wir... das vielleicht wiederholen?" Stotterte Noel rum. Natasha belächelte die Unsicherheit der jüngeren. "Ich würde mich freuen." Noel atmete erleichtert auf. Als ob sie tatsächlich damit gerechnet hätte, abgewiesen zu werden. "Ich schreib dir." Fügte Natasha noch hinzu. "Mein Handy ist oben, und ich weiß meine Nummer nicht auswendig." Stellte Noel fest. Natasha lachte leise. "Gib mir eine Minuten und ich hab deine Nummer, ohne dein Handy angefasst zu haben." Noel schlug sich gegen die Stirn. "Ja, klar natürlich. Meisterhackerin." Natasha verbeugte sich leicht. "Dann sehen wir uns bald." Leitete Natasha die Verabschiedung ein. "Ich freu mich drauf." Antwortete Noel. Natasha lächelte ein letztes Mal, dann drehte sie sich um, und ging. Noel sah ihr noch eine Weile hinterher. Beinahe wie in Trance... Noch nie war sie jemand wie dieser Russin begegnet. Sie hatte etwas an sich, irgendwas was Noels Herz schneller schlagen lies. Und auch Natasha ging es so. Doch wusste noch keiner von beiden, was es war.
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Einen fröhlichen 1. Dezember!!!
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All I want for Chrismas is her
FanficEs ist Dezember. New Yorks Straßen sind eingehüllt in eine weiße Schneeschicht und im Tower der Avengers ist die Weihnachtsvorbereitung am laufen. Doch Natasha hält sich aus alle dem raus. Wenn es nach ihr ginge würde sie am liebsten auf Mission se...