Natasha schlug stumpf gegen den Boxsack. Seit gestern hatte sie mit keinem mehr gesprochen. Sie war zurück gekommen und kommentarlos an den anderen vorbei in ihr Zimmer gelaufen. Sie war duschen, und dann sofort ins Bett gegangen. Mehrfach hatten Wanda, Steve oder sogar Pepper an ihre Tür geklopft, doch keinen hatte sie reingelassen. Irgendwann war sie dann einfach in den Trainingsraum gegangen um ihren Frust hier abzulassen.
Schon seit 2 Stunden schlug sie auf den Leder-Sand-Sack ein. Sie führte nach Cap mit den meisten zerstörten Boxsäcken. Er hatte mittlerweile an die 20 sie 3 alle anderen 0. Natasha schlug erneut auf den Boxsack und ihr Counter erhöhte sich auf 4. Erschöpft ging sie einen Schritt zurück und sah auf den Sand der in dünnem Faden auf den Boden rieselte. "Fuck!" Ein letzter Kraftausbruch, gefolgt von Natashas Faust die ein letztes mal aufs Leder knallte, und der Stoff riss ganz auf. Natasha sackte auf ihre Knie und blieb eine Weile so vor ihrem Sandhäufchen.
"So schlimm?" hörte sie eine Stimme hinter sich. "Clint?" fragte sie, bevor sie sich umgedreht hatte. Sofort kam sie von ihren Knien hoch und sah ihrem besten Freund ins Gesicht, der lächelnd auf sie zu kam und nahm sie kurz in die Arme. "Ich dachte du bist bei deiner Familie?" fragte Natasha. "Ja und dann hab ich einen Anruf bekommen und bin von der nächsten Shieldstation mit dem Quinnjet nach Washington DC und von da drei Stunden Autofahrt bis nach New York." Die Russin sah ihn fragend an. "Wer hat dich angerufen?" Clint sah sie schätzend an. "Was glaubst du denn?" Natasha zuckte mit den Schultern und ging zu ihrem Boxsack um das Loch etwas zu zu flicken. "Cap oder Wanda. Einer von beiden." mutmaßte sie. Doch Clint schüttelte mit dem Kopf. "Noel war es."
Natasha stockte in ihrer Bewegung und drehte sich zu ihm um. "Noel?" Clint nickte stolz lächelnd. "Ja, hat gesagt du wirkst völlig neben der Spur. Sie war ganz schön angepisst, aber..." "Was aber?" fragte Natasha hektisch. "Aber ich glaube du hast sie noch nicht ganz verloren." Beendete Clint seinen Satz. Natasha lächelte traurig. "Du hast nicht gehört was ich zu ihr gesagt habe. Ich bezweifle das das noch was wird." Clint seufzte. "Pessimistisch wie immer was?" Natasha schüttelte mit dem Kopf. Ihr war bewusst was für eine Schlagkraft das gehabt haben muss was sie Noel an den Kopf geworfen hatte. Es war weder fair gewesen noch berechtigt. Sie hatte sich ja bereits darauf eingelassen. Natasha hatte nicht erwarten können das Noel einfach ihre Lebenserfahrung übersieht. "Ich kanns dir jetzt nicht erklären. Sieh es einfach als ein ich hab Mist gebaut, und den Mist werde ich eine Weile aufschieben müssen, weil wenn ich jetzt nochmal angetanzt komme schickt sie mich etwas weniger freundlich als letztes mal zurück."
Clint nahm das Kommentarlos. Weiter wollte er darauf nicht herumreiten, denn auch wenn Natasha es sich nicht anmerken ließ, beschäftigte und vor allem schmerzte sie das ganze sehr. "Wollen wir was essen gehen? Irgendwo ungesundes Zeug bestellen?" Natasha überlegte kurz und sah dann wieder zu ihrem aufgerissenen Boxsack. "Ich muss mich erst um das da kümmern." Meinte sie. Clint überlegte kurz und dann hellte sich seine Miene auf. "Warte kurz." Er rannte schnell in eine Abstellecke, wo Besen, Lappen und Warnschilder standen. Eines Dieser Schilder schnappte er sich und stellte es vor den Boxsack. Jetzt stand da, Gerät defekt, bitte nicht benutzen. Natasha legte den Kopf schief. "Passt schon." Sagte sie und ging dann mit Clint mit.
Noel sah auf das Namensschild. Williams... Sie war eh schon hier also was solls. Sie drückte auf die Klingel und wartete. Kurz darauf hörte sie Schritte von innen und dann ging plötzlich die Tür auf. Eine kleine schlaksige Frau, mit hellen braun-grauen Haaren stand davor und lächelte Noel warm an. "Hey Mum." begrüßte Noel ihre Mutter. "Hi Schätzchen. Komm doch rein." Keine zwei Sekunden war sie durch die Tür, da nahm ihre Mutter sie auch schon in den Arm. "Schön das du doch noch gekommen." Sagte sie. "Norman, deine Tochter ist da!" rief sie ins Haus hinein. Dann kamen schwere Schritte von oben und auch Noels Dad stand vor ihr und nahm sie ebenfalls in den Arm. "Hey mein Engel." Sagte er zur Begrüßung. "Hey Dad." murmelte Noel in die Umarmung. "Geh und schaff erst mal deine Sachen nach oben. Einfach in dein altes Zimmer." Noel nickte und ging den bekannten Weg. Durchs Wohnzimmer welches aussah wie ein Weihnachtsthemenpark, und dann die Treppe hoch, den Gang entlang und die zweite Tür. Als sie in ihr Zimmer ging sah es völlig unverändert aus. Die pastellgrüne mit dem Bockspringbett an der Wand. Der große weiße Kleiderschrank, ihr Schreibtisch. Einige Bilder an den Wänden und an einem Bücherregal hingen Plastikefeuranken.
Noel stellte ihre Tasche auf den Boden ab und ließ sich auf das Bett fallen. Doch es fühlte sich nicht mehr so vertraut an wie vorher. Irgendwas fehlte... der Geruch. Der Geruch von Natasha. Noel schlich zu ihrer Tasche und kramte einen Pulli raus. Sie hatte sich einen noch von Natasha geklaut bevor sie gegangen war. Ob das dumm gewesen war? Auf jeden Fall, so würde sie ständig an sie erinnert werden. Doch Noel wollte das im Moment so. Sie atmete ein mal tief ein, schloss die Augen, und entwich für einen kurzen Moment der Realität in Natashas Arme. Dann öffnete sie die Augen wieder, packte den Pulli weg und stand auf. Sofort vermisste sie den Geruch wieder, doch da musste sie jetzt durch.
Sie ging durch die Tür und trottete die Treppe runter zu ihren Eltern, die im Wohnzimmer saßen. Kathrin stand sofort auf und bot Noel ihren Platzt an. Doch sie setzte sich dankend aufs Sofa. "Okay Schätzchen. Jetzt musst du mir aber sagen was passiert ist. Der Anruf der von dir kam, klang ja... nun du klangst ganz schon aufgelöst." Noel seufzte. Sie wusste das das kommen würde. "Ich hab dir doch erzählt das ich ne Gruppe von coolen Leuten gefunden habe, richtig?" Kathrin nickte. "Und von der einen Frau mit der ich mich so gut verstanden habe." Kathrin nickte wieder. "Vielleicht hab ich mich mit ihr... etwas besser verstanden als man es mit normalen Freunden tut." Erzählte Noel etwas leiser. Die Augen ihrer Mutter wurden groß. "Sag mir nicht ihr habt-" "Katy." Beruhigte Norman seine Frau. "Ich hab dir doch schon immer gesagt das Noel es nicht so 100% mit Männern hat." Kathrin sah ihn aufgeregt an. "Ja aber das hat sie uns nicht erzählt." "Mum, Dad. Können wir uns wieder aufs wesentliche konzentrieren?" Kathrin und Norman nickten. "Also, jedenfalls lief es ganz gut zwischen uns und dann kam da diese Sache dazwischen." "Welche Sache?" fragte Kathrin.
Gute Frage... welche Sache Noel? Schließlich konnte sie ihren Eltern nicht die Wahrheit sagen, sie würden ausflippen. "Sie... Sie hatte ein Drogenprobelm und meinte das sie ab und an rückfällig geworden ist, aber es nichts gefährliches mehr ist." Gute Ausrede. "Ich hab ihr gesagt das ich unter solchen Umständen keine Beziehung führen möchte und bin abgehauen. Sie ist mir sogar hinterhergefahren und hat gesagt das sie clean wird aber ich hab sie trotzdem abgewiesen. Am Ende wurden ziemlich blöde Sachen gesagt und ich bin ganz weg." Norman nickte verständlich. Einer seiner Brüder war an einer Überdosis gestorben. Was auch ein Grund dafür war, weshalb Noel dieses Beispiel genommen hatte. Auch wenn es nicht wirklich fair war. "Vermisst du sie?" fragte Kathrin. Aus irgendeinem Grund traf Noel diese Frage mitten ins Herz. Ihre Augen wurden nass und sie nickte. "Ja, sehr." Meinte sie. Ihre Eltern kamen zu ihr und setzten sich links und rechts von ihr aufs Sofa und nahmen sie in den Arm. "Das wird schon, Honey." sagte Kathrin.
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Ich weiß, ich bin sehr spät dran. Und ich kann euch auch nicht versichern wann und ob morgen eins rauskommt aber ich geb mir allergrößte Mühe, versprochen.
Ihr dürft mich gerne berichtigen
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All I want for Chrismas is her
ФанфикEs ist Dezember. New Yorks Straßen sind eingehüllt in eine weiße Schneeschicht und im Tower der Avengers ist die Weihnachtsvorbereitung am laufen. Doch Natasha hält sich aus alle dem raus. Wenn es nach ihr ginge würde sie am liebsten auf Mission se...