Er wirkte angespannt,
als läge er auf der Lauer und wartete auf etwas.
>> Harlow <<
In meinem Kopf hämmerte es nicht nur, mein Schädel brach auseinander. Fuck. Wie viel hatte ich gestern getrunken? Mein Magen drehte sich um, wobei Säure meine Kehle hochwaberte. Ich versuchte gegen die Übelkeit anzukämpfen, sonst müsste ich aufstehen und ich konnte mich gerade nicht bewegen.
Ich krümmte mich zusammen. In Embryonalstellung bemühte ich mich meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Langsam blinzelte ich gegen das grelle Licht an. Immerhin lag ich mit dem Gesicht zur Wand, sodass mich nicht die volle Kraft der Sonne erwischte. Ich sah auf den Wecker. Es war bereits später Nachmittag. Wann war ich gestern nach Hause gekommen?
Das, woran ich mich erinnerte, war ein Kerl. Ich hatte ihn in meinem Übermut angeflirtet und er war mir ganz nett vorgekommen, aber dann war er einfach verschwunden. Ich wusste noch, dass ich mit Sarah an der Bartheke gestanden hatte. Danach war da nichts. Absolute Dunkelheit.
Auf meinem Nachtschrank stand Wasser und Aspirin. Dem Himmel sei Dank! Sarah musste mich zu meiner Wohnung gebracht haben. Ich sollte sie später anrufen und mich entschuldigen. Es war sicherlich nicht einfach gewesen mein betrunkenes Ich hierher zu verfrachten.
Ich stemmte meine Hände in die Matratze und drückte mich hoch. Sofort erfasste mich ein Gefühl von Schwindel. Ich schluckte den überschüssigen Speichel hinunter, um nicht kotzen zu müssen. Anschließend goss ich mir Wasser ins Glas und schmiss eine Aspirin hinein.
Bereits jetzt erschöpft lehnte ich meinen Kopf an das Kopfteil des Bettes. Es brauchte einen Moment, bis sich die Brausetablette im Wasser aufgelöst hatte. Ich griff nach dem Glas und kippte den Inhalt herunter. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie trocken meine Kehle gewesen war. Zudem musste ich mir dringend die Zähne putzen. Es fühlte sich an, als hätte ein Hund seinen Hintern an meiner Zunge gerieben. Widerlich.
Träge zog ich meine Beine aus dem Bett. Ich trug mein Schlafshirt. Selbst daran hatte Sarah gedacht. Wenn ich mich vollgekotzt hätte, dann wäre das Kleid ruiniert gewesen. Es bestand aus Seide. Ich hatte es in einem Outlet erstanden für einen Viertel des eigentlichen Preises und liebte dieses Stück Stoff. Auf Sarah war einfach immer Verlass. Ich war froh, sie in meinem Leben zu haben. Wenn ich so etwas wie eine Schwester hatte, dann war es meine beste Freundin.
Allmählich begann die Aspirin zu wirken und ich fühlte mich nicht mehr ganz so sehr durch den Fleischwolf gedreht, dennoch fühlte ich mich nicht wirklich sicher auf meinen Beinen.
Ich sah in den Badezimmerspiegel. Großartig. Ich sah aus, wie ich mich fühlte. Dunkle Augenringe zierten die Haut unter meinen Augen. Meine Pupillen waren erweitert und die Haut war fahl. Ich sollte für ein paar Wochen auf Alkohol verzichten. So konnte ich mich nirgendwo blicken lassen.
Mit zittrigen Händen griff ich nach meiner Zahnbürste. Nachdem ich die Überreste der Nacht aus meinem Mund entfernt hatte, fühlte ich mich bereit für eine Dusche. Vielleicht half warmes Wasser, um den Alkohol loszuwerden.
Das heiße Wasser traf meinen Rücken. Meine Rückenmuskulatur entspannte sich ein wenig, was mir ein Seufzen entlockte. Ich würde einfach hier drinbleiben. Die Wärme lullte mich ein. Der Dreck floss von mir in den Abfluss und ich fühlte mich tatsächlich gut. Ich wollte nicht mehr raus. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich ohne den Duschstrahl so gut fühlen würde.
Irgendwann erinnerte ich mich an die bevorstehende Energierechnung und machte doch die Dusche aus. Ich war nicht unbedingt reich, dass ich eine hohe Nachzahlung gebrauchen könnte.
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Sein zerbrechlicher Besitz
Любовные романыEr sieht sie. Er kennt sie. Jeden verdammten Aspekt ihres Lebens. Er ist besessen und Harlow ist sein nächstes Opfer. Sie sollte sich fürchten. Sie sollte sich Hilfe holen, doch dafür ist es bereits zu spät.