» Und dann-« Jonah fasst um mich herum, schüttelt den Shaker und kippt das Flüssigkeit ins Glas. Es hat die perfekte Menge. » Ein Strohalm und ein Sonnenschirm und fertig.«
Er steht direkt hinter mir und ich rieche seinen holzig-mintigen Geruch. Dabei sollte ich mich konzentrieren, wenn er versucht mir beizubringen wie man die Cocktails richtig mixt.
» Woher weiß ich, wie viel ich in den Shaker gießen muss?«, frage ich.
Bei mir war in den letzten Versuchen immer viel zu viel drin.
» Das lernst du mit der Zeit, am Anfang kannst du im Glas mischen und dann in den Shaker gießen. Dann musst du aber darauf achten, dass die Eiswürfel noch Platz einnehmen. Ansonsten gießt du den Rest einfach weg und spülst den Shaker einmal durch.«
» Okay, das sollte ich hinbekommen.«
Als er wieder von mir weggeht, wird mir merkwürdig kalt. » Ich habe letztens vor meiner Schicht, das hier gefunden.« Im nächsten Moment hat er mir einen Hefter hingelegt. » Dort findest du zu jedem Cocktail das Rezept, es ist nach Alphabet geordnet. Jedenfalls, mittlerweile.«
Ich muss schmunzeln. Wäre es kreuz und quer gewesen, wäre ich irgendwann durchgedreht.
» Du kannst es während deiner Schicht hier liegen lassen, aber spätestens nächste Woche, solltest du die, sagen wir mal, Standartcocktails können.« Seine Stimme klingt nicht nach meinem Freund Jonah, sondern mehr als mein naja.. Arbeitskollege, der mich einarbeitet und auch damit verantwortlich für meine Fehler ist. Doch dann wird sein Blick sanfter, genauso wie seine Stimme. » Ist das okay?«
» Sollte ich hinbekommen, vor allem wenn ich sie eh öfters mache.«
» Gut, dann mach dich ready, wir öffnen in zehn Minuten.« Er geht an mir vorbei und dann nach hinten zum Personalraum.
Anscheinend sind wir heute fürs erste alleine. Ich lege mir den Hefter an eine Stelle, die nicht stört. Ein paar Stunden alleine mit Jonah arbeiten? Ja, das sollte ich hinbekommen, vor allem weil es mich jetzt schon fast den Verstand geraubt hat, nur weil er für eine Minute hinter mir stand. Seine Arme rechts und links von mir, sein Atem spürbar auf meiner Schulter.
Ich bin sowas von aufgeschmissen.
Wir haben nicht darüber gesprochen, dass ich vorhin an seiner Schulter eingeschlafen war, doch ich habe das Gefühl, dass es ihm unangenehm ist. Er ist distanzierter als sonst, doch langsam weiß ich auch wie er sich verhält. Hätte er etwas dagegen gehabt, hätte er mich von sich geschoben oder etwas gesagt.
Kurzerhand gehe ich zu ihm nach hinten. Schon mit dem Aufdrücken der Tür sehe ich ihn an der Rückseite der Couch stehen, doch ich ignoriere seinen hüpfenden Adamsapfel, ignoriere die Stimmen im meinem Kopf und öffne einfach den Mund. » Alles in Ordnung?«, frage ich frei raus.
Er bleibt mit der Wasserflasche an den Lippen, in seiner Position stehen. Schluckt, und lässt die Flasche langsam sinken. » Ja, warum sollte es nicht?« Sein Blick auf die Flasche gerichtet, auffällig konzentriert darauf sie zu verschließen.
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The Scars behind the Smile
Romansa「 Teil 4 der »Behind«-Reihe 」 * in sich abgeschlossene Bände, trotzdem ist zu empfehlen von Band 1 anzufangen Rachel Clark ist mit einem Ziel nach Midhamp gegangen: Normalität. Doch schnell merkte sie, dass es nicht so einfach werden würde, wie sie...