40. Sonnenbrand und Geldgeschäfte

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Tja, das gestern war wohl nix.

Ungewohnt und unschön, dass wir nicht nicht Meister sind :D

Was meint ihr, wird's noch was?

<3

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"I don't want your money - It don't mean a thing - I don't need no fancy clothes - Or a diamond ring - I don't need your prestige - 'Cause I got my pride - I don't want your social standing - I'd rather stand outside"

Chicago – I don't want your money


Wir kurvten in der warmen Abendsonne durch Münchens Straßen, lachten und quatschten und ich stellte mal wieder fest, dass genau das mit niemandem so gut funktionierte, wie mit Leon.

„Das ist doch nun wirklich das Einfachste der Welt!", grinste Leon, der neben mir auf einer der leeren Seitenstraßen fuhr und nun beide Hände vom Lenker nahm.

„Ist es nicht. Guck!" Ich ließ ebenfalls den Lenker meines Fahrrads los, nur, um eine Sekunde später wieder danach zu greifen, weil ich gefährlich in Schieflage geriet.

„Wenn wir mal wieder mehr Zeit haben, üben wir das. Los jetzt, Wettrennen zu meiner Wohnung!"

Ich lachte.

„Als ob ich gegen deine Fußballerwaden antreten würde!"

Leon fuhr näher an mich heran und grinste.

„Okay, dann zieh ich dich eben. Festhalten!"

„Du bist so verrückt, echt. Wenn wir jetzt einen Unfall bauen, bist du allein schuld!", kicherte ich, während ich trotzdem eine Hand ausstreckte und mich an Leons Gepäckträger festhielt. Aber dann genoss ich es, nicht mehr strampeln zu müssen, und ließ mich von meinem sportlichen Freund durch die Straßen ziehen. Hatte auch was.

In Leons Wohnung angekommen, ging ich erst einmal ins Bad, nahm ein Handtuch und hielt es unter den kalten Wasserhahn. Leon war währenddessen in seinem Zimmer verschwunden. Ich kam ihm hinterher und sah, dass er sich sein Shirt über den Kopf gezogen hatte und seine roten Schultern begutachtete.

„Aua!", murrte er und ich verdrehte die Augen. Dann legte ich ihm vorsichtig das nasskalte Handtuch in den Nacken. Leon bekam eine Gänsehaut, aber dann schloss er kurz die Augen.

„Geht's wieder?", fragte ich, und er nickte. Ich nahm die Hände vom Handtuch, damit es sich durch meine Körperwärme nicht noch schneller wieder aufwärmte, und trat einen Schritt zurück. Leons breiter Rücken blieb weiterhin mir zugedreht, mein Blick wanderte die gerade Wirbelsäule hinunter bis zum Bund von Leons grauer Stoffhose.

Ich schluckte und sah wieder auf. Über Leons Schulter sah ich in den Spiegel, wo sich unsere Blicke trafen.

„Du hast nur Sonnenbrand auf den Schultern, der Rest ist okay.", sagte ich, nachdem ich mich einmal geräuspert hatte.

„Na dann.", sagte Leon nur und drehte sich zu mir um.

„Möchtest du nicht wissen, was ich dir geben wollte?"

Ich zupfte am Saum meines Kleides herum und nickte.

„Ja, doch, schon. Was ist es?"

Leon trat zu seinem Schreibtisch und zog eine der Schubladen auf. Es klimperte leise, als er einen Schlüssel herausnahm. Einen Schlüssel mit Bayern-Anhänger. Er legte ihn auf den Schreibtisch und sah ihn an.

„Wofür ist der?", fragte ich und nahm ihn. Leon antwortete nicht gleich, und als er endlich sprach, klang er nachdenklich.

„Das ist mein zweiter Wohnungsschlüssel. Du hast ihn hiergelassen, nachdem wir uns so gestritten hatten. Aber das ist ja unsinnig, du kannst ihn ruhig behalten."

Surrender (Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt