Surrender (Leon Goretzka)

35. Schlimmer geht immer

Einiges los bei den Bayern - hier aber auch ;) Aber mal im ernst, wer von euch hat mit noch vor zwei Wochen wirklich mit dem Nagelsmann-Abschied gerechnet..?

Aber ihr müsst nicht mehr lange mit ihr leiden, immerhin dieser Streit zwischen den beiden wird sich zeitnah klären, auch wenn es ziemlich verfahren aussieht.

<3

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"Holding on tightly - Just can't let it go - Just trying to play my role - Slowly disappear - So what if it hurts me? - So what it I break down? - So what if this world just throws me off the edge - My feet run out of ground?"

Leona Lewis - Happy

Weil ich den Presse-Menschen und Stadtangestellten hier im Flur irgendwie im Weg war, ging ich schließlich doch aufs Klo. Als ich die Tür des weiß gefliesten Raumes hinter mir schloss, empfing mich wohltuende Ruhe. Die feiernden Fans auf dem Marienplatz waren zu einem undefinierbaren Summen geworden, keine aufgeregten Stimmen mehr, kein Lachen. Super. Genauso hatte ich mir die immer Meisterfeier vorgestellt. Auf dem Rathausklo.

Die Tür öffnete sich wieder und innerlich verfluchte ich den Menschen, der mir sogar hier die Ruhe raubte. Aber als ich dann aufsah, erkannte ich im Spiegel Nina, die Frau von Manuel Neuer. Ich lächelte kurz unverbindlich und machte mich dann am Wasserhahn zu schaffen. Musste ja keiner wissen, dass ich alleine auf dem WC versauerte. Aber Nina ging nicht zu einer der Kabinen, sondern stellte ihre Handtasche auf das Sidebord neben dem Waschbecken und kramte eine Haarbürste heraus. Ich hielt meine Hände unter den Handtrockner.

„Du hast Stress mit Leon, oder?", fragte Nina plötzlich wie aus dem Nichts und ich ließ überrascht die Hände sinken, sodass das laute Föhnen verstummte. In der Stille daraufhin war nur das Geräusch von Ninas Haarbürste zu hören, die durch ihre blonden Haare fuhr.

„Ja.", sagte ich dann simpel und wischte mir die nur noch ein wenig feuchten Hände an meinem Kleid ab.

„Ihm geht's auch nicht gut dabei, aber er kann nicht aus seiner Haut, weißt du?"

„Ach, und woher willst du das wissen?", fauchte ich und klang dabei zickiger, als beabsichtigt. Nina konnte da nun wirklich nichts für.

„Tut mir leid. Ist ja nicht deine Schuld.", sagte ich deswegen kleinlaut und sie zuckte die Schultern.

„Schon klar. Ich weiß das, weil Leon und Manu häufig zusammen rumhängen. Während du in Amerika warst, war unsere Wohnung Leons zweites Wohnzimmer, deshalb kenne ich ihn mittlerweile auch ganz gut. Was ist da nur passiert zwischen euch?"

Ich warf einen Blick an die Decke.

„Er will nicht, dass ich mit Joshua zusammen bin, ganz einfach.", sagte ich schließlich.

„Eifersüchtiger Streithammel.", kommentierte Nina das kurz „Aber meinst du nicht, er wird sich wieder einkriegen?"

„Er spricht nicht mehr mit mir. Ich hab ihm nicht gleich gesagt, was zwischen Leon und mir ist, das hat ihn wohl ziemlich...verletzt."

Jetzt war es Nina, die die Augen verdrehte, um dann ihre Haarbürste wieder weg zu packen.

„Und deshalb der ganze Terz? Was ist nur in ihn gefahren? Also, ihr solltet das schleunigst wieder hinbiegen, Manu sagt, Leon hat Dauer-Schlechte-Laune. Und du solltest sein Genöle vergessen, Joshua ist ein netter Kerl. Freu dich, dass du ihn hast, und lass Leon ein bisschen Zeit, sich wieder einzukriegen."

Sie lächelte mir aufmunternd zu. Dann nickte sie in Richtung Tür und ich folgte ihr wieder nach draußen, zurück in den Lärm und die Hektik.

Wenn Nina das so sagte, klang es, als gäbe es nichts Einfacheres als das. Fakt war aber, dass ich Leon und mich kannte. Und dieser Streit war vieles, aber nicht einfach.