Surrender (Leon Goretzka)

48. Die Zeit heilt keine Wunden

So langsam frage ich mich selbst, wie lang diese Geschichte hier eigentlich wird :D

Aber ich habe mir eine Guten Peak überlegt ;)

<3

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"And I don't know what I'm supposed to say - Since your mind is on the other side of town - And I don't know what I'm supposed to do - Another day with you is just another fucking day - Somebody please tell me what to say - Or is it okay to feel this way - Cause I don't know about us anymore - No matter what my mouth may say"

Terius Nash – Long gone

Ich zögerte kurz, aber es gab keinen Grund, nein zu Boa zu sagen. Ich warf einen kurzen Blick hinauf in den dämmerigen Himmel, dann ging ich hinüber zu den anderen. Wenigstens musste ich mich nicht neben Leon setzen, denn in dem Moment stand Manu auf.

„Ich muss mal kurz wohin, du kannst ruhig auf meinen Platz, Thomas hat so eine neue Dartscheibe, die wollte ich mir mal anschauen.", sagte er freundlich, und damit waren wir nur noch vier. Ich setzte mich neben Jerômé und ließ mir die neuesten Fotos seiner beiden Töchter zeigen.

„Süß, die zwei. Und was für eine Torte! Gib zu, das meiste hast du selbst gegessen!", grinste ich. Boa, der mal wieder seine Brille trug und mit einer neuen Frisur aus dem Familienurlaub zurück gekehrt war, grinste.

„Sowas leckeres darf man ja nicht verkommen lassen!", sagte er und steckte dann sein iPhone zurück in die Hosentasche.

„Und, was hast du so getrieben, in deiner Joshua-freien Zeit?", fragte er dann. Ich zuckte die Schultern. „Freundinnen getroffen, mein Zimmer ausgemistet...was man so macht, wenn man mal Zeit hat."

Ich sah weder zu Leon noch zu Elena hinüber. Bisher klappte es ganz gut, die beiden einfach zu ignorieren.

„Ausgemistet? Hast du etwa alte Klamotten weggeworfen, damit Leon dir bald wieder neue hinterhertragen darf?", lachte Boa und schien Leon unterm Tisch spaßeshalber vors Schienbein zu treten. Ich hob die Mundwinkel leicht.

„Nee, meine Kleider bleiben bei mir. Aber alte Sachen eben. Bilder und solchen Kram. Man kann sich ja nicht jahrelang immer dasselbe anschauen.", erklärte ich dann. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Leon sich aufsetzte.

„Da hast du auch wieder Recht.", stimmte Leons Abwehrkollege mir zu.

„Na, eigentlich hat Lena ja auch Joshua, der ihr jetzt ihr Zeug tragen kann. Obwohl, wer weiß, wie lange noch.", klinkte Elena sich dann auch mal in das Gespräch ein. Ich stockte. Hatte Leon ihr etwa alles gebeichtet?! Boa an meiner Seite bemerkte nicht, wie ich mich versteifte.

„Ach, der Joshua ist vielleicht nicht ganz so gut gebaut wie ich, aber Lenas Tüten wird er schon noch heben können.", lachte er.

„Wenn er denn dazu noch Lust hat, nachdem er erfahren hat, dass seine Freundin in seiner Abwesenheit bei anderen Typen übernachtet.", sagte Elena spitz und widmete sich dann ihrem Glas. Die Stimmung war endgültig gekippt.

„Elena!", sagte Leon mahnend, aber dafür war es zu spät. Im Normalfall hätte ich Leons Freundin jetzt ein paar passende Töne gesagt, das Problem war nur, dass sie recht hatte. Und ich nicht wusste, wie viel sie wusste. Und ich musste ja nicht unbedingt auf Thomas' Gartenparty ausdiskutieren, dass ich Joshua mit seinem Teamkollegen betrogen hatte.

„Uh, dicke Luft?", fragte Jerômé und rutschte in seinem Stuhl etwas tiefer.

„Ich habe in meinem Leben schon beinahe so oft bei Leon geschlafen, wie in meinem eigenen Bett. Kein Grund zur Aufregung also.", erwiderte ich diplomatisch.