45. Verbotene Früchte...

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Oh oh oh...

Nach diesem Kapitel haben wir den Salat. Es hat ja auch nur 44 gebraucht, bis immerhin einer Person mal bewusst wurde, wie der Hase hier läuft.

And now: Let the show begin...

<3

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"Everybody's looking for love – Ain't that the reason you're at this club? – Just leave with me now – Say the word and we go - In my head – I see you all over me – I my head – you fulfill my fantasy"

Jason Derulo – In my head


Während ich Leons Kloschüssel mit meinem Mageninhalt fütterte, ging die Badezimmertür auf. Leon war mir hinterhergekommen und kniete sich jetzt neben mich, um mir die Haare zurückzuhalten.

„Sag jetzt nichts!", ächzte ich zwischen zwei Anfällen und versuchte, meinen rebellierenden Magen zu beruhigen. Leon blieb tatsächlich still und strich mir nur beruhigend über den Rücken. Als ich mich irgendwann wortwörtlich ausgekotzt hatte und erschöpft neben dem Klo auf den Boden sank, um die Stirn an die kühlen Fliesen zu legen, rappelte Leon sich auf und öffnete das Fenster. Es roch wie in einer Kneipe. Einer Kneipe, in der man es mit der Hygiene nicht so genau war. Oh Gott. War mir übel.

„Schaffst du's ins Bett? Brauchst du einen Eimer?"

„Besser ist das.", seufzte ich und trat ans Waschbecken. Erst mal Zähne putzen. Dann wankte ich in Richtung Gästezimmer.

„Dass du auch immer so übertreiben musst.", brummte Leon, aber er klang nicht ärgerlich dabei, während er von irgendwo her einen Eimer kramte und neben das Bett stellte.

„Bleibst du noch kurz?", fragte ich mit jämmerlicher Stimme. Ich brauchte jetzt gefälligst Mitleid! Den Abend hatte ich mir anders vorgestellt!

„Okay. Los, zieh dich aus, in den Sachen kannst du nicht schlafen."

„Doch. Ich kann in allem schlafen.", murrte ich, knöpfte aber trotzdem meine Jeans auf und strampelte sie mir von den Beinen. Ich trat sie aus dem Bett auf den Boden, kämpfte kurz mit meinem Oberteil und fiel dann in die Kissen. Meine Haare stanken nach Zigarettenrauch. Ich hatte mich noch nicht einmal abgeschminkt. Morgen würde ich aussehen, wie schon einmal ausgegraben. Leon bückte sich und hob meine Klamotten auf, um sie dann ordentlich über einen Stuhl zu legen. Dann kippte er das Fenster und stellte meine Schuhe zur Seite. Zuletzt stellte er mir noch ein Glas Wasser hin, dann merkte ich, wie sich die Matratze senkte, als er sich auf die Bettkante setzte.

„Tut mir leid. Ich bin ziemlich anstrengend, kann das sein?", nuschelte ich in mein Kissen. Leon lachte leise, dann spürte ich, wie er mir sachte über die Haare strich.

„Nur manchmal."

Ich drehte mich langsam auf den Rücken und griff mir an den Kopf. Irgendwann musste dieses Schiffschaukel-Gefühl doch mal aufhören!

„Halt mal still, da liegt einer deiner Ohrringe.", sagte Leon dann und beugte sich über mich, um ihn einzusammeln. Ich dachte mir nichts dabei, als ich die Arme ausstreckte und um seinen Nacken legte. Wir waren Freunde, und wir hatten oft genug gekuschelt. Mir war gerade nach kuscheln. Etwas überrascht stützte Leon sich gerade noch rechtzeitig auf, um nicht auf mich zu fallen. „Nicht so stürmisch, du Schnapsleiche! Ich lauf dir schon nicht weg!", brummte er und ich atmete tief den vertrauten Geruch von Leon und seinem Waschmittel und ein bisschen Hugo Boss ein.

„Das ist nicht gerade gemütlich, weißt du? Rutsch wenigstens mal kurz!", sagte er nach ein paar Sekunden. Ich ließ ihn nicht los, robbte aber ein Stück zur Seite. „Du bist schrecklich anhänglich, wenn du betrunken bist, weißt du das?", seufzte Leon in meinen Klammergriff. Ich öffnete die Augen einen Spalt weit und ließ die Arme sinken.

Surrender (Leon Goretzka)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt