Teil 11

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„Was machen wir jetzt mit diesen vielen Keksen?"

Ich musste lachen, als ich sah, wie Matheo versuchte, seine drei Dosen mit dem Gebäck im Arm zu balancieren. Ich selbst war mit der gleichen Menge aus der Küche rausgegangen.

„Also ich bin immer noch für Verschenken. Ich hätte da sogar bereits eine Idee."

„Und welche?"

„Wie wäre es, wenn du dir die Kekse sicherst, die du noch behalten oder irgendwem anderes schenken möchtest und wir dann den Rest bereits verteilen?"

„Und an wen?"

„Das verrate ich dir, wenn wir da sind."

„Okay, willst du hier warten oder kurz mitkommen, während ich eine dieser Dosen in mein Zimmer bringe?"

Ich überlegte kurz, was ich machen sollte. Die Frage überraschte mich nämlich. War es in Ordnung, wenn ich mitginge? Ich musste zugeben, dass ich gerne mal einen Blick in sein Zimmer geworfen hätte. Einfach nur, um zu wissen, was er von der Weihnachtsdeko noch hatte stehenlassen. Falls überhaupt noch etwas stand. Trotzdem lehnte ich ab. Ansonsten sah ich nämlich keinen Grund, ihn nach oben zu begleiten. Also verabredeten wir uns für ein paar Minuten später im Foyer. Ich sagte ihm noch, er solle eine Jacke mitbringen. Wo wir hingehen würden, verriet ich aber trotzdem noch nicht.

Wenig später liefen wir wieder mal durch unseren Hotelpark Richtung Adventsmarkt. Dieses Mal steuerte ich eine kleine Hütte an, die eine Art Stall darstellen sollte. Eine Woche vor Heiligabend würden wir anfangen, dort mit großen Figuren eine lebensgroße Krippe aufzustellen. Aber bis dahin wurde der Ort noch anders genutzt.

„Wo führst du mich hin?", fragte Matheo neben mir.

Ich schaute auf die Uhr. „Wir kommen genau passend. In ein paar Minuten geht es los."

Als wir bei der Hütte ankamen, standen dort bereits Eltern, um ihre Kinder dort abzugeben, die voller Vorfreude ins Innere liefen und es sich auf den Strohballen bequem machten. Alle waren dick eingepackt. Dazu gab es Decken und Heizstrahler, sodass es sehr angenehm war. Ich begrüßte einige Eltern nickend, als Matheo und ich an ihnen vorbeigingen. Ich schlängelte mich durch die Strohballen, die in Halbkreisen angeordnet waren. Ganz vorne stand bereits Henri in seinem Weihnachtskostüm und sprach mit einigen neugierigen Kindern, die sich direkt zu ihm gesellt hatten und es gar nicht abwarten konnten, dass er endlich mit seinen Geschichten anfangen würde. Als er mich sah, entschuldigte er sich bei den Kleinen und bat sie brav darum Platz zu nehmen.

„Ich möchte noch kurz mit der netten Lady hier sprechen", sagte er mit seiner übertrieben tief verstellten Stimme.

Als die Kinder außer Hörweite waren, stellte ich Matheo und Henri einander vor.

„Wir sind hier, um dir zuzuhören, aber vor allem, weil wir Geschenke für die jungen Zuhörer haben, die wir währenddessen gerne verteilen würden." Ich deutete auf die Keksdosen in unseren Händen. „Ich hoffe, wir stören dich damit nicht."

„Ach was." Er winkte ab. „Solange wir keine Beschwerden von Eltern bekommen, die ihren Schützlingen nicht so viele Süßigkeiten geben wollen. Man weiß ja nie."

„Damit kann ich umgehen", behauptete ich einfach und hoffte gleichzeitig, dass die Eltern kein Problem damit haben würden.

„Wollt ihr denn wirklich die ganze Zeit über bleiben oder verschwindet ihr gleich wieder?", fragte Henri.

„Also ich will auf jeden Fall bleiben", sagte ich, warf aber einen fragenden Blick zu meinem Begleiter.

Er nickte kurz. „Ja, wir bleiben", sagte er, was mich zu einem Schmunzeln brachte. Ich vermutete stark, dass er sich vor einer Woche noch dagegen entschieden hätte.

Die Adventsplanerin - Liebe im TraumzeithofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt