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Lieber Mason, Liebe Liara, Lieber Lorenzo, Lieber Tino, und mein Liebster Bruder,

Ich habe mich verloren. Alles.
Verlorene Seele. Verlorene Hoffnung. Verlorene Liebe. Verlorenes Glück. Und verlorenes Lächeln. Das ist alles was ich nicht mehr habe, weil ich es verloren habe auf dem Weg zum Seelenfrieden. Ich wollte zu viel von dem, was jedes zweite perfekte Mädchen an meiner Schule hat. Ist es das? Wollte ich zu viel? Sonst würde Gott mich doch nicht so mit meiner Einsamkeit bestrafen oder? Genau. Einsam. Das ist das was ich bin und immer war. Er will mir eine Lektion erteilen. Die Lektion ist, das wenn man zu viel verlangt, man am Ende mit Nichts geht. Man muss es sich verdienen und ich habe es nicht verdient, sowie es scheint. Aber ich bedanke mich bei dem Vater, mein Beschützer, denn ich weiß, er ist auf meiner Seite und will nur mein Bestes. Ich sehe nichts, ausser das schwarze Nichts. Ich sehe nichts, ausser das schwarze Meer.

Das schwarze Meer. Es wird mich runterziehen. Es wird mich kriegen.
Es wird mich überschwemmen. So wie es das bei meiner Mutter tat. Es wird sich voll und ganz ausbreiten in meinem Körper. Denn ich lasse es zu. Ich lasse zu, das man mich runterzieht und demütigt. Ich gebe mich den Qualen voll und ganz hin. Denn ich habe es verdient. Gott will mich lehren, dass jeder schlechte Mensch seine Lektion irgendwann kriegen wird und ich kriege sie jetzt mit frühen geschafften 16 Jahren. Aber, habe ich es so hart verdient? Mein bester Freund verließ mich, meine Mutter starb, mein ex-bester Freund nahm mir meinen Bruder und meine beste Freundin, aber was am schlimmsten war, ist das mich niemand davon liebt. Nicht mal mein Bruder. Mein Blut liebt mich nicht. Man sieht es. Man kann mich nicht lieben. Man muss eine Wette abschließen und mir mein blutiges, zerstörtes und zersplittertes Herz aus meiner Brust reißen. All diese Dinge würden nie ohne Grund passieren. Denn ich habe sie verdient. Weil ich das Gesicht trage. Das Gesicht meiner Mutter. Ich habe es verdient zu leiden und ich habe es verdient zu sterben.

Mich hält hier doch sowieso nichts mehr. Keine Liebe. Keine Hoffnung. Kein Glück. Kein Lächeln. Und keine Familie. Ein Hauch von Nichts hält mich hier. Ich habe es verdient. Ich habe es verdient qualvoll zu sterben. Denn das ist das was ich grade versuche. Ich versuche an meinen Qualen zu sterben. Weil mein Herz nicht mehr kann. Mein Herz hört bald auf wegen dem Schmerz zu schlagen. Dann kann ich endlich bei meiner Mama sein. Oh Mama... Ich vermisse sie jeden Tag mehr und mehr. Aber keine Sorge wegen Mama. Ich werde bald mit ihr vereint sein. Ich werde sie bald wieder spüren können. Ich werde sie bald wieder um mich haben können. Wir werden uns bald wieder sehen. Es dauert nicht mehr lang, denn sie weiß... ich habe es verdient. Sie kann ruhig sauer sein. Ich würde es verstehen. Sie kann ruhig enttäuscht sein. Ich würde es verstehen. Sie kann mich ruhig hassen, denn ich würde es verstehen. Ich tue es nämlich selber und das jeden Tag. Jeden Tag seit dem du weg bist, habe ich gelernt mich mehr und mehr zu hassen. Aber eins muss Ich noch lernen zu verstehen. Sie liebt mich. Denn diese Liebe brauche ich. Ich brauche ihre heilige Mutter-Liebe. Ich brauche sie einfach. Ich brauche sie zum leben im Himmel.

Ich sehe nicht mehr als die Dunkelheit heute.
Mason hat mir alles genommen, was er mir geschauspielert gegeben und genommen hat. Lorenzo hat mir alles genommen was er mir gegeben hat mit Stolz. Liara hat mir alles genommen, was sie mir gegeben hat mit Glück und Freude. Mein Bruder hat mir alles genommen, was er mir gegeben hat mit Liebe und Herz. Aber Sie, meine Mama. Sie hat mir nichts Böses angetan. Sie liebt mich und ich liebe sie. Wie eine Tochter ihre Mutter liebt und lieben soll. Ich weine nicht über sie. Ich weine mit ihr. Und das ist das was nie einer verstand und verstehen wird. Mein Herz hat Sehnsucht nach meiner wunderschönen Mutter. Sie vermisst mich und ich vermisse Sie.

Dunkelheit ist das was sich in mir verbreitet. Das Schwarze Nichts. Das schwarze Meer, das mich überschwemmt. Ich werde ertrinken. Ich werde es nicht schaffen. Ich werde sterben. Dank diesen Leuten die mich enttäuscht haben werde ich qualvoll ertrinken, ersticken und nochmals sterben. Aber ich habe es verdient, sonst würden mir diese Dinge nicht passiert sein oder? Sei die, die du schon immer sein wolltest Sarah! Das kann ich leider nicht mehr Mama. Ohne Mason geht das nicht. Er ist meine zweite bessere Seelenhälfte. Ich kann nicht ohne ihn. Aber ich kann auch nicht mit ihm. Wir würden uns elendig zerstören. Wir sind zerstört. Wir sind zu zerstört für einander. Wegen all den Lügen.

Aber ich werde mein Seelenfrieden finden. Die Lösung ist Tod. Tod ist das was ein Menschen Seelenfrieden nennt. Jetzt verstehe ich es. Qualen sind eine Aufgabe. Und ich werde sie meistern. Ich werde die Aufgaben erledigen. Ich werde die Aufgaben mit Freude vollenden. Ich werde bald bei dir sein. Mein Engel im Himmel und auf Erden. Wir werden uns bald wieder sehen. Ich werde dich bald wieder umarmen können. Ich werde dich bald wieder hören können. Ich. Ich werde dich bald verdient wieder spüren können. Denn dann habe ich die Aufgabe gemeistert.

Tod. Tod ist die Lösung. Und deswegen werde ich es mit Vergnügen beenden. Es ist nicht derer Schuld die mich enttäuscht haben. Es ist meine Schuld. Und deswegen werde ich es mit einem Lächeln beenden. Noch heute werde ich sie wieder sehen. Meine wunderschöne Mutter. Ich werde Sie noch heute wieder sehen können. Und ich freue mich schon auf Sie, mein Engel im Himmel und auch auf Erden. Wir werden uns noch heute Nacht in ihrem Gebiet sehen. Tod ist die Lösung zum Seelenfrieden den ich mir seit langen schon so erhoffe und ersehne. Ich hab euch vier lieb. Ich habe Lorenzo, Liara, Ethan und Tino verziehen. Weil ich gütig bin. Und Mason ich verzeihe dir, weil ich dich liebe und weil ich dir glauben schenke. Und weil du meine 2. Hälfte bist. Mason, ich werde dich immer lieben.
Und Ethan bitte sage Papa, das es nicht seine Schuld war. Ich hatte einfach nur Heimweh.
Heimweh zu meiner Mama. Ich liebe euch alle.

In Liebe eure Sarah Anastasia Owens.





Das war er. Mein Abschiedsbrief. Ich hatte ihn vollendet. Ich habe beschlossen mich umzubringen. Ich habe beschlossen mein elendiges Leben ein Ende zu setzen. Es wird mich keiner vermissen. Das weiß ich. Denn keiner liebt mich. Keiner liebt mich so wie ich es verdient hätte. Aber ich liebe sie.

Und deswegen hab ich Abschied genommen.
Ich bin für alle nur eine unschöne Last. Ich hoffe nur, das alles glatt läuft und wie geplant heute keiner Zuhause ist. Denn dann ist alles gut. Denn dann kann keiner mich davon abhalten. Ich kopierte den Abschiedsbrief und packte ihn jeweils in die Briefkästen der Menschen, die ihn auch kriegen sollten.

Mason, Liara, Lorenzo, sogar Tino und mein Liebster Bruder. Obwohl er mich auffinden würde. Aber er soll verstehen warum ich es tuen werde. Ich habe keine Angst. Angst ist was für feige Menschen. Ich werde mir die Rasierklinge mit Freude durch meine Pulsader ziehen. Denn ich bin glücklich, weil ich bei meiner wunderschönen Mama sein werde.



~Qual ist eine Aufgabe für die Menschen.
Ob er sie meistert ist den Menschen selbst überlassen.~

Mein Herz - Deine Wette der Zerstörung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt