Kapitel 28

27 1 0
                                    

POV Marco

Ich war so froh, als Mats da war und Manu mich befreit hat. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Thomas so ausgetickt ist. So kenne ich ihn einfach nicht.

In Mats' Auto, schaue ich zu Thomas, der mich weinend anschaut. Ich liebe ihn noch, aber nachdem was er mir gerade angetan hat, das werde ich nie vergessen. Vielleicht, ja vielleicht kann ich ihm irgendwann verzeihen, aber das wird lange dauern.

Plötzlich kippt Thomas um und Hansi rennt aus dem Bus zu ihm, wo er sein Handy raus holt, jemanden anruft und seine Jacke unter Thomas' Kopf legt. Ich will zu Thomas rennen, aber Mats hält mich fest. Hansi ruft dem Mannschaftsarzt zu, dass Thomas nicht mehr atmet. "Thomaaas." rufe ich weinend und sacke zu Boden.

Jetzt sitze ich im Krankenhaus und warte auf Mats und Julian. Die anderen wollten zurück zum Hotel, aber haben uns gebeten, zu schreiben wenn wir was neues haben. Ich habe so ein schiss, was ist bloß los mit Thomas? Erst wird er handgreiflich mir gegenüber und dann bricht er zusammen und atmet nicht mehr.

"Marco?" höre ich Mats, der sich gerade neben mich setzt. "Hey, willst du nicht doch lieber gehen. Thomas hat dich geschlagen und dich ans Bett gefesselt, er ist es nicht Wert, dass du hier bist und weinst." "Mats er ist immer noch der Mann den ich über alles liebe und außerdem bin ich ein Erwachsener Mensch und kann selbst entscheiden, ob ich hier sein möchte oder nicht. Und ich will hier sein." "Na gut. Ich kann es dir ja auch nicht verbieten. Du bist alt genug. Wir bleiben aber mit dir hier." sagt Mats und zieht mich näher zu sich.

"Herr Reus." Der Arzt kommt auf mich zu und schaut mich ernst an. "Ja? Was ist los?" "Wir haben Herrn Müller untersucht. Wir haben alles mögliche gemacht. Wir haben einen Verdacht, den wir aber noch nicht bestätigen können, da wir noch auf die Ergebnisse warten, aber wenn sich unser Verdacht bestätigt, dann, ja dann könnte das einen sehr großen Einfluss auf den Alltag von Herrn Müller nehmen." "Was für ein Verdacht haben Sie denn?" fragt Mats. "Wir glauben, dass er einen Hirntumor hat. Hat er sich..." ich höre nicht mehr zu, sondern sacke auf mein Stuhl. Thomas könnte einen Hirntumor haben?

Mein Opa hatte einen Hirntumor und ist daran gestorben. Er hat sich auch irgendwann mega doll verändert, er ist schneller agressiv geworden, man konnte ihn leichter reizen und ist auch häufig zusammengebrochen. Genau das, was bei Thomas passiert ist. Bitte nicht, ich will Thomas nicht verlieren. Ich kann nicht noch jemanden an dieser scheiß Krankheit verlieren, das könnte ich nicht verkraften.

"Marco?" holt mich Julian zurück in die Realität. "Mmh?" "Ist alles gut?" "Ja. Es ist nur, wenn das wirklich stimmt. Ich kann das nicht nochmal, ich habe schon meinen Opa an einem Hirntumor verloren." sag ich und gucke traurig auf den Boden.

Bis jetzt wusste noch niemand, dass ich meinen Opa an Krebs verloren habe. "Das wusste ich ja gar nicht." sagt Mats und nimmt mich in den Arm. "Das weiß auch niemand, außer natürlich meine Familie. Ich habe das nie irgendjemandem gesagt und jetzt, jetzt hat Thomas wahrscheinlich auch einen Hirntumor. Ich habe Angst." erkläre ich mit Tränen in den Augen.

"Herr Reus. Wenn sie wollen, dann können sie zu ihm. Er ist wach. Als ich ihm gesagt habe, dass sie da sind hat er gelächelt und gesagt, dass er sie sehen will." Ich nicke und folge ihm in Thomas' Zimmer. Er liegt im Bett und schaut aus dem Fenster, er bemerkt mich erst gar nicht, erst als ich mich auf den Stuhl neben seinem Bett fallen lasse.

"Hey." sagt er benommen und lächelt mich an. "Hey. Wie geht es dir?" frag ich ihn. "Naja geht so. Die Ärzte haben mir schon gesagt, was für ein Verdacht die haben. Marco es tut mir leid, was ich dir angetan habe. Ich war nicht ich." "Thomas ich weiß. Mein Opa hatte auch einen Hirntumor und war auch immer leichter zu reizen und wurde auch immer schneller aggressiv als üblich. Das warst nicht du, der Tumor hat dein Handeln beeinflusst. Ich liebe dich Thomas und wir stehen das zusammen durch. Ok?" "Aber, ich habe dich geschlagen und dir Angst gemacht. Das werde ich auch immer noch, wenn ich dieses scheiß Ding in meinem Kopf habe." "Mir ist das egal, ich bin für dich da. Wir schaffen das gemeinsam und es gibt eine Übung, die dir helfen kann, dein Handeln zu kontrollieren, das hat mein Opa auch gemacht und es hat auch geklappt, also fast immer. Aber das halte ich aus. Thomas ich werde für dich da sein und dich nicht alleine lassen." "Aber ich will nicht, dass du wegen mir deine Karriere zerstörst. Du musst doch spielen." "Das ist jetzt erstmal nebensächlich Thomas, du stehst jetzt an oberster Stelle." "Aber..." "Nichts aber Thomas. Ich bin für dich da." "Danke Marco. Und bitte zeig mir die Übung. Ich will dir nicht noch mal wehtun." "Mach ich. Und selbst wenn du kein Hirntumor hast, dann können wir diese Übung auch machen, vielleicht klappt das ja." "Ich liebe dich Marco." "Ich dich auch Thomas." sag ich und küsse ihn.

Missverständnisse mit Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt